Bewertung

Review: #1.07 An Old Mustang

Die Fernsehlandschaft verändert sich und auch das Genre Comedy. Es sind nicht mehr die Schenkelklopfer wie vor einigen Jahren noch, sondern man ist beim Alltagshumor, bei der Situationskomik und vor allem auch beim intelligenten Humor angekommen. Zwar hatte "Georgie & Mandy's First Marriage" in der vergangenen Woche einen leichten Hänger und auch dieses Mal waren nicht viele witzige Momente dabei, doch das macht keine schlechte Episode, vielmehr hat man sich diesmal mit der Charakterarbeit und -entwicklung befasst.

"Everything I do makes him mad." - "Yeah, well, I got a feeling everything's gonna work out for you."

Als ich den Teaser für diese Episode gelesen habe, konnte ich mir ehrlich gesagt kein Bild machen, wohin diese Aussage, dass Georgie Cooper Connor McAllister bei seinem neuen Projekt mit Jim McAllister außen vorlässt, führen soll und ich bin froh drum, dass ich es nicht wusste. Nachdem es hieß, das neue Spin-Off würde wenige Monate nach dem Tod von George Cooper einsetzen, war ich mir zwar bewusst, dass sein ältester Sohn eine Beziehung zu Jim aufbaut, zumal dieser den Jungen ohnehin schon immer gemocht hat, aber nach den ersten Episoden wurde immer offensichtlicher für mich, dass es eine väterliche Beziehung sein würde und sie gefällt mir immer besser. Jim ist George charakterlich (und von der Statur her) sehr ähnlich und doch geht er mit Georgie viel reifer um, als es sein eigener Vater in den ersten Staffeln von "Young Sheldon" getan hat. Zum einen weil Georgie tatsächlich manchmal ziemlich idiotisch agiert hat und zum anderen, weil er nun mal sein Sohn war. Umso toller fand ich jetzt auch, dass Georgie auch mit Jim eine gemeinsame Sache hat, die die beiden neben der Arbeit verbindet und für die Herschel Sparks damals schon 'Vorarbeit' geleistet hat – sie restaurieren einen Mustang. Es ist eigentlich eine typische Vater-Sohn-Sache und genau das wurde auch zur Sprache gebracht. Ähnlich wie George zu Sheldon Cooper hat auch Jim kein allzu gutes Verhältnis zu seinem Sohn und sie sind einfach auch zu verschieden. Man lässt Georgie nicht nur reifer erscheinen, sondern er ist auch in dieser Episode gewissermaßen ein Vermittler und eine Stütze für Connor.

Denn auch wenn dieser in seiner eigenen 'Welt' lebt, bekommt er doch mit, wie Jim zu ihm steht und das fand ich doch etwas traurig. Ähnlich wie George kann auch Jim schlecht mit dem Verhalten seines Sohnes umgehen und auch wenn es eine schöne Erinnerung war, wie die Cooper-Jungs einst einen Ausflug zum (missglückten) Spaceshuttle-Start gemacht haben, habe ich George in diesem Szenario umso mehr vermisst. Wie Jim schon kürzlich sagte, hätte er gerne mehr Zeit mit seinem neuen Freund verbracht und ich denke, das Gespräch, was Georgie mit Jim geführt hat, hätte eigentlich George führen sollen, denn er hätte ihn noch besser in dieser Lage verstanden. Man hat aber auch die Wesenszüge von ihm an seinem Sohn gesehen. Wurde George in "The Big Bang Theory" doch immer als mieser Vater hingestellt, gab es doch viele Ereignisse, die gezeigt haben, wie wundervoll er in dieser Rolle war und ich glaube, Georgie hält sein Versprechen ein, dass er stolz auf seinen Sohn sein kann. Wer weiß, vielleicht führt dieser Ausflug in dieser Staffel tatsächlich noch dazu, dass sich die Beziehung von Jim und Connor noch verbessert. Connor mag zwar manchmal auch vieles zu genau nehmen und alles sofort in die Tat umsetzen, doch es ist das erste Mal, dass ich ihn als Hauptrolle wahrgenommen haben und vielleicht werden aus ihm und Georgie doch noch Freunde, wie es in der sechsten Staffel von "Young Sheldon" eigentlich gedacht war. Ich glaube, Georgie möchte bei Connor etwas 'gutmachen', was er bei Sheldon versäumt hat.

"All I want is for you to have the things in life I never got."

Bisher wirkten die Sticheleien von Audrey McAllister Richtung Georgie immer als halbe Bösartigkeiten, die sie einfach mal von sich gibt, um zu unterstreichen, dass sie ihn nicht leiden kann. Auch wenn man es unter ihren sarkastischen Bemerkungen nicht sehen konnte, hatte ich doch immer den Eindruck, es steckt mehr dahinter und zack – wird es mir förmlich auf dem Silbertablett präsentiert und man erkennt zum ziemlich ersten Mal, das Audrey eine Mutter ist, die sich für ihre Tochter (und ihren Sohn wohl auch) nur das wünscht, was sie im Leben nicht hatte. Man hört es oft von Eltern, die auf vieles verzichten, damit es ihr Kind bzw. ihre Kinder mal besser haben werden. Diesmal hat es mich wirklich berührt, sogar noch mehr, als Mary Cooper Pastor Jeff damals erzählt hatte, dass sie keine schöne Hochzeit hatte und man da schon bemerkt hat, dass sie nicht ganz glücklich mit ihrem Leben ist. Auch bei Audrey hat man schon einige Mal erkennen können, dass ihr etwas im Leben fehlt und dass sie genau das jetzt vor ihrer Tochter ausspricht, ist wahrscheinlich genau das, was die Mutter-Tochter-Beziehung besser und harmonischer machen wird, auch wenn sicherlich noch immer die ein oder andere Spitze fliegen wird, sonst wäre es ja langweilig und würde auch nicht die Handschrift der Macher tragen.

"Yes, he's a great person."

Ich könnte Connor für diesen Satz tatsächlich knutschen. Was Fans schon lange erkannt haben, hat endlich jemand ausgesprochen, von dem man es nicht erwartet hat, an eine Person, die bis jetzt offenbar nicht einmal in diese Richtung gedacht hat. Es war eine kurze Szene, die aber soviel Wirkung durch diesen Satz auf Audrey hat, so dass es mich fast ein bisschen ärgert, dass wir bis Ende Januar warten müssen, bis die Winterpause vorbei ist. Aber ich freue mich total, dass Audrey zum Nachdenken angeregt worden ist und vermutlich hätte es niemand anderer als Connor sein dürfen, der seine Mutter gesteht, wie großartig ihr Schwiegersohn eigentlich ist.

Randnotizen

  • CeeCee Cooper sieht aus wie ein Junge? Kommt mir nicht so vor. War vielleicht nur ein Versuch, damit Audrey der Kleinen Ohrringe verpassen kann.
  • "Friends" und "The Bill Cosby Show" in einem Satz unterzubringen, bei dem man überlegt, ob man lachen soll oder nicht, dazu gehört auch Talent.
  • War es nicht süß, wie Georgie seiner Tochter 'Soft Kitty' vorgesungen hat?

Fazit

Diese Episode hatte zwar wenige Lacher, aber der Inhalt war einfach großartig und hat so unglaublich vieles richtig gemacht, dass ich hoffe, ich habe das zu Papier gebracht, was ich wollte. Ich freue mich schon, wenn die Serie aus der Winterpause zurückkommt und ich die Entwicklungen und Dialoge der Charaktere weiterverfolgen kann.

Daniela S. - myFanbase

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