Review: #1.11 Schattenboxer
Den Rahmen der Handlung bildet in dieser Folge das Box-Center, in dem Melinda und Andrea an einem Selbstverteidigungskurs teilnehmen. Jim, der den Kurs offenbar organisiert hat, ist befreundet mit dem jungen Boxer, Taylor, dessen Mutter vor einem Jahr verstorben ist.
Taylor wurde vor dem Tod seiner Mutter von seinem Vater trainiert und war drauf und dran, den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Nun allerdings sind Vater und Sohn zerstritten, was die verstorbene Mutter auf den Plan ruft, die nicht gehen kann, bevor beide sich versöhnt haben. Soweit die Kurzfassung dieser eher durchwachsenen, neuen Folge.
Die Geschichte ist dieses Mal überschaubar und bewegt sich ausschließlich um das Vater-Sohn-Thema. Grundsätzlich muss die Konzentration auf einen Hauptplot nicht zwangsläufig negativ sein, aber in diesem Fall wird die Folge dadurch etwas langatmig. Anstatt die Geschichte in die Tiefe zu erzählen, wird der Konflikt zwischen Vater und Sohn bedauerlicherweise in die Breite gezogen. Die erste Hälfte der Folge empfindet man nichtsdestotrotz noch als recht spannend, weil man sogar nicht weiß, was denn nun vor dem Tod der Mutter vorgefallen ist, sodass sich besonders der Sohn dermaßen unversöhnlich zeigt. Seltsamerweise kann die Spannung aber ab diesem Punkt nicht aufrechterhalten werden.
Meines Erachtens wird im Laufe der Folge zu viel herumgeredet. Die verstorbene Mutter ist überpräsent, erzählt von ihrem Leben, der Vater stimmt ein, Jim wird auch noch bemüht, um Taylor ins Gewissen zu reden und Melinda, ja Melinda ist wieder einmal besonders nervig. Erst lehnt sie es ab, der Mutter zu helfen, die beiden Streithähne zu versöhnen, mit der verworrenen Begründung, sie mische sich nicht in Familienstreitigkeiten ein. Dann hilft sie doch und lädt Vater und Sohn zum Essen ein, welches sie - wie soll es anders sein - stilvoll in einem ihrer schönsten Kleider mit dem größten Ausschnitt zubereitet.
Ebenso wenig wie Melindas Auftritt kann mich in dieser Folge David Conrad alias Jim überzeugen. Er wirkt auf mich dieses Mal nicht wirklich sympathisch. Liegt es daran, dass er ungewohnt unterwürfig erscheint, oder an der Art und Weise, wie er mit Taylor über seinen Vater spricht? Wahrscheinlich ist es ein wenig von beidem, was mir in dieser Folge missfällt.
Einziger Lichtblick neben der mitreißenden Darstellung von Taylors Vater war für mich Andrea. Sie ist lustig, charmant und überstrahlt für mich in dieser Folge alles. Außerdem wird sie immer hübscher und lässt Melinda etwas blass neben ihr wirken. Ich habe mich eingangs der Folge sogar dabei ertappt, dass ich darüber nachgedacht habe, ob Andrea und Jim nicht das bessere Paar wären.
Aber abgesehen davon bietet die Folge keine besonderen Höhepunkte. Auch die Auflösung der Geschichte lässt zu wünschen übrig. Die Mutter selbst hat den Vater gebeten, die Box-Karriere des Sohnes zu forcieren. Taylor sollte seine Träume verwirklichen und nicht am Bett der Mutter wachen, bis sie stirbt. Jedoch wusste der Sohn nicht, dass seine Mutter diesen Wunsch geäußert hatte und machte indes seinen Vater dafür verantwortlich, dass er nicht bei seiner Mutter sein konnte, als diese starb. Naja, letztendlich wird alles aufgeklärt und ich bin eigentlich nur noch froh, dass diese Folge damit endlich ad acta gelegt wird. Dass Jim und Melinda am Ende turtelnd den Boxkampf von Taylor verfolgen, hinterlässt bei mir nur noch einen zusätzlichen Minuspunkt.
Fazit
Die Folge beginnt recht vielversprechend, verliert sich dann jedoch in langweiligen Details, wodurch auch der letzte Funke Spannung verloren geht. Die Auflösung der Geschichte ist unspektakulär und erfüllt in keiner Weise die Erwartungen, die der eigentlich gute Anfang der Folge geweckt hatte. Insgesamt konnte diese Folge daher leider nicht überzeugen.
Anne L. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Shadow BoxerErstausstrahlung (US): 09.12.2005
Erstausstrahlung (DE): 06.09.2006
Regie: Joanna Kerns
Drehbuch: Emily Fox
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