Review: #7.12 Mister Sorglos

Die Menschen sollten wirklich wieder mehr Briefe schreiben. Im SMS-Zeitalter werden Gefühle ja gerne durch Wortsalate wie "HDGDL" ausgedrückt, was in etwa so romantisch ist, wie ein Bügeleisen zum Valentinstag. Diese zwölfte Episode der siebten Staffel dreht sich um einen Brief, der zwar kein klassischer Liebesbrief ist, aber durchaus Einblick in Lorelais Gefühle für Luke gibt. Auf jeden Fall ist es ein Brief, der die Ehe von Lorelai und Chris schwer belastet und möglicherweise noch weitreichende Konsequenzen hat.

Nach der Lektüre des Briefes verkündet Chris seiner Frau Lorelai, dass er es satt hat, nur ihre zweite Wahl zu sein. Verständlich ist dies schon, schließlich ist niemand gerne nur zweite Wahl, doch eigentlich hätte Chris von Anfang an wissen müssen, worauf er sich einlässt. Wir erinnern uns, dass Chris in der fünften Staffel schon einmal versucht hat, Lorelai zurück zu gewinnen und sie sich damals ganz klar und ohne zu zögern für Luke entschieden hat. Nachdem die Beziehung von Lorelai und Luke dann doch gescheitert ist, hat sich Lorelai Hals über Kopf in eine Romanze mit Chris gestürzt und ebenso spontan hat Chris ihr den Heiratsantrag gemacht. Hat Chris wirklich geglaubt, dass Lorelai immer nur ihn geliebt hat? Hat er das offensichtliche verdrängt, bis der Brief seine Traumwelt endgültig zerstört hat? Werden wir überhaupt jemals verstehen, was in der verqueren Gefühlswelt von Lorelai, Chris und Luke vorgeht?

Luke erringt vor Gericht einen Teilerfolg und darf seine Tochter April weiterhin sehen. Da sie aber die meiste Zeit in New Mexico wohnt, werden wir wohl nicht mehr sehr viel von ihr und ihrer Mutter Anna mitbekommen. In Annas Fall ist das alles andere als ein Verlust. In den letzten Folgen wurde mir Anna zusehends unsympathischer und wenn ich ehrlich bin, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie und Luke einmal ein Paar gewesen sein sollen. Mir fehlt bei Anna vollkommen die liebenswerte und verständnisvolle Art, die beispielsweise eine Lorelai auszeichnet. Natürlich waren Anna und Luke bei dieser Gerichtsverhandlung Gegner und daher nicht in der Stimmung, Nettigkeiten auszutauschen, aber die ganze Verhandlung war schließlich Annas eigene Schuld, da sie verhindern wollte, dass sich Luke und April überhaupt noch sehen. Mit einem Kind umzuziehen ist eine Sache, aber dass Anna nicht einmal zulassen wollte, dass April in den Ferien oder mal am Wochenende zu ihrem Vater fährt, ist einfach daneben. Die Gemeinheiten, die Anna dem armen Luke dann noch an den Kopf geworfen hat, haben Anna endgültig zu einem der unbeliebtesten Charaktere in der Serie gemacht. Für Anna scheint Luke nichts anderes als ein Ärgernis in Flanell zu sein. Glücklicherweise hat sich Lukes Geschmack, was Frauen betrifft, ja deutlich verbessert.

Rorys Rolle in dieser Folge ist erneut kaum der Rede wert, zumal Logan nicht auftritt. Dass sich Rory wieder mit Lucy versöhnt hat, ist ja ganz nett, aber es ist weder überraschend noch besonders bewegend. Eigentlich ist es mir ziemlich egal, da ich Rory ohnehin viel lieber mit Paris oder Lane sehe. Immerhin konnte Paris in dieser Folge mal wieder auftrumpfen, denn wie sie Rorys Qualitäten als Freundin gerühmt hat, war schon sehr süß.

Der Cliffhanger am Ende dieser Folge ist natürlich mehr als gemein: Richard bricht mit einem Herzinfarkt zusammen. Um Himmelswillen, ruft einen Krankenwagen und bringt ein paar Spoiler mit!

Maret Hosemann – myFanbase

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