Die besten Filme 2010

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Bei den durchschnittlich 400 bis 500 Filmen, die jedes Jahr ins Kino kommen, ist es nicht immer einfach, sich die besten herauszusuchen. Welche Dramen haben uns dieses Jahr tief beeindruckt, welche Komödien haben uns Lachtränen in die Augen getrieben, welche Thriller waren so spannend, dass wir uns am Kinosessel festgehalten haben? Unsere Autoren stellen euch hier ihre persönlichen Top 5 des Jahres 2010 vor.

Maria Gruber meint:

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© Senator Film Verleih GmbH

#1 Inception
Danke, Christopher Nolan. Danke für einen Film, der so originell und innovativ ist wie kaum ein anderer der vergangenen Jahre, der in jeder Szene vor Kreativität nur so sprüht, der in seiner Konzeption intelligent und komplex ist, der mit einer durch und durch talentierten Besetzung (DiCaprio, Gordon-Levitt, Cotillard, Page, Hardy, Murphy, Watanabe,...) aufwartet, der auf hochinteressante Weise die psychologischen Tiefen des menschlichen Wesens erforscht und der sich daher den ersten Platz für den Film des Jahres zweifellos verdient hat.

#2 A Single Man
Regisseur Tom Ford hat mit "A Single Man" ein Drama geschaffen, das einem zutiefst ans Herz geht und das vor allem in seiner ästhetischen Perfektion überwältigend ist. Was Ford hier kreiert hat, ist schlicht und ergreifend Kunst, sowohl auf visueller, als auch auf dramaturgischer Ebene. Nie haben Tragik und Schönheit, Melancholie und Eleganz so harmoniert wie hier. Formvollendet wird die Komposition durch einen absolut herausragenden Cast, einen wunderschönen Soundtrack und ein bittersüßes Ende, das den Zuschauer noch Tage danach beschäftigt.

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© X Verleih AG

#3 Das weiße Band
Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden ist Michael Hanekes "Das weiße Band" enorm lang geraten, aber nie langweilig. Die beklemmende Stimmung kurz vor dem Ersten Weltkrieg in einem kleinen, trügerisch beschaulichen Dorf in Norddeutschland fängt Haneke auf beeindruckende Weise ein und baut sukzessive das horrende Psychogramm einer kleinen Gesellschaft auf, die sich für selbstgerecht hält, jedoch vor dem moralischen Abgrund steht. Ein Drama, das auf beängstigende Weise zeigt, was hinter verschlossenen Türen alles passieren kann und damit trotz der historischen Situierung hochaktuell ist.

#4 Up in the Air
Die beste Tragikomödie des Jahres stammt mal wieder von Jason Reitman ("Juno"). Er trifft mit "Up in the Air" den Nerv einer Generation, die gerne auch so frei und ungebunden wie Ryan Bingham (großartig: George Clooney) wäre, sich über Konsequenzen eines solchen Lebensstils aber wahrscheinlich nie wirklich Gedanken gemacht hat. Mit großartiger dialogischer Pointiertheit und einem ordentlichen Schuss Humor erzählt Reitman die Geschichte über einen Mann, der erst wieder lernen muss, was das wirklich Wichtige im Leben ist, und bringt den Zuschauer sowohl zu schallendem Gelächter als auch dazu, sich mal wieder selbst einen Spiegel vorzuhalten und darüber nachzudenken.

#5 Precious – Das Leben ist kostbar
Aufgrund seiner schonungslos realen Inszenierung hat Lee Daniels' Drama auf den Zuschauer eine extrem aufwühlende Wirkung und raubt einem in manchen Momenten schlichtweg den Atem. Daniels zeigt auf beklemmend authentische Weise, welch psychologischer und physischer Folter die 16-jährige Precious tagtäglich ausgesetzt wird und wie sie damit umzugehen versucht: ihr brutaler Vater, ihre grausame Mutter, ihr Übergewicht, ihr behindertes Baby, die zweite Schangerschaft, die unwissenden Sozialhelfer. Dem Publikum wird dabei klargemacht, was es wirklich bedeutet, wenn das eigene Leben völlig aussichtslos scheint und jegliche Zukunftsmöglichkeiten in einer neuen Sackgasse enden.

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