Bewertung
Sebastian Niemann

Hui Buh - Das Schlossgespenst

Bully wird digital.

Foto: Copyright: Constantin Film
© Constantin Film

Inhalt

Hui Buh ist das Gespenst von Schloss Burgeck und spukt dort vor sich hin. Einziger Weggefährte ist der alte Kastellan, der das Schloss verwaltet. Hui Buh probiert sich an ihm im Erschrecken aus und der Kastellan versucht so erschrocken wie möglich zu tun. Die Spukkünste des Geistes sind nicht gerade von hoher Qualität. Problematisch wäre das alles nicht, doch die Gemütlichkeit der Zweisamkeit wird gestört. König Julius, der 111. will sein Erbe antreten und kommt mit der gesamten Gefolgschaft um einen großen Empfang vorzubereiten. Dort will er die Verlobung mit Leonora, Gräfin zu Etepetete bekannt geben.

Hui Buh ist von den vielen Besuchern alles andere als begeistert, doch so richtig erschrecken kann er die neuen Gäste nicht. Selbst Tommy, der Sohn von Leonoras Zofe Konstanzia amüsiert sich einfach nur prächtig über die Spukversuche. Wenn das Erschrecken schon nicht klappt, dann kann man mit den Vorzügen eines Geistes (z.B. Unsichtbarkeit und durch Wände gehen) trotzdem für einiges Chaos sorgen. König Julius jedenfalls blamiert sich auf dem Empfang. Als er Hui Buh zur Rede stellt, kommt es zum Eklat. Julius verbrennt die Spuklizenz von Hui Buh. Das ruft sofort die Geisterbehörde auf den Plan. Hui Buh muss nun wieder zur Geisterprüfung um eine neue Lizenz zu bekommen. Doch das ist nicht alles. Julius muss feststellen, dass er pleite ist. Hui Buh könnte ihm helfen, denn er kennt einen versteckten Schatz im Schloss, doch ohne Lizenz kann er dort nicht hin. Die "Rivalen" verbünden sich also. Bleiben nur noch die Fragen: Findet Tommy seinen Vater, welche Rolle hat Leonora in der Geschichte und warum schaut Konstanzia den König immer so seltsam an?

Kritik

Die Zielgruppe dieses Films soll laut Filmemachern bei Kinogängern liegen, die auch Harry Potter, Herr der Ringe oder Shrek gerne gesehen haben. Das Ziel ist ein großes, der Film aber wird diesem Ziel zu keinem Zeitpunkt gerecht. Eine Zielgruppe zwischen sechs und 15 Jahren ist da schon realistischer. Es ist ja nicht so, dass sich der Film auf den ersten Blick verstecken müsste, hat man doch namhafte Schauspieler bzw. Comedians für das Projekt gewinnen können, aber irgendwie bleibt der Film gleich zu Beginn in einer Vielzahl von ziemlich platten Witzen hängen, woraus er auch nicht mehr rauskommt. Wie ein roter Faden zieht sich ein "Lacher" nach dem anderen durch den Film. Der Inhalt bleibt dabei manchmal fast auf der Strecke, obwohl es hier einige schöne Ansätze und Ideen gibt. So ist die Suche von Tommy nach seinem Vater nicht nur dank der hervorragenden Leistung von Martin Kurz (glänzte auch schon in " Die wilden Hühner ") sehr bewegend und auch die Spannung zwischen Konstanzia und König Julius ist sehr gut gelungen. Leider ärgert man sich aber immer wieder über die Enttäuschung, die die hohen Erwartungen mit sich brachten. Christoph Maria Herbst gibt sich viel zu clowhaft (dabei macht er in Stromberg so viel Spaß), Hui Buh, mit Bullys Stimme ausgestattet, erschreckt zwar nicht die Schlossbesucher im Film, ist aber erschreckend langweilig, da sich ab der dritten Szene auch nur noch alles wiederholt, und auch Heike Makatsch als Leonora scheint einfach nur fehlbesetzt.

Trotzdem gibt es auch Licht im Dunkeln. Martin Kurz macht einfach nur Spaß beim Zusehen, toll, wie er in dem Alter schon spielt, und Rick Kavanian mimt einen Diener mit französischem Akzent und man sieht wieder, warum man nichts falsch machen kann, wenn man ihn für eine Nebenrolle in einer Komödie besetzt. Alles in allem kann der Film einfach nicht mithalten mit seinen großen "Zielgruppenvorbildern". Und auch Bullys Komödien aus der Vergangenheit haben viel mehr zu bieten. Es bleibt also nichts anderes übrig, als diesen Kinobeitrag zu einem amüsanten Kinderfilm runter zu brechen, der nur in der Musik etwas an Harry Potter erinnert (wurde hier abgeguckt?), es aber einfach nicht schafft erwachsene Zuschauer zu begeistern.

Fazit

Für Kinder sicherlich ein lustiger Film, aber im Vergleich zu anderen Filmen nicht konkurrenzfähig.

Emil Groth - myFanbase
12.07.2006

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