Oscars 2019 - Die besten Filme
Den Abschluss der Oscarverleihung bildet die Verkündung, welcher Film als der Beste des Vorjahres ausgezeichnet wird. Dieses Mal haben es acht Filme geschafft, in die engere Wahl zu kommen.
Als ich gelesen habe, dass "Black Panther" für einen Oscar als bester Film nominiert wurde, habe ich mich erst einmal ziemlich gewundert. Zwar hatte ich den Film zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen, doch an sich fand ich es schon eher ungewöhnlich, einen Superheldenfilm in dieser Kategorie zu sehen. "Black Panther" sorgte mit den sieben erhaltenen Nominierung insgesamt für einiges Staunen.
Nachdem ich den Film nun angeschaut habe, bin ich über die Nominierung nicht mehr ganz so verwundert, sie passt ins Bild der diesjährigen Verleihung und setzt einen Finger auf das Problem der Diskriminierung Farbiger, das noch immer ein Thema ist. Dennoch halte ich einen Sieg als bester Film bei "Black Panther" für unwahrscheinlich.
Neben den Nominierungen in vielen technischen Kategorien, war er verwunderlich, dass Chadwick Boseman als bester Hauptdarsteller keine Erwänhung gefunden hat. In einigen der technischen Kategorien könnte "Black Panther" den Sieg davontragen, insgesamt vermute ich aber, dass der Film nicht viele Auszeichnungen erhalten wird.
Der zweite Film im Rennen ist "BlacKkKlansman", der versucht, eine Balance zwischen Witz und Ernsthaftigkeit zu halten, was nicht immer gelingt. Ich sehe ihn nicht als Gewinner in der Kategorie Bester Film, doch in Sachen Regie und Drehbuch könnte "BlacKkKlansman" durchaus die Nase vorn haben. Zwar ist in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch auch "Beale Street" nominiert, genau so wie "Can You Ever Forgive Me?", doch ich vermute, dass "BlackKkKlansman" wenigstens hier einen Oscar mit nach Hause nehmen wird. Was das Editing und die Filmmusik angeht, gab es in unter den nominierten Filme stärkere Kandidaten, daher rechne dort nicht mit einem Sieg des Filmes. Chancen hat der zudem noch mit Adam Driver als besten Nebendarsteller, alles in allem wird "BlacKkKlansman" aber höchstes zwei seiner Nominierungen in Awards umwandeln können.
Mir persönlich hat "Bohemian Rhapsody" sehr zugesagt, was zum größten Teil an dem tollen Job lag, den Rami Malek gemacht hat. Er trägt den Film, wodurch beim Schauen nicht wirklich auffällt, dass "Bohemian Rhapsody" nur aufgrund seiner fantastischen Leistung so gut funktioniert.
Abgesehen von Malek ist es ein guter Film, doch als besten Film des Jahres würde ihn nicht bezeichnen. Man fühlt sich unterhalten, was ja Sinn und Zweck von einem Film ist, doch anders als manch anderer Kandidat übermittelt "Bohemian Rhapsody" keine Botschaft. Ich rechne fest damit, dass Malek als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wird, in den vier anderen Kategorien, in denen "Bohemian Rhapsody" nominiert ist, wird es jedoch wesentlich schwerer werden. In den Tonkategorien sehe ich "Aufbruch zum Mond" weiter vorn.
Mit ganzen zehn Nominierungen ist "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" einer der Spitzenreiter der diesjährigen Preisverleihung und tatsächlich gehe ich davon aus, dass die historische Komödie auch viele Preise mit nach Hause nehmen wird. Hauptdarstellerin Olivia Colman hat etwas größere Chancen als ihre beiden Mitstreiterinnen Emma Stone und Rachel Weisz, die als Nebendarstellerinnen nominiert sind.
"The Favourite" kann sich ziemlich sicher sein, für die besten Kostüme ausgezeichnet zu werden und auch was die beste Kamera, das Editing und das Szenenbild angeht, sehe ich den Film weit vor. Was jedoch die Kategorie bester Film angeht, so wird "The Favourite" diesen Oscar wohl an jemand anderen gehen sehen.
"Green Book - Eine besondere Freundschaft" greift das gleiche Thema auf wie zum Beispiel Mitstreiter "BlacKkKlansman" und zeigt uns mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali, wie unterhaltsam und gleichzeitig gesetzt ein Film sein kann. Von den bisher besprochenen nominierten Filmen glaube ich, dass "Green Book" etwas bessere Chancen auf den Award als bester Film hat. Das liegt vor allem daran, dass "Green Book" die Ernsthaftigkeit des Rassismus spürbar macht, ohne uns zu sehr mit der Nase auf das Offensichtliche zu stoßen. Egal ob Haupt- oder Nebencharakter, der gesamte Cast hat großartige Arbeit geleistet und dafür einen Oscar als bester Film durchaus verdient. Ob der Film auch beim Drehbuch einen Sieg nach Hause holen kann, ist unsicher, da die Konkurrenz hier sehr stark ist. Während ich damit rechne, dass Mortensen leer ausgehen wird, kann ich mir wiederum gut vorstellen, dass Ali eine Auszeichnung erhält.
© Carlos Somonte
Genau wie "The Favourite" hat auch "Roma" zehn Nominierungen erhalten. Leider konnte mich der Film nicht so ganz vom Hocker hauen, auch wenn er unbestreitbar seine Stärken hat. In vielen der Kategorien, in denen "Roma" nominiert ist, hat der Film mit starker Konkurrenz zu kämpfen, daher sehe ich keine der Darstellerinnen mit einem Award. Für mich persönlich ist es nicht der beste Film des Jahres, ich denke jedoch, dass Alfonso Cuarón einen guten Job gemacht hat und daher als bester Regisseur ausgezeichnet werden sollte. Da "Roma" sowohl als bester Film als auch als bester fremdsprachiger Film nominiert ist, denke ich, dass er in letzterer Kategorie den Sieg holen wird. Auch was die beste Kamera, das Drehbuch und das Szenenbild angeht, räume ich "Roma" gute Chancen ein.
Bei "A Star Is Born" habe ich mich ähnlich gut unterhalten gefühlt, wie es bei "Bohemian Rhapsody" der Fall war. Allerdings ist dieser Film um einiges bodenständiger und die Bedeutung des Songs "Shallow" entfaltet auf wunderbare Weise zum Ende hin seine Wirkung. Ich würde dem Film daher einen Sieg gönnen, halte dies aber für sehr unwahrscheinlich.
Wenn es um das Thema Musik geht, ist "A Star Is Born" wirklich unschlagbar und so gehe ich stark davon aus, dass er zumindest den Oscar für den besten Song erhalten wird. Vielleicht hat der Film auch noch beim Drehbuch Chancen, ich vermute allerdings, dass "A Star Is Born" mit seinen neun Nominierungen einer der größten Verlierer des Abends sein wird.
Gewundert hat mich, dass Bradley Cooper nicht mit einer Nominierung für die beste Regie bedacht wurde. Zwar hätte er gegen "Roma" sicherlich den Kürzeren gezogen, doch allein eine Nominierung ist eine große Ehre, die Cooper jedoch vorenthalten wurde.
Der letzte Film im Bunde ist "Vice - Der zweite Mann", der acht Mal nominiert wurde. Einen Sieg als bester Film halte ich für recht wahrscheinlich, den das Setting des Filmes war stets stimmig und im Großen und Ganzen wirkte "Vice" einfach im Reinen mit sich selbst. Man hatte nicht das Gefühl, dass der Film versucht, etwas zu sein, was er nicht ist und sich in ein Genre pressen zu lassen.
Die drei nominierten Darsteller werden wohl leider ohne einen Goldjungen nach Hause gehen müssen, doch beim Haar- und Makeupdesign sehe ich "Vice" als Sieger. Beim Drehbuch fällt "Vice" gegen "Green Book" etwas ab, doch das Editing ist sehr gut gelungen.
Autorentipp
Wer gewinnen sollte: A Star Is Born
Wer gewinnen wird: Green Book - Eine besondere Freundschaft
Snubs
Auch wenn ganze acht Streifen eine Nominierung als bester Film erhalten haben, gibt es einige Kandidaten, die übergangen wurden. So hätte ich fest damit gerechnet, dass "Beale Street" eine Nominierung erhält, einen Sieg hätte ich mir bei diesem Film auch vorstellen können. Auch "Cold War" oder "Eighth Grade" hätten hier Erwähnung finden sollen.
Marie Florschütz - myFanbase
Wer hat den Oscars verdient? Stimmt ab!
Welcher ist der beste Film?
| Green Book - Eine besondere Freundschaft | |
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