Die besten Darstellerinnen 2010

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Andreas K. meint:

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#1 Gabourey Sidibe als Claireece "Precious" Jones ("Precious - Das Leben ist kostbar")
Zugegeben, "Precious – Das Leben ist kostbar" ist in der Retrospektive vielleicht nicht der große Film, der er nach dem ersten Sehen noch war. Dazu war er teilweise zu simplifizierend. Dies ändert jedoch nichts an der herausragenden Performance von Gabourey Sidibe, mit der sie sich auf einen Schlag in die erste Liga der Schauspieler katapultierte. Nicht wenige wundern sich heute noch, dass stattdessen Sandra Bullock den Oscar 2010 nach Hause nahm. Man kann nur hoffen, dass auch in Zukunft Filmrollen abseits des "sassy black girl" Klischees geschaffen werden, damit sie weiterhin glänzen kann.

#2 Katie Jarvis als Mia ("Fish Tank")
Die zweite große positive Überraschung des Filmjahres 2010 war zweifelsohne Katie Jarvis mit ihrer eindringlichen und natürlichen Verkörperung der ihr in vielen Punkten ähnlichen Mia im britischen Drama "Fish Tank". Während des Drehs war sie gerade mal 17 Jahre alt und hatte darüber hinaus keinerlei Schauspielerfahrung. Die Geschichte, wie sie von einer Castingagentin bei einem lautstarken Streit mit ihrem damaligen Freund entdeckt wurde, ist mittlerweile legendär. Bis auf eine Rolle in einem Kurzfilm ist Jarvis seitdem von der Bildfläche verschwunden. Sie ist jedoch bei zwei angesehenen Schauspielagenturen unter Vertrag und steht kurz vor ihrer ersten Rolle in Hollywood.

#3 Kim Hye-ja als Yun Hye-ja ("Mother")
Die 60 Jahre alte Kim Hye-ja ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Zumindest in Südkorea ist sie durch Mutterrollen in diversen TV-Serien einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Im Kriminaldrama "Mother" spielt sie wieder eine Mutter, diesmal jedoch eine komplett andere. Yun Hye-ja muss sich nicht nur um ihren leicht geistig behinderten Sohn Don-ju kümmern, sondern nimmt kurzerhand auch die Ermittlungen in ihre eigenen Hände, als dieser des Mordes verdächtigt wird. Dabei spielt Kim Hye-ja ihre Rolle so natürlich, stellt den Charakter so verletzlich und gleichermaßen bestimmt dar, dass man auch nach dem Ende des Filmes noch tief beeindruckt ist.

Maria Gruber meint:

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#1 Meryl Streep ("Wenn Liebe so einfach wäre")
Sie ist eine Göttin. Egal, welche Rolle Meryl Streep spielt, man muss diese Frau einfach verehren. Neben Alec Baldwin und Steve Martin spielte sie dieses Jahr in "Wenn Liebe so einfach wäre" eine wunderbare Frauenfigur, die einen zweiten Frühling mit ihrem Ex-Mann erlebt und gleichzeitig noch einen neuen Verehrer an der Backe hat. Mit unglaublichem Charme bezauberte die 16-fache Oscarnominierte auch in dieser Liebeskomödie das Publikum und bleibt mit ihren 61 Jahren immernoch eine der erfrischendsten Schauspielerinnen Hollywoods.

#2 Rinko Kikuchi ("Eine Karte der Klänge von Tokio")
Bereits in "Babel" (2006) stellte die Japanerin eindrucksvoll ihr Talent unter Beweis. In Isabel Coixets "Eine Karte der Klänge von Tokio" porträtierte sie dieses Jahr erneut einen exzentrischen, aber sehr komplexen Charakter, der von ihr einiges abverlangte, doch sie meisterte es problemlos. Kikuchi kann, wie sie hier beweist, locker einen Film auf ihren Schultern tragen; mit einem passenderen Filmpartner als Sergi López könnte nächstes Mal auch mehr daraus werden.

#3 Mia Wasikowska ("Alice im Wunderland")
Für die Rolle der unschuldigen Alice war die bildhübsche Mia Wasikowska die perfekte Besetzung. Mit ihrem Ausdruck kindlicher Naivität in den Augen, die sich im Laufe des Films zu einem erwachseneren Selbstbewusstsein entwickelte, entführte sie den Zuschauer in die bunte, aufregende Welt des Unterlandes und ließ in keiner Sekunde zu, dass man sich der Realität, nämlich dass die komplette Szenerie und ihre Figuren dem CGI entstammen, bewusst wird. In "The Kids Are Alright" zeigte die junge Schauspielerin gleich dieses Jahr noch, was in ihr steckt, und könnte 2011 entweder mit "Restless" oder "Jane Eyre" ihren ganz großen Durchbruch feiern.

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