Bewertung

Review: #7.19 Ausgebremst

Foto: Lauren Graham & Alexis Bledel, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lauren Graham & Alexis Bledel, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Herrlich, eine so schöne Episode, nach der ich mit einem guten Gefühl zu Bett gegangen bin. Denn irgendwie hat sich alles ganz bekannt und vertraut angefühlt. Sicherlich wird mir in diesen Punkten jeder zustimmen, denn der Humor war da, Paris und Doyle mal im Vordergrund zu sehen gab es seit Amys Abgang nicht mehr, und Lorelai und Luke haben ein Gespräch geführt, das länger als vier Minuten gedauert hat. Viele Fortschritte, nur leider - wie Rory erfährt - wurde sie von der New York Times nicht angenommen. Rory, das sei gesagt, tat mir schon sehr Leid.

Des einen Freud, des andren Leid

Paris hat Unmengen an Bestätigungen bekommen, sie wäre auf gewissen, sehr anerkannten Universitäten angenommen worden. Schon die Anfangsssequenz, als Paris am Tisch saß, Doyle hinter ihr und Rory hinzukam, die für Paris die Briefe der Universitäten öffnen sollte, war erste Sahne. Witzig war dann noch, als Paris verlangte, dass Rory die Briefe mit Paris' Glücksbringer-Brieföffner öffnen sollte und Rory dann scherzte, ob Paris' Glücksbringer in Rorys Händen Paris nicht Unglück bringen könnte. Paris verdutzte Geste wurde von Liza Weil fantastisch gespielt und sie beweist, dass sie eine exzellente Schauspielerin ist. Leider hat der Glücksbringer-Brieföffner Rory nicht so viel Glück gebracht, da sie ja von der New York Times nicht angenommen wurde.

Ich selber konnte es nicht fassen, dass Rory, die - und da wird mir niemand widersprechen können - eine hervorragende Journalistin ist, nicht angenommen wurde. Mein erster Gedanke war: "Ach, New York Times, ihr wisst gar nicht, was für ein genialer Fang euch da durch die Lappen geht." Es ist nun mal wenig verständlich, was an Rory so falsch war, dass sie nicht genommen werden konnte. Auf der anderen Seite zeigt diese Tatsache auch wieder einmal, dass nicht immer alles gelingen kann. Alexis Bledel spielt ihre Rolle neben Liza Weil ebenfalls großartig, besonders Bledels Mimik ist sehr intensiv und in ihrem Gesicht spiegelt sich große Unfassbarkeit wider. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, wie die Geschichte um Rory nun weitergeht, aber so schlecht ist Rory ja nicht, dass sie keine Arbeitsstelle bekommen wird.

Nicht alles kann man planen

"Nicht alles kann man planen" ist eine der vielen Weisheiten, die uns diese Episode vermitteln möchte. Es ist ja schon fast unmöglich. Das beweist auch die Beziehung von Doyle und Paris. Doyle hat Paris gesagt, dass sie auf ihn keine Rücksicht nehmen soll, weil er dorthin ziehen wird, wo auch Paris arbeitet. Dass Paris mit dieser Antwort einfach überfordert ist, habe ich im Laufe der Episode immer besser verstanden. Ich fand es schön, dass Paris endlich einmal an einem Punkt angekommen ist, an dem ihr klar wird, dass eben nicht alles geplant werden kann, da immer wieder Dinge geschehen, von denen die Pläne abhängig sind. Rory hat diese Tatsache schon in früheren Episoden besser verstanden, aber auch sie weiß nun nicht, was sie nach der Absage von der New York Times tun soll.

Dass sich Doyle und Paris am Ende der Episode wieder versöhnen, nachdem es ja einen kleinen Streit gab, war sehr schön. Denn Doyle liebt Paris wirklich. Er ist bereit, ihr bis ans Ende der Welt zu folgen und immerhin ist es gar nicht mal so einfach eine Person zu finden, die sich wirklich dem Partner anpassen kann und ihm folgt. Paris möchte nun also Ärztin werden und der Beruf liegt Paris ja schon in gewisser Weise im Blut. Ob dieser Plan, Ärztin zu werden, dann nicht doch durch zukünftige Ereignisse durchbrochen wird, weiß ich an dieser Stelle noch nicht. Denn nicht alles kann man planen, selbst in Serien geht nicht immer alles glatt.

Ach du lieber Jeep!

Lorelais Auto hat den Geist aufgegeben und wer könnte da besser helfen, als Luke, der sich mit Autos auskennt: welcher ist der heißeste Schlitten weit und breit, welches Auto ist ein Muss für jede Frau unter vierzig und welche Fahrzeuge gehen gar nicht im Straßenverkehr? Nein, vielleicht weiß das Luke auch nicht so genau, aber auf jeden Fall war es schön, dass Lorelai sich überwinden konnte, Luke zu fragen, ob er mit ihr ein Auto kaufen könnte. Die Stimmung zwischen Luke und Lorelai während der Fahrt zum Autohaus war sichtlich angespannt, aber das machte das Ganze auch so witzig. Erst durch diese Episode habe ich wieder erfahren, warum mir die Lorelai-&-Luke-Gespräche immer so gut gefallen haben. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Luke sich wirklich bemüht hat und es geschafft hat, von einem anderen Auto-Besitzer den Motor zu haben, der dann in Lorelais alten Jeep eingebaut werden kann.

Na ja, im Laufe der Episode fallen bei Lorelai und Luke endlich die Hemmungen und sie pfeffern dem jeweils anderen um die Ohren, was ihrer Meinung nach störend ist. Auch dieser Moment ist ein ganz einzigartiger und großartiger, da man merkt, dass Luke sich an jedes Detail erinnert, was ihn vor über zehn Monaten gestört hat: Fliesen im Badezimmer wären durchaus effektiver gewesen und so weiter. Als Luke dann gefragt hat, warum Lorelai lächeln würde, wusste ich natürlich sofort, warum Lorelai ein unscheinbares Lachen aufgesetzt hatte. Sie fand es wahrscheinlich sehr erstaunlich, dass sich Luke noch an so viele Dinge erinnert bzw. dass die beiden sich endlich wieder um ganz alltägliche und total unwichtige Dinge streiten können - wie früher in der guten alten Zeit. Ein wenig näher an die "gute alte Zeit" brachte uns Lorelai schon zu Beginn der Episode, als sie sich nach über zehn Monaten ins Diner traute (laut Kirks Kalender war Lorelai das letzte Mal am 22. Mai 2006 dort).

Jackson Bellevile

Eine sehr kurze, aber meiner Meinung nach (fast) alles sagende Überschrift. Jackson darf sich in #7.19 Ausgebremst mal wieder mehr zeigen, anstatt nur kurze Auftritte abzuliefern. Sookies und Jackson Kinder haben die Windpocken und da Jackson noch nie Windpocken hatte - wieder erfahren wir mehr über Jacksons Kindheit, nachdem wir schon wissen, dass er als Kind nicht getauft wurde - bietet Lorelai Sookie an, Jackson aufzunehmen. Als Sookie dann mit Jackson kam, habe ich schon irgendwie verstanden, was Jackson an Sookie so schlimm fand. Sie kam mir wie eine strenge Mutter vor, die ihren Sohn, in diesem Fall Jackson, zu Verwandten brachte und ihm dann auch gleich einen kleinen Salat als Stärkung mit auf den Weg gab. Ich habe mich dann schon ernsthaft gefragt, ob es sich hier um ein Ehepaar oder doch um Mutter und Sohn handelt, aber solche Szenen sollte ich in "Gilmore Girls" gar nicht mehr hinterfragen.

Dass Jackson dann Lorelais Puppenhaus zerstört hat, kam plötzlich, aber es war vorhersehbar, dass irgendetwas passiert. Im Endeffekt hat die Beschädigung des Puppenhauses doch etwas gebracht, da sich Sookie und Jackson ausgesprochen haben und sich nun endlich klar sind, wo sie stehen. Sookie hat Angst, mit dem dritten Kind ähliches wie mit Davey und Martha durchzumachen und Jackson hat ein schlechtes Gewissen, weil er Sookie nichts davon erzählt hatte, dass er sich nicht hat sterilisieren lassen.

Fazit

Eine tolle Episode, die das Serienfinale wieder etwas näher bringt. Besonders auf die Entwicklung von Rory sowie von Lorelai und Luke bin ich sehr gespannt. Ansonsten waren die Nebengeschichten um Paris und Doyle und Sookie und Jackson recht unterhaltsam.

Niko Nikolussi - myFanbase

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