Review: #6.04 Eiszeit
Auch in dieser Folge heißt es wieder "Gilmore gegen Gilmore", sprich Lorelai gegen Rory. Zwischen Mutter und Tochter herrscht nach wie vor Funkstille und unter diesem Zustand leidet nicht nur jeder "Gilmore Girls"-Fan, sondern auch Lorelai selbst. Als Lorelai jedoch versucht, Rory anzurufen, muss sie feststellen, dass deren Handynummer nicht mehr aktuell ist. Damit ist die nächste Runde im Mutter-Tochter-Kampf eröffnet...
Zur Zeit gibt es sicherlich nicht wenige "Gilmore Girls"-Fans, die Emily und Richard am liebsten dahin schicken würden, wo der Pfeffer wächst. Dort sind die beiden zwar bislang noch nicht gelandet, aber immerhin befinden sie sich in dieser Episode im fernen Helsinki. Leider gelingt es Emily auch von dort aus mühelos, sich in Rorys Leben einzumischen und sie immer tiefer in "Emily-Land" hineinzuziehen. Nachdem Emily zunächst dafür gesorgt hat, dass Rorys Sommersachen aussortiert werden, überredet sie ihre Enkelin dazu, eine Party für die Daughters of the American Revolution (DAR) auszurichten.
Es fällt mir nach wie vor schwer, mich an Rory als eine "Daughter of the American Revolution" zu gewöhnen. Wenn ich sehe, wie Rory mit diesen feinen, konservativen Damen verkehrt und sich wie eine von ihnen verhält, vermisse ich richtig die Zeiten, in denen sie mit Lorelai in Luke's Diner Burger gegessen und literweise Kaffee getrunken hat. Auf dieser Feier der DAR verhält sich Rory, als würde sie die volle Staatsbürgerschaft für "Emily-Land" anstreben. Es wird wirklich Zeit, dass jemand Rory wieder zur Vernunft bringt. Leider scheint Logan nicht dieser jemand zu sein. Als er auf der DAR-Feier auftaucht, verhält er sich den feinen Damen gegenüber zwar sehr abweisend, doch nicht etwa, weil ihm das neue Umfeld seiner Freundin nicht gefällt, sondern weil er – wie wir am Ende der Episode erfahren – Stress mit seiner Familie hat. Ich befürchte fast, dass Logan in Zukunft zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt sein wird, um wirklich für Rory da zu sein.
Was aber passiert im schönen Stars Hollow? Als Sookie erfährt, dass Lorelais und Lukes Hochzeitspläne so lange auf Eis liegen, bis die Sache mit Rory bereinigt ist, beschließt sie die Taufe ihrer Kinder zu nutzen, um die Versöhnung der Gilmore Girls voranzutreiben. Kurzerhand macht sie Lorelai zu Marthas und Rory zu Daveys Patentante. Auch wenn dieser Plan von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, muss man Sookie doch zu Gute halten, dass sie wenigstens mal was versucht hat. Die anderen Freunde der Gilmore Girls halten sich doch sehr zurück.
Nun aber zu meiner Lieblingsstelle in dieser Folge: wir sehen, wie sowohl Lorelai als auch Rory neben ihren jeweiligen Partnern aufwachen und sich Gedanken darüber machen, welches ihrer vielen Outfits wohl am besten zu den Babys passt. Es ist wirklich schön zu sehen, wie ähnlich sich Lorelai und Rory – trotz aller Differenzen – immer noch sind.
Gut gefallen haben mir auch Rorys Szenen mit Lane. Man merkt deutlich, wie unbehaglich sich die beiden zunächst fühlen, als sie sich nach so langer Zeit (und nach so vielen Ereignissen) wiedersehen, doch schließlich beginnen sie offen zu reden und die alte Vertrautheit kehrt zurück. Es ist gut, dass Lane der ohnehin angeschlagenen Rory keine Vorwürfe macht, sondern ihr Mut zuspricht. Eine solche Freundin kann Rory im Moment wirklich gebrauchen.
Der Höhepunkt dieser Folge ist aber zweifellos die Taufe. Die Szenen in und vor der Kirche verbinden wieder einmal geschickt die beiden Elemente, die "Gilmore Girls" auszeichnen: Drama und Comedy. Es gibt einiges zu lachen, aber gleichzeitig ist es sehr bedrückend zu sehen, wie entfremdet Lorelai und Rory derzeit sind. Als die beiden Gilmore Girls während der Zeremonie mit den Babys auf den Armen aus der Kirche stürmen und sich wegen der neuen Handynummer streiten (Sookie kennt sie, Lorelai aber nicht), bleibt einem das Lachen regelrecht im Halse stecken.
Die Fronten zwischen den Gilmore Girls scheinen verhärtet. Als Rory ein kleines Friedensangebot macht und ihrer Mutter die neue Handynummer geben will, lehnt Lorelai dies aus Sturheit ab. Im ersten Moment war ich wirklich sauer auf Lorelai, doch als sie am Ende ein Video guckt und traurig feststellt, dass es ohne Rory nicht das selbe ist, tat sie mir wieder sehr Leid. Es ist wirklich nicht dasselbe, wenn Lorelai und Rory zerstritten sind. Ich kann die Versöhnung der beiden kaum noch erwarten...
Maret Hosemann – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Always a Godmother, Never a GodErstausstrahlung (US): 04.10.2005
Erstausstrahlung (DE): 19.09.2006
Regie: Robert Berlinger
Drehbuch: Rebecca Rand Kirshner
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