Die besten Storyelemente 2010
Eva Klose meint:
#1 Finale ("Der Ghostwriter")
Der Ghost geht aus dem Blickwinkel der Kamera, ein Auto nimmt voll Fahrt auf und rast in die gleiche Richtung, wenige Sekunden später hört man einen Knall und quietschende Reifen – die Kameraeinstellung bleibt dabei gleich und als dann die Straße von Hunderten von Blättern übersäht wird, ist klar, was soeben passiert ist... wo andere Filme beginnen, da endet "Der Ghostwriter" von Roman Polanski mit einem Paukenschlag und hinterlässt ein ungutes Gefühl beim Zuschauer. Nicht nur die Botschaft, die diese Szene zweifelsohne vertreten möchte, sondern viel mehr die genial gemachte Technik, die Kamera und der Score überzeugen vollkommen.
#2 Ariadne experimentiert mit der Architektur des Traumes ("Inception")
Die Figur der Ariadne verkörpert in "Inception" quasi den Zuschauer, hat doch auch sie zu Beginn keine Ahnung, worum es wirklich geht und was die Architektur eines Traumes bewirken soll. Und so ist die Szene, in der Ariadne zum ersten Mal im Traum von Dom experimentiert, genau die Szene, in der die Zuschauer die Gewaltigkeit dessen erfahren. Sie spielt mit den Naturgesetzen und setzt eine Straße umgekehrt auf die andere oder baut mal eben eine Brücke. Eine geniale Szene, die auch mit ihrem krassen Ende zeigt, was in den Träumen möglich ist.
#3 Die Geschichte der Heiligtümer des Todes ("Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1")
Der erste Teil des Finales der berühmten "Harry Potter"-Verfilmungen war keinesfalls ein schlechter und doch entfernt von einem, der einen Platz in dieser Liste verdient hätte. Aber die Szene, in der Hermine die Geschichte der Heiligtümer erzählt und die Zuschauer per Animationstechnik diese Geschichte auch vor sich sehen, sticht wahrlich hervor. Mit düsterer Animation, klaren Strukturen und Farben, dazu die Geschichte – vorgelesen von Emma Watson – ist dies mit Abstand die beste Szene des Films.
Ignat Kress meint:
#1 April Booth erscheint als Nonne und erschießt den Gouverneur ("Machete")
Von Lindsay Lohan ist die Presse schon einiges gewohnt. In der Regel hat es natürlich mit Sex zu tun, wodurch ihr Auftreten als Nonne schon sehr amüsant ist. In all dem heillosen Durcheinander und den Kämpfen zwischen rassistischen Südstaatlern und den legal und illegal eingewanderten Latinos, erscheint ihr Auftreten daher dermaßen unnatürlich und komisch, dass es dadurch wiederum grandios ist.
#2 Charly Matteï fährt mit seinem Sohn in die Stadt ("22 Bullets")
Es die gewöhnliche Ruhe vor dem Sturm. Der ehemalige Mafiaboss Charly Matteï fährt mit seinem Sohn von ihrem Anwesen in die Stadt, ohne zu ahnen, dass die ehemaligen Freunde einen Anschlag auf ihn geplant haben. Unterstützt wird diese Ruhe einerseits von dem gemeinsamen Spielen der beiden Darsteller, und andererseits von der wunderschönen Musik aus der Oper "Tosca".
#3 Auflösung ("Shutter Island")
Teddy Daniels sitzt neben seinem Therapeuten auf dem Treppensims und denkt darüber nach, dass er in einer Heilanstalt sitzt und seine Familie tot ist. Seine Psychologen hoffen indes, dass er durch ihr Experiment nun zur Selbstvernunft gelangt ist. Die Auflösung dabei aber ist, dass er sich immer noch in der Rolle des Polizisten sieht und seinen Therapeuten als Kameraden. Ist dies aber wirklich die Auflösung oder spielt Teddy seine Rolle nur weiter, weil auf ihn außerhalb des Areals der Anstalt niemand wartet?
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