Bewertung
Luc Besson

Adèle und das Geheimnis des Pharaos

"Nachdem das Unglaubliche getan ist, gehen wir über zum Unmöglichen."

Foto: Copyright: Universum Film GmbH
© Universum Film GmbH

Inhalt

Wenn das Abenteuer ruft, ist Hobby-Archäologin Mademoiselle Adèle (Louise Burgoin) nicht weit davon entfernt. Dieses Mal hat es sie zu den Pharaonenkammern nach Ägypten verschlagen. Sie sucht nach der Mumie von Patmosis, einem Leibarzt des Ramses II. Mithilfe von Professor Esperandieu (Jacky Nercessian), der sich mit der Frage nach einem Leben nach dem Tod auseinandersetzt, möchte sie die jahrhundertalte Mumie zum Leben erwecken, um mit dessen Wissen ihre kranke Schwester zu heilen. Sie ahnt nicht, dass der Professor schon die Materie eines Flugsauriers zum Leben erweckt hat, der seit 135 Millionen Jahren ausgestorben ist und jetzt in Paris wütet.

Kritik

Basierend auf den französischen Comics "Adeles ungewöhnliche Abenteuer" von Jacques Tardi hat sich Luc Besson, der schon mit "Léon – Der Profi" und "Das fünfte Element" auf sich aufmerksam machen konnte, nun an eine Verfilmung der erfolgreichen Comicreihe gemacht und das gar nicht mal so übel.

Wenn man sich den Titel ansieht, wird man gleich an das große Vorbild "Die Mumie" denken. Aber nur denken, denn außer, dass es sich um Pharaonen handelt, hat "Adèle und das Geheimnis des Pharaos" nichts mit Brendan Frasers Kinohit zu tun. Dieser Film entwickelt seine eigene Richtung fernab von Klischees oder überdrehten Hollywoodhandlungen. Das mag vor allem an dem ausgefeilten Hauptcharakter Adèle liegen, die brillant von Jungschauspielerin Louise Burgoin dargestellt ist. Mit bissigem Sarkasmus und hervorragenden Dialogen gewinnt sie nach den ersten Minuten die Sympathien des Publikums. Hinter ihrer harten Fassade steckt aber auch ein weicher Kern, und Burgoin beherrscht diese emotionalen Szenen. Man kann nicht anders als mit ihr mitzufiebern. Natürlich scheint ihre Coolness manchmal fehl am Platz, wenn es darum geht, ihr eigenes Leben zu retten, aber das gehört zu der Rolle und die Macher waren sich dessen wohl bewusst. Die übrigen Charaktere sind nicht ganz so tiefgründig, aber der Fokus sitzt sowieso auf Adèle.

Die französische Produktion kann den millionenschweren amerikanischen Filmproduktionen zumindest die Stirn bieten. Die französische Kulisse miti dem Eiffelturm gibt ein tolles Bild ab, aber auch die Pyramiden in Ägypten sind realitätsnah abgebildet und werden von der orientalischen sowie französischen Musik perfekt unterstrichen. Die Effekte können weitgehend überzeugen. Der Flugsaurier sieht zwar manchmal recht starr aus, im Gegenzug sind die lebendigen Mumien große Klasse, die viel mehr Persönlichkeit besitzen als man denken mag. Auffällig ist hierbei, dass man im Gegensatz zu "Der Mumie" oder "Indiana Jones" die alten Grabstädten und Pyramiden relativ modern und unverstaubt gestaltet hat. So kommt es einem nicht so vor, als ob man ein echtes Grabmal eines Pharaos vor sich hat und das ist leider auch eine kleine Schwäche des Films.

Die Handlung wird dafür etwas vernachlässigt. Es bleibt zwar spannend und man hofft, dass es Adèle gelingt, ihre Schwester zu heilen. Dabei nimmt sich der Film jedoch nicht richtig ernst, denn die witzigen und humorvollen Szenen überwiegen. Natürlich ist die Angelegenheit um den wütenden Flugsaurier in Paris ernst, aber das hindert die Macher nicht daran, an jeder geeigneten Stelle einen Witz parat zu haben. Dieser Einfall funktioniert aber tatsächlich und so kann "Adèle und das Geheimnis des Pharaos" als ein interessantes, aber vor allem als ein lustiges Abenteuer bestens unterhalten.

Fazit

"Adèle und das Geheimnis des Pharaos" ist ein herrlich erfrischendes Abenteuer und wird dank der hervorragenden Hauptdarstellerin Louise Burgoin mit viel Sarkasmus und Witz nie langweilig, wobei sich der Film nicht sehr ernst nimmt und man es deshalb auch nicht tun sollte.

Tanya Sarikaya - myFanbase
02.04.2011

Diskussion zu diesem Film