Die besten Filme 2010
Andreas K. meint:
#1 Inception
Selten hat ein Blockbuster so sehr darauf gebaut, dass der Zuschauer intelligent genug ist, um dem Geschehen ohne große Hilfe zu folgen. "Inception" ist der beste Beweis dafür, dass gute Filme mit dem entsprechenden Marketingbudget auch im großen Maße funktionieren können, und dass Christopher Nolan vor allem durch die zwei "Batman"-Filme gelernt hat, imposant und groß zu inszenieren. Zusätzlich angereichert mit einem der namhaftesten Casts, die es je gab, einem wie immer perfekten Score von Hans Zimmer und einem der bereits jetzt legendärsten Filmenden aller Zeiten, hat sich "Inception" den Platz an der Sonne redlich verdient.
#2 Carlos – Der Schakal
Ein bildgewaltiger Epos, mindestens drei Stunden, im Normalfall jedoch fünfeinhalb Stunden lang, über einen der faszinierendsten Terroristen der vergangenen Jahrzehnte. Auch wenn noch viel eher als bei "Der Baader Meinhof Komplex" ein gewisses Vorwissen über Carlos' Lebensgeschichte und die politischen Hintergründe sicherlich ratsam ist, macht "Carlos – Der Schakal" nicht den Fehler, den Zuschauer zu überfordern – trotz eines regen Wechsels von Gefährten, Schauplätzen und Sprachen. Der Film verlangt vergleichsweise viel, belohnt dafür aber auch in hohem Maße durch die großartige Inszenierung und einen Hauptdarsteller, der scheinbar geradezu mühelos den Mythos, den Carlos umgibt, auf die Leinwand transportiert.
#3 Ein Prophet
Der Aufstieg des Malik El Djebena vom unsicheren Teenager zum eiskalten Mörder, seine Beziehung zum korsischen Gangsterboss César Luciani und die Verschiebung der Machtverhältnisse, eine unheimlich dichte Inszenierung sowie großartige darstellerische Leistungen von Takar Rahim und Niels Arestrup sind die großen Pluspunkte von "Ein Prophet". Am Ende waren sogar Vergleiche des französischen Kriminaldramas mit den Referenzwerken "Scarface" und "Der Pate" gar nicht mal sonderlich weit hergeholt. Für den Oscar zum besten fremdsprachigen Film hat es leider nicht ganz gereicht, aber die sonst gesammelten Awards lassen sich durchaus sehen.
#4 The Social Network
Viele fragten sich nicht ganz zu Unrecht, wie ein Film über Facebook funktionieren sollte. Aber David Fincher auf dem Regiestuhl, Aaron Sorkin als Drehbuchautor und Trent Reznor zusammen mit Atticus Ross verantwortlich für den Soundtrack – was sollte daran nicht funktionieren? "The Social Network" wurde zu einem perfekt inszenierten Machwerk mit durch und durch großartigen Dialogen, einem mehr als überzeugenden Jesse Eisenberg und dem wohl besten Filmsoundtrack des vergangenen Jahres. Inwieweit die Story nun tatsächlich der Wahrheit entspricht, ist natürlich zu hinterfragen, aus dramaturgischer Sicht war sie genau richtig gestaltet.
#5 Fish Tank
Dieses kleine und unscheinbare britische Drama, das ein geschlagenes Jahr benötigte, um auch Einzug in die deutschen Kinos zu finden, war einer der wenigen Filme des vergangenen Jahres, dessen unglaubliche Intensität den Zuschauer überwältigte. Es gab schon fast eine kleine Milieustudie über die Sozialwohnungen in Essex, es gab eine junge Hauptdarstellerin, die in ihrer allerersten Filmrolle absolut jeden beeindrucken konnte, es gab Beziehungsdrama und Tabubrüche und sogar ein kleines Thrillersegment. Am Ende war "Fish Tank" viel mehr als man erwarten und hoffen konnte und wurde auch deshalb völlig verdient mit dem Preis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet.
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