Die besten Storyelemente 2010

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Moritz Stock meint:

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

#1 Andy verabschiedet sich von seinen geliebten Spielzeugen ("Toy Story 3")
Die letzte Szene des wohl letzten Toy-Story-Films ist so berührend und herzergreifend, wie kaum etwas im letzten Jahr im Kino. Es geht um Abschied, um Loslassen, um den Übergang zu einem neuen Leben. Dinge, die jeder kennt, der schon Abschied nahm, der etwas Geliebtes verlassen musste, um etwas Neuem Platz zu machen. Eine genial geschriebene Abschiedsszene, mit der wir uns endgültig von dieser tollen Filmreihe verabschieden müssen, die uns so viele tolle Momente geschenkt hat.

#2 Und der Kreisel dreht sich ("Inception")
Das Ende eines Filmes ist entscheidend, da das Gefühl, dass das Ende vermittelt, auch zumeist das Gefühl ist, mit dem man das Kino verlässt. Ein Film kann noch so gut sein, versaut man die Schlussszene, so bleibt immer ein etwas schales Gefühl übrig. In Christopher Nolans "Inception" wurde die Problematik des finalen Abgangs meisterlich gelöst: Ein offenes, zum Film passendes, diskussionswürdiges Ende, das dazu führt, dass der Zuschauer sich auch nach dem Abspann noch lange mit dem Film beschäftigen wird und ihn somit so schnell nicht mehr vergisst.

#3 Mark Zuckerberg wartet auf die Annahme einer Freundschaftsanfrage ("The Social Network")
Die letzte Szene des Facebook-Films ist gleichzeitig die stärkste und beste: Mark Zuckerberg sucht seine Ex-Freundin Erica bei Facebook, hält kurz inne und stellt ihr dann eine Freundschaftsanfrage. Dann bleibt er stoisch sitzen und aktualisiert im Sekundentakt seine Facebook-Seite, nebenher läuft der Abspann. Der ganze Facebook-Kosmos wird hier klar: Anstatt sie persönlich um ein Treffen zu bitten oder anderweitig nach freundschaftlichem Kontakt zu suchen, wählt er die einfache, unpersönlichere Variante Facebook, dessen Erschaffer er selbst ist. Alles was Facebook ist und wie Facebook funktioniert, wird hier auf einen kleinen Moment herunter gebrochen. Ein wahrlich großartiger Schluss!

Maret Hosemann meint:

Foto: Copyright: 2010 Twentieth Century Fox
© 2010 Twentieth Century Fox

#1 Royce erwacht im freien Fall und kann gerade noch rechzeitig seinen Fallschirm ziehen, um unverletzt in einem unbekannten Dschungel zu landen ("Predators")
Mit dieser Szene beginnt der Actionhorrorfilm "Predators" und ist durchaus ein Kandidat für den Titel der originellsten und ungewöhnlichsten Eröffnungssequenz 2010. Der Zuschauer stürzt hier gemeinsam mit dem Charakter Royce abrupt in die Handlung und muss sich danach erstmal orientieren. Für Menschen mit Höhenangst ist die Szene natürlich noch mal ein ganz besonderer Magenumdreher. Am Ende des Films erkennt der Zuschauer zudem, dass diese rasante Eröffnungsszene den berühmten Spruch, dass noch nie ein Meister vom Himmel gefallen sei, widerlegt.

#2 Ariadne erwacht nach und nach aus den verschiedenen Traumebenen ("Inception")
Der Film "Inception" hat so einige Szenen zu bieten, die einen Platz auf der Liste der besten Filmmomente 2010 verdient hätten, doch die Sequenz, in der die Protagonistin Ariadne nach und nach aus drei Traumebenen erwacht und sich doch immer noch nicht in der Realität befindet, ist wunderbar exemplarisch für die im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtige Handlung des Films.

#3 Die kleine Sammy erwacht wieder zum Leben, doch scheinbar mit der Seele eines anderen Opfers in sich ("Shelter")
Im Mysterygenre spielen Kinder oftmals eine tragende Rolle, da sie Dinge wahrnehmen, die Erwachsene nicht glauben wollen. Zumeist überleben die Kleinen den Horror am Ende, denn ihre Rettung ist schließlich die wichtige Aufgabe der Hauptprotagonisten. Als es der von Julianne Moore verkörperten Cara gelingt, mehrere gefangene Seelen zu befreien, scheint damit auch das Leben ihrer Tochter Sammy gerettet, doch das Verhalten der Kleinen in der letzten Filmszene deutet darauf hin, dass es nicht ihre Seele ist, die in den Körper zurückgefunden hat. Der Zuschauer bleibt letztlich in Unwissenheit und mit einem schaurigen und tragischen Gefühl zurück.

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