Review: #7.12 Mister Sorglos
"Juhu!", werden mit Sicherheit die Luke-Fans schreien, während aus dem Mund der Chris-Fans ein einfaches "Jetzt ist er weg" kommen wird... Na ja, jedenfalls wurden sehr viele Entwicklungen vorangetrieben, besonders die Beziehung zwischen Lorelai und Chris verändert sich stark. Die Episode endet dann auch noch mit einem dramatischen Cliffhanger, der dem Ein oder Anderen schon bekannt vorkommen müsste: Richard erleidet einen Herzinfarkt. Oh mein Gott, Richard! Warum müssen Episoden immer dann enden, wenn's spannend wird?
Oh du Schreck, mein armes Herz!
Wenn ich schon einmal von "Schreck" spreche, dann sei auch gesagt, dass es sich mit Sicherheit um Richard handelt, der mich eben vor Schreck aus dem Sessel katapultiert hatte. Am Anfang der Episode scherzte er noch genüsslich an Emilys Seite, während Rory, Christopher und Lorelai fast schlecht wurde, da die Wachtelleier so grässlich schmeckten und schon Pläne ausgeheckt wurden, wie die Eier auf bestem Wege verschwinden könnten. Danach gab Richard Rory Tipps, wie sie darauf reagieren sollte, da Lucy ihr auf den Brief noch nicht geantwortet hatte und schlussendlich geschah das große Unglück. Da hilft kein Hände vor den Mund halten oder ein "Bitte, nein!"-Schrei... Richard hatte einen Herzinfarkt und damit bleibt natürlich die Sorge, was im schlimmsten Falle geschehen könnte.
Den größten Schreck wird mit Sicherheit Rory bekommen haben, die noch verzweifelt rief, jemand solle doch einen Krankenwagen rufen. Falls Richard wirklich sterben sollte, dann würde sich auf jeden Fall eine Menge in der Serie ändern und ob dann mit Emily gut Kirschen essen wäre, ist gar keine Frage, da die Antwort sowieso "nein" lauten würde. Außerdem steht es zur Zeit mit Lorelais und Christophers Beziehung auch nicht sehr gut und Emily hätte dann gleich zwei Dinge, die zu verarbeiten wären.
Des Weiteren haben wir endlich erfahren, was in dem Leumundszeugnis steht, das Lorelai für Luke verfassen sollte. Sogar ich war wirklich berührt, als die Richterin den Brief vorlas, aber dass Lorelai den Brief wirklich ohne Gefühle geschrieben hat, bezweifle ich durchaus. Der Brief spross geradezu von alten Erinnerungen, an die man sich wirklich nur erinnern kann, wenn man mit diesen Momenten auch viele, schöne und intensive Gefühle verbindet. Chris hat den Brief aber entdeckt und seine Reaktion auf den Inhalt und auf Lorelais Rechtfertigung war mehr als verständlich. Lorelai wirkte wie ein Schulmädchen, dass bei einer Untat erwischt worden ist bzw. wie damals Rory, als sie von Lorelai erwischt wurde, nachdem sie mit Dean geschlafen hatte.
Auch wenn ich weiß, dass Chris nicht gerade nett darauf reagiert hätte, wenn Luke Lorelai bittet, für ihn ein Leumundszeugnis zu schreiben, so hätte Lorelai Chris doch davon erzählen müssen. Ohne Vertrauen in einer Beziehung kann die Sache so ausarten wie in dieser Episode, mit einem Chris, der verschwindet, während Lorelai weinend zurückgelassen wird. Vielleicht vertragen sich die beiden wieder und lernen sich besser kennen und sehen nicht nur das Schlechte in ihrem Partner, wobei ich speziell auf Chris anspiele.
Dritter Schreck erlitten womöglich Sookie und Jackson, die – ja, man(n) glaubt es nicht - zum dritten Mal in Folge Eltern werden. Auch wenn Sookie im Laufe der Zeit mit ihrem Geschrei und ihrem Gekreische etwas nervend wurde, so gab es wirklich komische Szenen, als Sookie am Anfang der Episode mit Kaffee von Luke (!) hereinkam und sich ganz eindeutig bei Lorelai einschleimen wollte, da Lorelai auf ihre Kinder aufpassen soll, damit sie mit Jackson zum Skifahren kann. Aber echte Freunde lassen einander nicht im Stich und so konnte Lorelai sich ja noch einmal erwärmen lassen und hat wirklich auf Martha und Davey aufgepasst. Kleine Notiz am Rande wäre dann noch, dass Jackson sich nicht sterilisieren ließ, obwohl Sookie es so angeordnet hatte. Tja, gut gemacht ...
Die glücklichen Gewinner der Episode
Die Gewinner, die aus dieser Episode herausgehen, sind ganz klar Rory und Luke. Aber zunächst möchte ich einmal ein paar Worte zu Luke loswerden. Zugegeben, dass Luke den "Streit" zwischen Anna und ihm gewinnen würde, hätte ich nicht gedacht, auch wenn Lorelais Leumundszeugnis recht aussagekräftig war. Aber wie es so schön heißt, täuscht man sich im Leben und ich habe mich eindeutig getäuscht. Schön, dass Luke und Anna sich – wenn auch per gerichtlicher Anordnung - einigen konnten, da es ja um Aprils Wohlergehen geht und nicht, was die Eltern gerade im Sinn haben. Nicht, dass Luke falsch gehandelt hätte, aber es ist schon fraglich, warum Anna April so etwas antut, da ein Sorgerechtsprozess des Öfteren nicht schön endet und das Kind dann ganz vergessen wird, weil die Eltern auf Tod und Verderben miteinander streiten.
Es war schön, dass Luke Lorelai als erste davon erzählte, dass er gewonnen hat. Man erkennt natürlich, dass Luke zu Dank verpflichtet ist, da er sicher nicht gewonnen hätte, wenn Liz das Leumundszeugnis geschrieben hätte. Ich fand es traurig, dass Lorelai genau in diesem Moment weinte, weil ja Chris schlagartig das Haus verlassen hatte, und sie sich deshalb nicht wirklich freuen konnte. Ich wünsche Luke wirklich von ganzem Herzen, dass es bei ihm weiterhin so bergauf geht, da es am Anfang der Staffel noch so aussah, als wäre er auf halber Strecke vergessen worden und würde nun auf bessere Storylines warten.
Endlich wurde auch wieder einmal Rorys Storyline vorangekurbelt, aber als ich bemerkte, dass der Streit zwischen Lucy und Rory endlich wieder aus der Welt gekehrt war, war ich wirklich sauer und muss der Episode auch drei Punkte abziehen. Nachdem ich jedes mal fast eingeschlafen wäre, wenn wieder einmal der Streit zwischen Rory und Lucy zur Sprache kam, wird in dieser Episode das ganze Problem einfach so aus der Welt geschafft? Das finde ich unglaublich dumm, da so etwas auch nicht von heute auf morgen gehen kann und schon gar nicht bei diesem dramatischem Problem zwischen Rory und Lucy. Dass wir anscheinend Marty alias Loverboy nicht mehr zu Gesicht bekommen werden, ist kein großes Geheimnis mehr, da Marty von Rosenthal meines Erachtens nach nur wieder in die Serie zurück gebracht wurde, da es keine interessanten Geschichten mehr für Rory gab. Aber bitte, wem's gefällt, der hatte seinen Spaß.
Das absolute Highlight der gesamten Episode war ganz klar Paris, die wieder einmal bewies, dass sie unschlagbar und grandios sein kann. Ich weiß, dass ich das schon zu oft erwähnt habe, aber ihre Storys sind eigentlich fast immer fantastisch und da lohnt es sich doch, darüber zu schreiben. Paris stellt sich in dieser Episode einmal mehr als wirkliche Freundin heraus, da sie für Rory Lucy angeschrieen hat. Außerdem ließ Paris ja noch ein paar Bemerkungen darüber ab, dass Rory eine verdammt gute Freundin wäre und auch wenn Paris sich selbst sicher ist, dass sie letzteres nur gesagt hat, da sie Rory einen Gefallen tun wollte, so bin ich mir sicher, dass es Paris ernst meinte. Wie so oft...
Toll war natürlich auch Paris' Plan, den sie aufgestellt hatte, auf dem verschiedene Jobs standen, die Rory und sie übernehmen könnten. Paris ist halt ein richtiges Arbeitstier und sorgt für ihre Zukunft vor. Ich hoffe mal, dass ihr die liebe Arbeit keinen Strich durch die Rechnung macht, da Paris schon einmal erfahren musste, was der Ernst des Lebens für Konsequenzen mit sich bringt.
Gesamtbild dieser Episode
Die Episode schwächelt wieder etwas, da die Lösung um Rorys und Lucys Streit einfach zu schnell kam. Pluspunkte verdient die Episode natürlich durch die teilweise witzigen Geschichten von Paris, Sookie und Jackson, aber auch wegen Lorelai und Christopher, deren Beziehung beginnt, sich zu verändern.
Niko Nikolussi - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: To Whom It May ConcernErstausstrahlung (US): 30.01.2007
Erstausstrahlung (DE): 04.01.2008
Regie: Jamie Babbit
Drehbuch: David Babcock
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