Bewertung

Review: #1.08 Die Gleichung

Foto: Charlie Tahan, Fringe - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Craig Blankenhorn/FOX
Charlie Tahan, Fringe
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Craig Blankenhorn/FOX

Vielleicht kommt die Serie ja langsam in Fahrt, zumindest ist nach den schwachen Episoden #1.05 und #1.06 ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Durch Walters kurzzeitige Rückkehr in die Psychiatrie geht mal wieder ein Ruck durch das Team und der in der vorherigen Episode gerettete Mitchell Loeb bestätigt seine Rolle als Antagonist.

Die Folge behandelt die enge Verknüpfung von Mathematik und Musik. An diese Verbindung habe ich schon immer fest geglaubt, denn ich bin mindestens so unmusikalisch wie ich schlecht in Mathe bin. Das kann jedoch offensichtlich auch von Vorteil sein, denn so muss ich keine Angst haben, dass mich eine totgeglaubte Sadistin entführt und psychisch quält, um eine Formel von mir errechnet oder komponiert zu bekommen. Diese Formel, die Loeb an sich reißt, ermöglicht es, Körper durch Metall hindurch zu bewegen. Auf lange Sicht könnte ein Mensch auf diese Weise durch jede Tresortür marschieren. Das ist eine für jede Verbrecherorganisation interessante Erfindung. Loeb als Gegenspieler, von dem Olivia und die anderen noch nicht einmal wissen, dass er ihr Gegenspieler ist, weil sie ihn für einen der Guten halten, gehört zu den besten Entwicklungen bisher. Dabei steht natürlich die Frage im Raum, ob Loebs Geldgeber Massive Dynamic ist.

Walters kurze Rückkehr in die Psychiatrie ist nicht nur endlich mal wieder eine persönliche Prüfung für das Team, die Emotionen weckt, sondern auch eine realistische Entwicklung. Bisher konnte Walter erstaunlich ungestört seiner Arbeit nachgehen und seine wieder gewonnene Freiheit genießen, ohne dass ihm seine früheren Auftraggeber, wie das Militär, oder die Leute, die ihn 17 Jahre als gefährlichen Psychopathen eingestuft und weggesperrt haben, irgendwie Schwierigkeiten bereitet haben. Nun sehen wir endlich, dass es mindestens einen Mann gibt, den Leiter der Psychiatrie, der Walter lieber morgen als heute wieder unter Drogen setzen und einsperren würde. Inwieweit er seine Drohung, Peter die Vormundschaft für Walter entziehen zu lassen, in die Tat umsetzt, wird sich zeigen. Bisher wurden bekanntlich einige Nebenschauplätze aufgemacht, von denen noch nicht viel gekommen ist: Nina Sharps Vergangenheit mit Walter, Peters Krankenakte, der (un)tote John, Olivias Stiefvater, die Leute, die hinter Peter her sind... man kann nur hoffen, dass die Autoren da nicht den Überblick verlieren und einiges einfach unter den Tisch fallen lassen. Dass Walter in dem entführten kleinen Jungen auch irgendwie Peter gesehen hat, so würde ich es zumindest interpretieren, ist vielleicht eine Andeutung, was Peter früher widerfahren ist.

Die Psychiatrie, die wir ja bereits in der ersten Episode bewundern durften, erinnert eher an ein Gefängnis aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs, als an eine Klinik des 21. Jahrhunderts. Grau, dreckig, miese Lebensumstände. Eine hochmoderne Klinik hätte ich als einen Ort, wo geistig außer Kontrolle geratene Wissenschaftler höchsten Ranges, die für Militär und Regierung gearbeitet haben, untergebracht werden, glaubwürdiger gefunden, aber es soll ja möglichst schlimm und kaputtmachend sein, damit der Charakter Walter ist, wie er ist.

Maret Hosemann - myFanbase

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