Die schlechtesten Filme 2010

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Maria Gruber meint:

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#1 Date Night – Gangster für eine Nacht
Es ist paradox: Mit Tina Fey und Steve Carell konnte man zwei der derzeit besten Comedians des US-amerikanischen Fernsehens für diese Comedy an Bord holen. Und doch wurde aus "Date Night" einer der unlustigsten und langatmigsten Filme dieses Kinojahres. Die Momente, in denen man wirklich etwas Witziges zu sehen bekam, kann man getrost an einer Hand abzählen; der Rest ist träge, unglaublich vorhersehbar und teilweise einfach zu abstrus. Leider scheint es, als ob Feys und Carrells komödiantisches Talent sich nicht addiert, sondern sich vielmehr gegenseitig aufhebt.

#2 Eclipse – Bis(s) zum Abendrot
Bitte keine Eier werfen: Ja, auch der dritte Teil der "Twilight"-Reihe zählt zu den qualitativen Flops des Jahres. Zwar hielt sich der Film sehr nah an seiner Buchvorlage, doch genau darin lag das Problem: Die Buchvorlage war schon nicht das Gelbe vom Ei, weswegen der darauf basierende Film zwangsweise ein langweiliges, pseudotragisches und wahnsinnig kitschiges Teeniedrama ergab. Den Einnahmen tat dies natürlich keinen Abbruch: Allein in den USA spielte der Film über 300 Millionen Dollar ein.

#3 Megamind
Gerade im Vergleich mit anderen Animationsfilmen, die dieses Jahr ins Kino gekommen sind ("Toy Story 3", "Ich – Einfach unverbesserlich") wirkt "Megamind" wie ein misslungener Versuch, an "Shrek" heranzukommen, den Klassiker der animierten Persiflagen. Leider wirkt "Megamind" aber über weite Strecken ziellos und uninspiriert, und als er dann endlich das Interesse des Zuschauers wecken kann, ist es leider schon zu spät. Schade drum, denn die Grundidee, das Superheldenuniversum in dieser Form aufs Korn zu nehmen, war ja eigentlich keine schlechte.

Andreas K. meint:

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#1 Kindsköpfe
Man könnte dem Film zugute halten, dass er versucht, den Charme alter Komödien zurückzubringen, wo zahlreiche Paare an einem abgelegenen Ort zusammen Spaß haben und dabei einen satirischen Blick auf die Schwächen der Gesellschaft werfen. Könnte. Denn was rausgekommen ist in dem neuen Machwerk von Adam Sandler sind Witze über fette, alte und hässliche Frauen, über Flatulenz und über Väter, die in Swimmingpools urinieren, angereichert mit unnötiger und unpassender Sentimentalität. "Kindsköpfe" ist eine unsäglich faule und doofe Komödie, die allen Ernstes auch noch denkt, es sich verdient zu haben, eine Moral von der Geschicht' zu erzählen.

#2 Gamer
Es hätte so schön werden können: die Ausrichtung auf eine allzu oft vergessene Kundschaft, die Gamer; Gerard Butler, der sich 90 Minuten lang wie ein Berserker durch den Film kämpft; Michael C. Hall als großer Widersacher. Das Endergebnis ist jedoch mehr als ernüchternd. Die Handlung ist in wenigen Sekunden durchschaut, die vermeintliche Backstory ist nicht der Rede wert, Charakterzeichnung findet nicht statt. Im Gegenteil, man müsste anhand von Gestalten wie Rick Rape von Charakterüberzeichnung sprechen, die nun im Gegensatz zu den zwei "Crank"-Filmen aufgrund der Pseudoernsthaftigkeit sauer aufstößt. Das können Neveldine und Taylor besser.

#3 Für immer Shrek
Irgendwie schade ist es schon, wie uninspiriert das "Shrek"-Franchise geworden ist. Nachdem die Story längst zu Ende erzählt ist, nimmt man sich eines Filmelements an, das "Ist das Leben nicht schön?" zu dem Klassiker machte, der er heute ist. Doch Rumpelstilzchen ist nur halb so bösartig und vor allem lustig wie andere Bösewichter, der Plot ist schrecklich vorhersehbar, denn im Endeffekt sind nur die Vorzeichen vertauscht. Der Rest läuft nach Schema F ab. Und wenn selbst die Nebencharaktere nur noch Karikaturen ihrer selbst und unwichtige Einzeilerlieferanten sind, sollte man die "Shrek"-Reihe tatsächlich endlich ruhen lassen.

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