Bewertung

Review: #1.02 Das Experiment

Foto: John Noble, Fringe - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
John Noble, Fringe
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach dem relativ enttäuschenden Piloten, tauchen wir diesmal zwar nicht wirklich tiefer in die Materie ein, können aber dennoch einen interessanten Fall beobachten.

Der Fall der Woche

Auch wenn ich durch meine mangelnden medizinischen Kenntnisse nicht annähernd so viel verstehe, wie ich gerne verstehen würde, schafft die Serie es dennoch immer einen das wichtigste verstehen zu lassen.

Diesmal haben wir es mit einem Neugeborenen zu tun, das innerhalb von nur vier Stunden um knapp 80 Jahre gealtert ist. Doch eigentlich geht es letztendlich nicht um diese ungewöhnliche Geburt, sondern vielmehr um alles was damit zusammen hängt. Walter hat vor Jahren einmal ein Experiment durchgeführt, bei dem Soldaten herangezüchtet werden sollten, die innerhalb von drei Jahren geboren und das 21. Lebensjahr erreichen sollten.

Als Walter Peter und Olivia davon erzählte, war er natürlich wie immer voll und ganz in seiner Wissenschaftlichen Rolle. Ein Punkt der mir an der Serie sehr gefällt, denn so verwerflich, wie diese Forschung auch sein mag, wurde diese Verwerflichkeit nicht thematisiert. Somit ist es voll und ganz dem Zuschauer überlassen, was er von dieser Forschung hält, denn die Serie gibt lediglich die Fakten preis, ohne dabei auch nur im Entferntesten zu urteilen.

Doch genau das muss die Serie meiner Meinung auch gar nicht, da die Fälle, obwohl sie sehr realitätsfremd scheinen, eigentlich einen wirklich realistischen Bezug haben. Durch das heutzutage schon mögliche Klonen ist es nur eine Frage der Zeit, bis man auch Menschen von Grund auf züchten kann. Und auch wenn hier der Aspekt herausgelassen wurde, ob diese menschliche Empfindungen haben oder man auch diese "heranzüchten" kann, so stellt sich dennoch die moralische Frage, ob man Menschen so manipulieren kann, dass man ihnen einen entscheidenden Teil ihres Lebens vorenthält, da man sie zu anderen Zwecken gebrauchen will und das in einer möglichst kurzen Zeit. Doch das sind Fragen, die sich "Fringe" nicht stellen muss, denn die Serie unterhält und gibt dabei den Zuschauern Anreize für Diskussionen, die jeder jedoch mit sich selbst ausmachen muss.

Row, row, row your boat...

"Fringe" hat mich noch nicht voll und ganz überzeugt, was unter anderem daran liegen mag, dass ich mit anderen Erwartungen an die Serie herangetreten bin. Doch ein Grund, warum die Serie mich letztendlich doch immer wieder in ihren Bann zieht, ist vor allem die Beziehung zwischen Walter und Peter. Nicht nur die Art, wie die beiden sich langsam aber sicher näher kommen, sondern auch ihre Zusammenarbeit im Labor ist immer wieder schön zu beobachten und bringt den nötigen Witz in die Serie, durch sie sich von anderen Serien unterscheidet.

Die Tatsache, dass Peter, auch wenn er selbst immer so tut als wäre er nur genervt von ihm, Walter am Ende in den Schlaf gesungen hat, zeigt mehr als deutlich, dass er froh ist, seinen Vater wieder bei sich zu haben. Doch ich frage mich, wie lange wir diese verkehrte Welt noch sehen werden, in der Peter die Rolle des Vaters und Walter die Rolle des verstörten Jungen einnimmt.

Die Unterhaltung zwischen Olivia und Walter hat gezeigt, dass auch in Peters Vergangenheit, diesmal jedoch in seiner medizinischen, noch einige Geheimnisse stecken, von denen Peter scheinbar selbst noch nichts weiß. Ich bin gespannt, inwiefern diese mit den Forschungen von Walter zusammenhängen und wann wir weitere Hinweise darauf bekommen.

Die vermeintliche Hauptdarstellerin

Anna Torv hat es bisher noch nicht geschafft zu glänzen. Von allen Hauptdarstellern, die "Fringe" hervorbringt, ist sie es, die am wenigsten überzeugen kann.

Dabei bietet ihr Charakter eigentlich relativ viel Potenzial, dass Anna Torv scheinbar jedoch noch nicht ganz auszunutzen weiß. Ihre Gestik und Mimik verändert sich kaum, ihre Sprechweise bleibt oftmals gleich und in Szenen, in denen sie mit den anderen Darstellern zu sehen ist, geht sie leider fast unter.

Es bleibt zu hoffen, dass sich das schnellst möglich ändert und sie mehr von sich zeigen kann, da sie ansonsten die erste weibliche Hauptrolle in einer Serie von J.J. Abrams wäre, die neben ihren männlichen Darstellern nicht herausstechen kann.

Randnotizen

Es ist alles andere als verwunderlich, geschweige denn schockierend, dass wir in der letzten Szene noch einen kurzen Blick auf John Scott werfen konnten. Dennoch sehr nett, dass man diese Storyline nicht vollkommen aus dieser Episode verbannt hat.

Interessant wird vor allem, was nun aus Penrose wird, der ja entkommen konnte. Gerade durch seine Flucht kann man sich sicher sein, dass er noch das ein oder andere Mal auftauchen wird.

Dass wir in dieser Episode ein wenig mehr von Broyles und Sharp gesehen haben, lässt darauf hoffen, dass sich daraus noch eine wirklich großartige Geschichte entwickelt. Beide Darsteller haben eine unglaubliche Präsenz und ihre Charaktere, so wenig man auch bisher von ihnen weiß, wirken sehr interessant.

Fazit

Der Fall war recht interessant, aber die Serie muss einfach noch mehr bringen. Zurzeit kann man sich anscheinend nur darauf verlassen, dass es eine Produktion von J.J. Abrams ist und er das Ruder bald 'rum reißt, so dass die Serie auch die gewohnte Qualität annimmt, wie es seine anderen Serien getan haben.

Annika Leichner - myFanbase

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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