Oscars 2019 - Die Gewinner

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Es war wieder einmal soweit. Gestern Abend wurden in Hollywood zum 91. Mal die Academy Awards an die beeindruckendsten Filme des Vorjahres verliehen. Anders als es zuletzt üblich war, verzichtete man dieses Mal auf einen Moderator, doch das störte nicht weiter, denn es gab auch so ein paar gute und schlechte Scherze. Für Showeinlagen war natürlich gesorgt und daher eröffnete man die Preisverleihung auch gleich mit einem Knall. Durch die fünffache Nominierung von "Bohemian Rhapsody" sicherte man sich die Band "Queen" als Live-Act und brachte gleich zu Beginn das Dolby Theatre zum Rocken. Es war ein energiegeladener Einstieg in eine Preisverleihung, die fortan eher einen ruhigen Gang nahm.

Um das Publikum nicht allzu lange auf die Folter zu spannen, stieg man mit der Verkündung in den Abend ein, welche Nebendarstellerin den Oscar mit nach Hause nehmen darf. Dies war eine recht sichere Angelegenheit und es überraschte daher nicht, dass Regina King den ersten Oscar des Abends für ihre Rolle in "Beale Street" erhielt. Für "Beale Street" sollte dies der einzige Academy Award bleiben, andere Filme konnten sich jedoch über den Sieg in mehreren Kategorien freuen.

Foto: Marina de Tavira, Alfonso Cuarón & Yalitza Aparicio, 91st Oscars - Copyright: Todd Wawrychuk / A.M.P.A.S.
Marina de Tavira, Alfonso Cuarón & Yalitza Aparicio, 91st Oscars
© Todd Wawrychuk / A.M.P.A.S.

Abwechselnd kamen neue Laudatoren auf die Bühne und stellten kurz die Nominierungen aus der Kategorie "Bester Film" vor, zwischendurch gab es ein paar Showeinlagen durch die Oscar-nominierten Songs. Während auf diese Weise langsam die Oscars in den Kategorien Dokumentarfilm, Haar- und Makeupdesign, Kostümdesign, Szenenbild, Kamera, Ton, Tonschnitt und fremdsprachiger Film verliehen wurden, gab es keine großen Überraschungen. In der Ton-Kategorie konnte "Bohemian Rhapsody" sich zwei Oscars sichern, während Spitzenreiter "Roma" sowohl für die beste Kamera als auch als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde. Regisseur Alfonso Cuarón kam zwei Mal auf die Bühne und hatte auf diese Weise genug Zeit, seine Dankesreden auszusprechen, während anderen Siegern nach zu langen Danksagungen das Wort abgeschnitten wurde. Durch den Sieg von "Roma" schaffte es der deutsche Film "Wer ohne Autor" leider nicht, einen Oscar einzuheimsen, das war nach dem großen Erfolg von "Roma" aber auch nicht zu erwarten.

Als nächstes war die Siegerehrung des besten Nebendarstellers dran und hier wurde es dann doch ein wenig spannend. Sowohl Mahershala Ali als auch Adam Driver hatten für "Green Book - Eine besondere Freundschaft" und "BlacKkKlansman" gute Karten. Als Alis Name ausgerufen wurde, konnte man nur anerkennend mit dem Kopf nicken, da er wie bereits in "Moonlight" gute Arbeit geleistet hatte.

Im Anschluss ging es mit den animierten Filmen weiter und hier wurden "Spider-Man: Into the Spider-Verse" und "Bao" ausgezeichnet. Als bester Dokumentations-Kurzfilm erhielt "Period. End Of Sentence." einen Oscar. Für seine visuellen Effekte durfte "Aufbruch zum Mond" sich über seinen einziger Oscar freuen, als bester Kurzfilm wurde "Skin" ausgezeichnet.

Foto: Lady Gaga & Bradley Cooper, 91st Oscars - Copyright: Kate Noelle / A.M.P.A.S.
Lady Gaga & Bradley Cooper, 91st Oscars
© Kate Noelle / A.M.P.A.S.

Die Verleihung verlief wie bereits erwähnt recht ruhig ab, es gab weder große ergreifende Reden noch kurze Ansprachen, die einem lange im Gedächtnis blieben. Gut inszeniert waren die weiteren Live-Acts, doch nach dem beeindruckenden Start von "Queen" fielen die Performances von Jennifer Hudson zu "RBG" sowie David Rawlings & Gillian Welch zu "The Ballad of Buster Scruggs" etwas zahmer aus. Dahingegen schaffte es Bette Midler mit einem Song aus "Mary Poppins' Rückkehr" zu überzeugen und auch das Duett von Lady Gaga und Bradley Cooper aus "A Star Is Born" traf mitten ins Herz. Dem letzten Song hatte ich am meisten entgegen gefiebert und ich war gespannt, ob das Filmpaar auch live auf der Bühne die gleiche Wirkung erzielen konnte. Ich wurde nicht enttäuscht und so bildete der wunderbare Gesang der beiden mein persönliches Highlight. Als Lady Gaga und Co. wenig später mit dem Oscar für "Shallow" ausgezeichnet wurden, bestätigte sich noch einmal der Eindruck, dass dieses Lied fantastisch war.

Für das Ende des Abends hob man sich wie gewohnt die großen Kategorien auf. Davon wurden nun das beste Original- sowie das beste adaptierte Drehbuch verliehen. In ersterer Kategorie konnte sich "Green Book" behaupten und erhielt somit den zweiten Oscar, während "BlacKkKlansman" trotz sechs Nominierungen nur für das Drehbuch ausgezeichnet wurde.

Foto: Olivia Colman, 91st Oscars - Copyright: Aaron Poole / A.M.P.A.S.
Olivia Colman, 91st Oscars
© Aaron Poole / A.M.P.A.S.

Bei der besten Filmmusik war ich mir unschlüssig, wer gewinnen würde, da alle Kandidaten es verdient hatten. Der Sieg von "Black Panther" freute mich für den Film, der somit drei Oscars erzielen konnte.

Das Ende des Abend war schon fast in Sicht und es wurde Zeit für die Verkündung der besten Hauptdarstellerin und des besten Hauptdarstellers. Für die Übergabe der Oscars holte man die Sieger aus dem Vorjahr auf die Bühne als beste Hauptdarstellerin wurde anschließend Olivia Colman für "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" ausgezeichnet. Dies war der einzige Acedemy Award für einen Film, der mit zehn Nominierungen ins Rennen gegangen war und auch wenn es für die übrige Crew bedauerlich sein mag, dass man nur einen Goldjungen erhalten hat, so wurde jener vollkommen zurecht verliehen. Colman konnte in "The Favourite" glänzen und war von ihrem Sieg selbst ganz schockiert. Während Glenn Close ("Die Frau des Nobelpreisträgers"), Lady Gaga ("A Star Is Born"), Melissa McCarthy ("Can You Ever Forgive Me?") und Yalitza Aparicio ("Roma") mit einem Applaus für Colman in die Kamera blickten, entglitten jener vollkommen die Gesichtszüge, weil sie wohl nicht mit einem Sieg gerechnet hatte.

Foto: Rami Malek, 91st Oscars - Copyright: Phil McCarten / A.M.P.A.S.
Rami Malek, 91st Oscars
© Phil McCarten / A.M.P.A.S.

Gleich darauf durften Christian Bale ("Vice - Der zweite Mann"), Bradley Cooper ("A Star Is Born"), Willem Dafoe ("Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit"), Rami Malek ("Bohemian Rhapsody") und Viggo Mortensen ("Green Book") für einen Moment bangen, bis dann Rami Malek als bester Hauptdarsteller ausgerufen wurde. Es war ein Sieg, den man kommen sah, die Freude über Maleks Oscar war deswegen jedoch nicht geringer. Schön war zudem, dass "Bohemian Rhapsody" ihm nicht nur einen Oscar eingebracht hat, sondern dass er in Filmpartnerin Lucy Boynton auch noch die große Liebe gefunden hat.

Etwas spannender wurde es noch einmal bei der Kategorie "Beste Regie". Nachdem "Roma" zuvor nur zwei seiner zehn Nominierungen zu Awards machen konnte, holte der Film bei der Regie noch einmal einen Sieg und Alfonso Cuarón betrat ein drittes Mal die Bühne, wodurch er nun auch den Personen danken konnte, die er bisher noch nicht erwähnt hatte. Da "Roma" mich nicht vollends abholen konnte, ist dies die einzige Kategorie, in der ich dem Sieg einem anderen Film gegönnt hätte.

Foto: Jim Burke, Peter Farrelly, Charles B. Wessler, Nick Vallelonga und Cast von "Green Book", 91st Oscars - Copyright: Aaron Poole / A.M.P.A.S.
Jim Burke, Peter Farrelly, Charles B. Wessler, Nick Vallelonga und Cast von "Green Book", 91st Oscars
© Aaron Poole / A.M.P.A.S.

Den krönenden Abschluss des Abends bildete die Verkündung, dass "Green Book" der beste Film des Jahres war. Verliehen wurde der letzte Award des Abends von Julia Roberts.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein netter Abend war, große Highlights blieben allerdings aus und auch in Sachen Preisverleihung konnte man sich vieles bereits vorher ausrechnen.

Gewinner des Abends ist mit vier erhaltenen Academy Awards "Bohemian Rhapsody", gefolgt von "Roma", "Green Book" und "Black Panther" mit jeweils drei Oscars. Zu den Verlierern des Abends zählen "The Favourite", "Vice" und "A Star Is Born", denn trotz zahlreicher Nominierungen erhielten die Filme nur jeweils eine Auszeichnung.

Wie haben euch die 91. Academy Awards gefallen? Haben eure Lieblingsfilme und -schauspieler einen Oscar erhalten?

Marie Florschütz - myFanbase

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