Bewertung
Richard Kelly

Box, The

"There are always consequences."

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© Constantin Film

Inhalt

Norma (Cameron Diaz) und Arthur (James Marsden) führen ein ruhiges, beschauliches Leben, haben einen kleinen Sohn und scheinen glücklich zu sein. Doch Geldsorgen plagen sie, beide verdienen in ihren Jobs nicht genügend Geld, um den gewünschten Lebensstandard zu erfüllen. Dann liegt eines Tages ein Päckchen mit einer darin liegenden Box vor ihrer Haustür. Tags darauf erscheint ein seltsamer, im Gesicht entstellter Mann vor ihrer Haustür, der dem jungen Paar ein Angebot unterbreitet, das aus zwei Bedingungen besteht. Erstens: Wenn einer von den beiden den sich auf der Box befindenden Knopf betätigt, stirbt irgendwo ein dem Paar fremder Mensch. Zweitens: Die beiden erhalten sofort nach dem Betätigen des Knopfes eine Millionen Dollar in bar...

Kritik

Richard Kelly, ein Name, der unter Filmkennern durch seinen Debütfilm "Donnie Darko" Kultstatus erreicht hat. Gerade einmal mit 24 Jahren inszenierte er das grandiose Zeitreisen-Coming-of-Age-Drama und fiel damit an den Kinokassen durch, doch durch positive Mundpropaganda wurde der Film auf dem Medium der DVD noch ein echter Hit. Somit setzten viele Fans seines Debütfilms große Hoffnungen in sein zweites Werk "Southland Tales", das dann aber bei den Kritikern und dem Großteil des Publikums durchfiel. In Deutschland wurde der von vielen als zu wirr, unverständlich und kompliziert empfundene Film ein Kinostart verwehrt und erschien sofort auf DVD. Das gleiche Schicksal ereilte jetzt auch Kellys dritter Film, obwohl er mit Cameron Diaz einen zugkräftigen Star als Hauptdarstellerin verpflichten konnte.

Betrachtet man sich den Film, wird einem klar, warum er hier in Deutschland keinen Kinostart erhalten hat: Wer denkt, Kelly würde sich nun nach den schlechten Kritiken seines letzten Filmes dem Mainstream anbiedern, der liegt falsch. Kelly bleibt seinem Stil treu und liefert wieder keinen stringenten, leicht verdaulichen, unkomplizierten Film ab und das wird ihm hier stellenweise leider zum Verhängnis.

Dabei fängt der Film äußerst vielversprechend an: Die Ausgangssituation, die auf einer Kurzgeschichte von Richard Matheso basiert, bietet ein ungeheures Potenzial, das in der ersten Hälfte des Films auch spannend und atmosphärisch umgesetzt wird. Kelly konfrontiert den Zuschauer mit komplizierten moralischen Fragen und wirft die Hauptcharaktere in ein Wechselbad der Gefühle, das aufgrund der guten darstellerischen Leistungen und der gelungenen Inszenierung auch mitreißt.

Doch dann schlägt der Film plötzlich um und Kelly verzettelt sich in einer unausgegorenen, wirren und viel zu hastig erzählten Verschwörungsstory, die sich nie so richtig in das Gesamtgefüge des Films einzufügen vermag. Es wird viel angerissen, wenig erklärt und man fragt sich oft, was das Ganze jetzt eigentlich soll, bis der Film dann noch zu einem hoch emotionalen, guten Schluss findet, der zwar kaum Fragen beantwortet, aber dennoch zufriedenstellt, die vorher begangenen erzählerischen Fehler aber nicht aufhebt.

Erzählte Richard Kelly in "Donnie Darko" auch eine recht komplizierte, viele Elemente offen lassende Geschichte, die aber rund und stimmig erzählt wurde, verliert er sich in "The Box" zu oft in seiner Geschichte, was dazu führt, dass der Film gewollt mysteriös wirkt und ihm

eine gewisse Leichtigkeit fehlt.

Dennoch unterhält der Film aufgrund der wirklich guten ersten Hälfte und des gekonnt inszenierten Schlussaktes recht gut und tatsächliche Langeweile stellt sich nie ein, aber ein wirklich guter Film ist Kellys drittes Werk auch nicht, dafür ist die Geschichte im Mittelteil schlichtweg zu konfus und, um es auf den Punkt zu bringen, schlecht erzählt.

Fazit

Richard Kellys dritter Spielfilm ist gut inszeniert, gut gespielt und hat einige wirklich gelungene Momente zu bieten, doch als Gesamtwerk weist der Film einfach zu viele dramaturgische Schwächen auf, die den Film ins absolute Mittelmaß hinunterziehen.

Moritz Stock - myFanbase
14.03.2010

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