Review: #1.10 Die Geisterbraut
Diese neue Folge ist - wie ich finde - etwas anders als alle bisherigen Episoden. Sie besticht mit einem ausgeklügelten Spannungsbogen, der an das gute, alte klassische Drama erinnert. Nach einem eher zögerlichen Anfang, der jedoch gleich in der ersten Szene mit dem Auftauchen der verstorbenen Braut die eigentliche Thematik aufwirft, wird mehr und mehr Spannung aufgebaut bis die Geschichte schlussendlich aufgelöst und der Abschied des Geistes über eine kurze, unterhaltsame Verzögerung eingeläutet wird.
So ist Serena, der Geist der verstorbenen Braut, anfänglich sehr wütend und unnachgiebig. Sie versucht alles, um die bevorstehende Hochzeit ihres früheren Mannes zu verhindern. Sie will um keinen Preis, dass eine andere Frau ihren Platz einnimmt, und macht der neuen Braut das Leben schwer. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, auch Melinda und Jim zu drohen. Ja, es ist wirklich angsteinflößend, wie der Geist dieses Mal agiert, und man hat zwischendurch doch schon die Befürchtung, dass einem der Beteiligten tatsächlich etwas zustoßen könnte. Die Momente, in denen der Geist in dieser Folge auftaucht, sind dabei immer unvorhersehbar und effektvoll.
Gut gefallen hat mir dieses Mal außerdem, dass Andrea und Jim wieder mehr in die Geschichte eingebaut werden. Allerdings hätte ich auf Melindas "Jugendliebe"-Beichte verzichten können und auch auf ihre Liebeserklärung an Jim am Ende der Folge. Ich für meinen Teil brauche diese Schnulzigkeit nicht.
Merkwürdig fand ich darüber hinaus, dass Melinda gerade zu Anfang der Folge dermaßen geschockt und überrascht ist jedes Mal, wenn der Geist der Braut die Bildfläche betritt. Melinda macht das ja alles nicht erst seit gestern. Sie ist doch auch durch die Vorkommnisse aus den vorherigen Folgen Einiges gewöhnt. Warum also soll sie ausgerechnet bei diesem Geist so sehr überrascht oder erschrocken sein? Für mich ist Melindas Verhalten in diesem Punkt einfach nicht glaubwürdig.
Hingegen wird das Eheleben von Jim und Melinda wirklich einmal authentisch präsentiert. Mir gefällt, dass Melinda nach Jims Ex-Freundinnen fragt und auch ein wenig unsicher wird angesichts dessen, was Jim über die eine oder andere Beziehung in der Vergangenheit zu berichten hat.
Das absolute Highlight in dieser Folge ist Aber der Geist der verstorbenen Braut. Die Frau ist patzig und eingebildet, anfangs wirklich angsteinflößend, am Ende allerdings einfach nur noch liebenswürdig. Und, so rührt es zum Schluss auch sehr, dass sie erst zusammen mit Josh, der ebenfalls bei dem tragischen Verkehrsunfall an ihrem Hochzeitstag ums Leben gekommen ist, bereit ist, zu gehen.
Fazit
Diese neue Folge ist rundum gelungen. Die Spannung wird wie selten konstant gesteigert. Selbst nach der Auflösung der eigentlichen Geschichte wird nochmals ein kleiner, aber spannender Umweg gegangen, der schlussendlich zu einem rührenden Abschluss führt. Eine gute Geschichte, tolle Darsteller und ein unglaublicher Spannungsbogen machen diese Folge meiner Ansicht nach zu einer der besten der ersten Staffel.
Anne L. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Ghost BrideErstausstrahlung (US): 25.11.2005
Erstausstrahlung (DE): 30.08.2006
Regie: Joanna Kerns
Drehbuch: Jed Seidel
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