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Review: #4.11 Der Glöckner von Stars Hollow

Foto: Lauren Graham, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lauren Graham, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ganz Stars Hollow trauert: Stan ist tot! Bei den Zuschauern hält sich der Kummer freilich eher in Grenzen, da man den guten Stan nie kennengelernt hat. Auf seiner Beerdigung erfahren wir dann nicht nur, dass die Leute in Stars Hollow jedes Jahr in Fünfer-Gruppen sterben (Stan ist Nr. 4), sondern auch, dass die Kirchenglocken der Stadt vor gut zwanzig Jahren zu Bruch gegangen sind. Nun hat Stan der Kirche Geld vermacht, damit die Glocken repariert werden können. Doch die Freude der Bürger ist nur von kurzer Dauer.

Das immer gleiche Glockengebimmel, das pünktlich alle 30 Minuten ertönt, geht den Einwohnern schon nach kurzer Zeit mächtig auf den Keks. So leidet der arme Kirk bald an Tinnitus und hört nur noch Glockengebimmel in seinen Ohren, während Baby Davey immer vor Angst anfängt zu weinen, wenn das Läuten wieder losgeht.

Kein Wunder also, dass in der Stadt eine gereizte Stimmung herrscht:

Als Lorelai durch Zufall erfährt, dass Luke schon vor drei Wochen mit Nicole in ein Reihenhaus gezogen ist, kommt es zum Streit. Lorelai macht Luke schwere Vorwürfe, weil er ihr nichts von seinem Umzug erzählt hat und Luke wirft Lorelai vor, sich in Dinge einzumischen, die allein ihn und Nicole etwas angehen.

Natürlich versöhnen sich die beiden wieder - und das wie immer auf ihre ganz eigene Art: Statt sich einfach nur auszusprechen, brechen die beiden kurzerhand in die Kirche ein um gemeinsam die nervigen Glocken kaputtzumachen. Bei dieser Gelegenheit beichtet Luke Lorelai, dass er vor zwanzig Jahren die Glocken zerstört hat und Lorelai gesteht Luke, dass sie nicht will, dass er umzieht, weil... Nichts da! In diesem Moment werden die beiden von Reverend Skinner auf frischer Tat ertappt. Wieder einmal verpassen Lorelai und Luke also eine Gelegenheit, sich ihre wahren Gefühle zu gestehen. Zwar ist die Szene witzig gemacht – der Reverend wirft den beiden Hobby-Einbrechern vorwurfsvolle Blicke zu, um dann mit einem "Gott sein Dank" zu verschwinden und die beiden ihr Werk vollenden zu lassen – trotzdem könnte man als Lorelai-Luke-Fan so langsam verzweifeln.

Im zweiten Handlungsbogen der Folge passiert etwas, auf das man ebenfalls schon seit langem gewartet hat: Mrs. Kim kommt endlich hinter das "Doppelleben" ihrer Tochter. Sie findet die CDs unter den Bretterdielen, entdeckt all die bunten Klamotten, die Lane seit Jahren heimlich trägt und erfährt, dass ihre Tochter in einer Band spielt. Das bittere Ende vom Lied ist, dass Mrs. Kim Lane aus dem Haus wirft. Nichtsdestotrotz war es einfach an der Zeit, dass sich Lane gegen ihre Mutter durchsetzt und das ewige Versteckspiel beendet. Wenn Lane mit 18 Jahren immer noch ihre CDs ins Haus schmuggeln muss, indem sie diese in ausgehöhlten, christlichen Büchern versteckt, dann ist der Knall einfach über kurz oder lang unvermeidlich! Allerdings werde ich Lanes viele kreative Tricks und Verstecke schon ein wenig vermissen.

Am wenigsten gefallen hat mir (wieder einmal) die Yale-Story. Das der Junge, von dem Rory glaubt, er würde schlecht über sie reden, gar nicht sie gemeint hat, war doch ziemlich vorhersehbar. Ich wünsche mir für Rory einfach interessantere Geschichten, z.B. über ihre Tätigkeit bei der Yale-Zeitung, als immer wieder diese kleinen Fettnäpfchen und Belanglosigkeiten.

Maret Hosemann - myFanbase

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