Bewertung
Daniel Barnz

Beastly

"Mein Vater sagt immer, wie sehr dich die Leute mögen, ist direkt proportional zu deinem Aussehen."

Foto: Copyright: 2011 Concorde Filmverleih GmbH
© 2011 Concorde Filmverleih GmbH

Inhalt

Kyle Kingson (Alex Pettyfer) ist reich, hübsch und eingebildet, die Mädchen liegen ihm zu Füßen und jeder möchte mit ihm befreundet sein. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, aber als er seine Mitschülerin Kendra (Mary-Kate Olsen) auf Grund ihrer Hässlichkeit beleidigt, muss er bezahlen. Denn diese ist eine Hexe und belegt ihn mit einem Fluch. Fortan hat er ein vernarbtes und hässliches Gesicht, das kaum wiederzuerkennen ist. Kyle hat ein Jahr Zeit, jemanden zu finden, der ihn liebt, sonst bleibt er für immer so entstellt. In Lindy (Vanessa Hudgens) hofft er, diese Person zu finden, aber dazu muss er seine Grundeinstellung verändern und alte Gewohnheiten ablegen. Doch die Zeit rennt ihm davon.

Kritik

Alex Pettyfer ist der Newcomer des Jahres. Nach "Ich bin Nummer Vier" erhält er hier seine zweite Kinohauptrolle und schafft es, vor allem das weibliche Publikum mit Charme und Aussehen zu überzeugen. Was jedoch seine schauspielerischen Fähigkeiten angeht, wird Pettyfer seitens des Drehbuchs nicht so sehr gefordert. Sein gutes Aussehen und einige coole Sprüche sowie einen deprimierten Hundeblick aufsetzen, das verlangt ihm nicht viel ab. Seine Rolle ist, wie der ganze Film, oberflächlich. Während Pettyfer zeitweise doch mal aus seiner Rolle ausbrechen und Kyles sensible Ader zum Vorschein bringt, geht Vanessa Hudgens völlig unter. Sie verkörpert das typische Bild der Freundin und wird ihr Image als nettes Mädchen von nebenan nicht los, sondern bestärkt es weiterhin. Der einzige, der wirklich überzeugen kann, ist Neil Patrick Harris als Kyles blinder Lehrer, der für reichlich Humor sorgt. Fraglich bleibt, warum er für diesen Film unterschrieben hat. Außerdem ist es schön, Mary-Kate Olsen mal wieder auf der Leinwand zu sehen, die ihre Sache als böse Hexe ebenfalls ganz gut macht.

Soe wie die Charaktere schon nicht überzeugen können, tut es der Film auch nicht. Dementsprechend wirkt die Liebesgeschichte zwischen Kyle und Lindy aufgezwungen und zu offensichtlich. Es gibt einige nette Szenen, aber diese strotzen nur so vor Kitsch, vor allem was Kyles Einfälle angeht, Lindy für sich zu gewinnen. Seien es Liebesbriefe, Geschenke oder viele schöne Blumen – die Annäherungsversuche kommen zwar bei Lindy gut an, aber der Zuschauer ist gelangweilt von der Einfallslosigkeit. Die Chemie der Hauptdarsteller stimmt zwar optisch, doch ihre Charaktere sind in jedem x-beliebigen Liebeskitsch wieder zu finden. Nebenbei ist es unlogisch, dass Lindy von Anfang an etwas für Kyle empfindet, obwohl dieser gemein zu ihr und jedem anderen ist.

Trotzdem stechen einige emotionale Szenen hervor, was wiederum zeigt, wie sehr man das Potential links liegen gelassen hat und sich den alt vertrauten Mitteln einer kitschigen Liebesgeschichte bedient hat. Die Handlung à la "Die Schöne und das Biest" ist einfach gestrickt, so dass es einem schon schwer fällt, eine vernünftige Inhaltsangabe zu verfassen. Es gibt kaum Szenen, die überraschen oder unvorhersehbar sind. Sogar der Schluss spielt sich ganz genau nach Plan ab. Folglich muss das Publikum einige Längen in Kauf nehmen, denn langatmige Szenen sind die Konsequenz aus der Vorhersehbarkeit. Von Spannung kann hier kaum die Rede sein. Dennoch muss man zumindest die Make-Up-Artisten loben. Kyles gruseliges Äußeres ist absolut gelungen und wirkt realistisch. Das ist aber nur ein kleiner Faktor, der das Gesamtbild des Films nicht verbessern kann.

Fazit

Man hat sich zu sehr auf das "Die Schöne und das Biest"-Konzept konzentriert, als dass man eigene Ideen hinzufügt. So bleibt "Beastly" nichts weiter als eine kitschige Liebesromanze, die zu vorhersehbar ist und nicht überzeugen kann.

Tanya Sarikaya - myFanbase
23.04.2011

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