Bewertung
Greta Gerwig

Little Women

Foto: Copyright: 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
© 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Inhalt

Im Jahr 1868 lebt Josephine "Jo" March (Saoirse Ronan) in New York, wo die junge Frau neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin versucht, für ihre in Concord ansässige Familie Geld als Schriftstellerin zu verdienen. Jo hat drei Schwestern, bei der Ältesten handelt es sich um Meg (Emma Watson), die mittlerweile verheiratet und Mutter von Zwillingen ist. Die beiden Jüngeren sind Beth (Eliza Scanlen) und Amy (Florence Pugh). Erstere lebt noch immer in Concord, Amy hingegen weilt mit ihrer Tante in Europa. Die jungen Frauen der Familie March versuchen das Erwachsenwerden zu meistern, wobei jede ihren eigenen Weg geht.

Kritik

Die Verfilmungen des Romanes von Louisa May Alcott üben immer wieder eine Faszination aus, kein Wunder also, dass das Buch schon so viele Male auf die kleine und auch die große Leinwand gebracht wurde. Dieses Mal war es Greta Gerwig, die die Geschichte der Familie March wieder aufleben lassen wollte. Alles in allem kann man sagen, dass Gerwig gute Arbeit geleistet hat. Die für die Rollen der vier kleinen Frauen gecasteten Schauspielerinnen stellen die Gegensätze der March-Schwestern sehr gut dar und wirken im Ganzen dennoch wie eine unzertrennliche Einheit.

"Little Women" erzählt die Geschichte des Erwachsenwerdens junger Mädchen ab dem Jahr 1861. Es ist ein Abenteuer für die ganze Familie, das einem das Herz aufgehen lässt, indem man dem Zuschauer Tränen der Freude und der Trauer zu entlocken weiß. Zentrale Figur der Geschichte ist Jo, deren störrische, liebevolle und auch unsichere Seiten Ronan wunderbar umzusetzen weiß. Nicht weniger beeindruckend ist das Schauspiel von Pugh, die Ronan in nichts nachsteht und die willensstarke Amy ebenfalls in voller Pracht auszudrücken weiß. Ergänzt werden diese beiden dominanten Figuren von der eher zurückhaltenden Meg, gespielt von Watson, sowie der sehr stillen Beth, die von Scanlen verkörpert wird. Wo Ronan und Pugh laut und wild sein dürfen, strahlen Watson und Scanlen leise im Hintergrund. Einen sehr wichtigen Part nimmt zudem Theodore "Laurie" Laurence ein, der Nachbar der Marchs, der immer mehr zu einem Teil der Familie wird. Mit Timothée Chalamet hat man auch hier eine gute Wahl getroffen, die im Einklang mit den Heldinnen der Geschichte steht.

Während mir die Rollenbesetzung sehr zugesagt hat, war ich mit der Erzählweise nicht ganz einverstanden. Zu Beginn finden wir uns im Jahr 1868 wieder und von Jo ausgehend lernen wir nach und nach die anderen Mitglieder der Familie March sowie deren Bezugspersonen kennen. Wenn man diese Geschichte schon ein paar Mal mit unterschiedlichen Herangehensweisen gesehen hat, so sieht man die Familie March immer versammelt vor sich, weshalb es fremdartig war, zu einem späteren Zeitpunkt in die Geschichte einzusteigen, zu dem die Familienmitglieder über die Welt verstreut lebten. Dass die vergangenen Ereignisse dann in Flashbacks erzählt wurden, lies mich aufatmen, da ich schon befürchtet hattet, dass man uns nur einen Teil der Geschichte präsentieren wird. Durch das Springen zwischen den Zeitlinien sollten manche Zusammenhänge unterstrichen werden, was an sich aber gar nicht nötig gewesen wäre. So kam in den Film etwas zu viel Unruhe.

Fazit

Auch diese Romanverfilmung von "Little Women" weiß zu überzeugen. Die March-Schwestern harmonieren gut miteinander und auch der restliche Cast fügt sich schön in das Gesamtbild ein. Auf die Flashbacks hätte man jedoch verzichten können und stattdessen lieber chronologisch vorgehen sollen.

Marie Florschütz - myFanbase
05.02.2020

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