James Bond: Geheimagent. Frauenheld. Kultfigur.
Sein Name ist Bond. James Bond. Jeder von uns kennt ihn, fast alle von uns lieben ihn: die Männer bewundern ihn für seine Coolness und beneiden ihn um seine Frauen, diese lieben ihn für seinen unwiderstehlichen Charme und sein gutes Aussehen.
James Bond ist Kult. Das steht fest. Selbst nach über 50 Jahren hat die Figur des 007 nichts an Ruhm eingebüßt und fasziniert uns immer noch. Denn Bond ist ein Mann mit vielen Gesichtern – sechs, um genau zu sein – und einer der beliebtesten Filmcharaktere aller Zeiten. Und er ist der wohl bekannteste Geheimagent der Welt.
Sein Erfinder: Ian Fleming
Das "Geburtsjahr" von 007 geht auf das Jahr 1953 zurück: der Brite Ian Fleming, Schriftsteller und Autor, kreierte die Figur des James Bond für seinen Roman "Casino Royale", der am 13. April 1953 in England erschien. Das Buch wurde der Vorgänger für elf weitere mit dem Helden James Bond und schließlich das Fundament für das gesamte Bond-Franchise, das sich in den darauf folgenden Jahren entwickeln sollte.
Schon 1954, ein Jahr nach der Veröffentlichung des "Casino Royale" Romans, adaptierte Regisseur und Produzent Gregory Ratoff die Geschichte für eine einstündige TV-Episode im Rahmen der Fernsehshow "Climax!". Als 007 castete er Barry Nelson, sein Gegenspieler Le Chiffre wurde von Peter Lorre verkörpert. Somit war der erste James Bond eigentlich gar nicht Sean Connery, sondern Barry Nelson.
Von der Buchfigur zum Kinohelden
Nichtsdestotrotz gilt Sean Connery allgemein nicht nur chronologisch als erster Darsteller des James Bond, sondern auch auf der Sympathieskala als ungeschlagene Nummer 1: der Brite verkörperte den Agenten erstmals 1962 im ersten Bondfilm "James Bond jagt Dr. No" unter der Regie von Terence Young. Der Film, produziert von Harry Saltzman und Albert R. Broccoli für Eon Productions Ltd, wurde ein sagenhafter Erfolg: während sich die Produktionskosten auf gerade mal 1,1 Millionen US-Dollar beliefen, spielte der Film in den USA über 16 Millionen Dollar ein, weltweit über 43 Millionen. Zudem machte "Dr. No" den jungen Connery zum Weltstar.
Die Ära Connery
Somit war es kein Wunder, dass bereits 1963 der nächste Bondfilm in die Kinos kam: "Liebesgrüße aus Moskau". Im Gegensatz zum ersten Teil kostete der Film nun schon das Doppelte, nämlich 2,2 Millionen, spielte aber auch insgesamt etwa 19 Millionen US-Dollar mehr ein.
Während in "Dr. No" noch Peter Burton als Technikchef "Q" zu sehen war, übernahm in "Liebesgrüße aus Moskau" erstmals Desmond Llewelyn diese Rolle, die er auch in allen Bondfilmen bis 1999 verkörpern sollte. Q, der Waffenmeister, der James Bond immer mit den unglaublichsten Dingen ausstattete, wurde fester Bestandteil von Bonds Umfeld und fast selbst zu einer Art Kultfigur.
In den nächsten drei Jahren sah man den Doppelnullagenten jedes Jahr im Kino: 1964 rettete Bond in "Goldfinger" das legendäre Fort Knox, in "Feuerball" (1965) legte er der Organisation Spectre das Handwerk und in "Man lebt nur zweimal" (1966) machte 007 einen Ausflug nach Japan.
Mit dem zunehmenden Erfolg der Bondfilme stiegen nicht nur die Einnahmen (der erfolgreichste Film ist "Feuerball", der bis heute 745 Millionen Dollar einbrachte!), sondern auch die Kontroversen: schon immer galt James Bond als ein eher progressiver Charakter, der vor allem durch seine frechen Sprüche und seinen spielerischen Umgang mit Frauen oftmals auch für Kritik sorgte. So galt gerade "Feuerball" als gewagt und "Man lebt nur zweimal" wurde in Ägypten und Indonesien zunächst zensiert, da Bond als ein schlechtes Vorbild für die Jugend galt.
Übergangsphase
Nach "Man lebt nur zweimal" entschied sich Connery schließlich dagegen, auch für den nächsten Film "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969) den James Bond zu spielen. "Einer der Gründe, wieso ich damals aufhörte, waren alle diese Special Effects und Raumfahrgeschichten, die mich aufregten", meinte Connery Jahre später zu seinem Ausstieg.
So kam es dazu, dass der Australier George Lazenby als neuer 007 gecastet wurde – größtenteils zum Missmut der Fans. Nicht nur, weil das Drehbuch zu "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" bereits auf Connery zugeschnitten war, konnte Lazenby die Herzen der Bondliebhaber nie wirklich erobern, sondern auch, weil er einfach nie das rüberbringen konnte, was Connery bis dato immer verkörperte: den charmanten Killer, der Bond nun mal ist.
Lazenby verschwand daher bereits nach einem Film wieder von der Bond-Bildfläche (angeblich spielten auch Probleme und Streitereien am Set eine Rolle) und so standen die Produzenten erneut vor dem Problem, wen man nun als neuen 007 casten könnte. Bei der verzweifelten Suche nach einem neuen Bond wandte man sich schließlich wieder an Sean Connery, dem man eine enorme Gage anbot, um ihn wieder als Bond zurückzubekommen: so schlüpfte Connery 1971 für "Diamantenfieber" erneut in die Rolle.
Danach allerdings war Schluss, das stellte Connery klar. Er hatte genug von Bond. Die Suche ging weiter, bis man schließlich einen Nachfolger fand: Roger Moore.
Durch und durch britisch: Roger Moore
Seinen ersten Auftritt als James Bond hatte Moore in "Leben und Sterben lassen" (1973) im Alter von 46 Jahren (Connery war 32 in "Dr. No"). Um einen Vergleich mit seinem Vorgänger Sean Connery kam auch Moore nicht herum: er gilt im Allgemeinen als britischer und steifer, aber als auch ironischer als Connery, dessen Interpretation des Agenten im Allgemeinen für zynischer gehalten wird.
Moore trat erfolgreich in Connerys Fußstapfen und spielte Bond noch weitere sechs Mal: 1974 wurde er als Bond in "Der Mann mit dem Goldenen Colt" mit dem Bösewicht Scaramanga konfrontiert, in "Der Spion, der mich liebte" (1977) musste er gestohlene Atom-Unterseeboote ausfindig machen und in "Moonraker" (1979) flog der Agent ins Weltall. In den Filmen von 1977 und 1979 sahen wir außerdem einen der auffälligsten und bekanntesten Bondbösewichten, nämlich den Beißer, gespielt von Richard Kiel, der den Zuschauern mit seiner hünenhaften Gestalt und seinem grässlichen Gebiss noch lange in Erinnerung blieb.
Der zwölfte Bondstreifen "In tödlicher Mission" erregte vor allem wegen seines etwas anzüglichen Posters großes Aufsehen: Gespreizte Frauenbeine und ein wenig bedeckter Frauenpo, dazu noch James Bond, der mit seiner Pistole zwischen den Beinen durch zielt, das war gewagt, kontrovers. So bekam Maud Adams alias "Octopussy" (1983) für das Plakat mehr Beinkleid.
Weiter zum zweiten Teil: Bond ab 1983
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