Bewertung
Pierre Morel

96 Hours - Taken

They took his daughter. He'll take their lives.

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Der ehemalige CIA-Agent Bryan Mills (Liam Neeson) sucht in Los Angeles nach seiner Pensionierung die Nähe zu seiner 17-jährigen Tochter Kim (Maggie Grace), um die er sich die letzten Jahre aufgrund seines Jobs kaum kümmern könnte. Seine Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) und ihr neuer wohlhabender Lebenspartner (Xander Berkeley) erschweren ihm den Kontakt zu seinem scheinbar einzig verbliebenen Lebenssinn. Als Kim und ihre Freundin Amanda (Katie Cassidy) für eine längere Zeit nach Europa reisen wollen, stellt sich Bryan zuerst quer, mit der Begründung, er würde die Welt von einer anderen schlechten Seite kennen. Sein Verhalten stößt bei Lenore als auch bei Kim auf Unverständnis. Schliesslich ändert Bryan widerwillig seine Meinung mit der Bedingung, Kim müsse sich in regelmässigen Abständen bei ihm telefonisch melden. In Paris angekommen, werden die beiden Teenager von einer osteuropäischen Bande verschleppt, die junge Touristinnen als Prostituierte verkauft. Bryan hört mit, wie die Männer die Mädchen verschleppen. Er fährt nach Paris, um seine Tochter aus den Fängen der skrupellosen Bande zu befreien. Dabei hinterlässt Bryan eine Spur der Verwüstung.

Kritik

Die zuletzt auf dem Markt erschienen Actionfilme haben entweder diesen Titel nicht verdient, sind purer Kitsch oder wurden mit Special Effects überladen, trotz einem teilweise beachtlichem Staraufgebot.

Regisseur Pierre Morel bietet mit "96 Hours" eine willkommene Abwechslung. Er fokussiert sich auf das Wesentliche ohne viele (unnötige) Dialoge in der Vorgeschichte. Gleichzeitig verzichtet er auf Sentimentalität und greift auf altbewährte knallharte Action zurück. Zügig und kompromisslos schreitet Bryan Mills voran. Vielleicht genau deswegen findet der Zuschauer mehr Bezug zu Liam Neesons Charakter, der bei weitem nicht als Superman daherkommt, sondern öfters mit seiner Erschöpfung und den körperlichen Strapazen zu kämpfen hat.

Besonders hervorheben möchte ich die Kameraführung, die viel zu einem richtig guten Spektakel beiträgt. Mal wird uns eine verwackelte Einstellung gezeigt, mal eine Nahaufnahme oder mal ein schneller Schnitt.

Trotzdem weist der Film den einen oder anderen Logikfehler auf. Als Bryan sich zum Beispiel bei den Albanern als französischer Bulle ausgibt und danach eine Ansprache auf Englisch hält, scheint dies niemandem aufzufallen. Auch, dass der ehemalige CIA-Agent sich unbehelligt durch Paris "kämpfen" kann, ohne die Polizei auf sich aufmerksam zu machen, wird ebenso abgekapselt, doch seien wir ehrlich: Der Film ist wirklich so spannend und gut, dass diese Fehler keineswegs als störend empfunden werden können.

Fazit

"96 Hours" ist ein kompromissloser Actionfilm der alten Schule.

Simon B. - myFanbase
01.09.2009

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