Bewertung

Review: #1.07 Der geheimnisvolle Mr. Jones

Foto: Joshua Jackson, Fringe - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Joshua Jackson, Fringe
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nicht ganz so wie #1.04 Die Ankunft, aber zumindest in Ansätzen bietet diese siebte Episode etwas Neues und dringt in tiefere Bereiche vor. Mit dem titelgebenden Mr. Jones und dem Ehepaar Loeb werden uns neue Verschwörer vorgestellt, die sicher noch eine größere Rolle spielen werden und eine gewisse Gegenfront zu Olivia und ihrem Team bilden. Die Serie braucht dringend richtige Antagonisten.

Olivias Reise nach Deutschland ist auch mal etwas Neues. Ich war wirklich sehr gespannt, wie unser Heimatland in der US-Serie dargestellt wird, denn das weiß man bei den Amerikanern nie so genau. Zunächst einmal hat man darauf verzichtet, in jeder Szene irgendwo eine Nationalflagge wehen zu lassen, wie es oft in amerikanischen Filmen und Serien getan wird, um auch den vor Patriotismus blindesten US-Zuschauer begreifbar zu machen, dass die Charaktere gerade außerhalb der USA sind. Der deutsche Agent Lucas Vogel wird durchaus sehr sympathisch dargestellt und sogar der Gefängnisdirektor ist kein ganz so übler Bursche.

Allerdings sieht das deutsche Gefängnis im Inneren doch ziemlich schauerlich aus und was soll das mit den 14 Minuten? Warum darf Olivia nur ganz genau 14 Minuten mit dem Häftling Mr. Jones sprechen, eine solche Regel gibt es in deutschen Gefängnissen definitiv nicht und dient hier nur dem Zweck, größere Spannung zu erzeugen. Traurigerweise würde ich glatt wetten, dass viele der amerikanischen "Fringe"-Zuschauer nun tatsächlich glauben, in deutschen Gefängnissen dürfe man genau 14 Minuten mit den Häftlingen sprechen und wird, wenn man nur eine Minute überzieht, aus dem Besucherraum geschleift. So künstlich heraufbeschworene Spannung hinterlässt bei mir einen schalen Beigeschmack. Das berühmte Märchen von der deutschen Pünktlichkeit wird doch ziemlich übertrieben verzerrt.

Wenn wir schon bei Mr. Jones sind, muss ich gestehen, dass ich ihn nicht wirklich geheimnisvoll fand. Sein Gerede darüber, dass Olivia niemandem vertrauen darf, hätte auch in einem Glückskeks in der FBI-Kantine stehen können, so etwas hören Agenten alle zwei Tage. Ansonsten hat er Olivia nur angestarrt, um die Antwort auf seine Frage zu bekommen. Die Ausstrahlung eines bösen Genies im Hintergrund fehlt ihm noch, eine bedrohliche, rätselhafte Aura hat er nicht wirklich. Trotzdem bleibe ich zumindest dankbar, dass wir neue Spannung und Gegenspieler für Team Olivia bekommen. Das Ehepaar Loeb ist da auch durchaus viel versprechend, immerhin genießen sie das Vertrauen und die Sympathie von Olivia und Broyles. Erstere fühlt sich als Retterin von Mitchell Loeb, die ihr Versprechen gegenüber seiner Frau einhalten konnte, und Letzterer betrachtet das Paar als Freunde. Es ist schon eine heftige Form des Verrates, das verzweifelte Bemühen anderer Menschen, einem das Leben zu retten, für hinterhältige Zwecke auszunutzen. Olivia wurde von den Loebs nur benutzt – und das ist endlich einmal eine andere Perspektive als immer nur die, dass Olivia all das schafft, was zuvor kein Agent bei Ermittlungen gegen das Schema erreicht hat.

Maret Hosemann - myFanbase

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