Review: #3.10 Rollenspiel

Nach dem Ausflug zu Hannahs Familie führt die Folge #3.10 Rollenspiel die angedeuteten Ereignisse zweier Wochen zuvor fort.

"What I really need is an assistant who's more qualified than I am." - "Assistant?"

In lediglich zwei Szenen darf Marnie in dieser Episode auftreten. Zunächst wird an die Begegnung mit Soojin in #3.08 Nebeneffekte angeknüpft. Marnie ist Feuer und Flamme, in deren Galerie in NoHo arbeiten zu können, obwohl sich beide ganz offensichtlich immer noch nicht leiden können. Doch der Höhenflug wird schnell gebremst, als Soojin ihr eröffnet, sie brauche eine Assistentin. Mit Marnies bisherigen Erfahrungen und vor allem ihrer üblichen Arroganz ist dieser Posten kaum zu vereinbaren, andererseits sucht sie dringend einen Job. Zumindest in der heutigen Folge bleibt sie eine Antwort schuldig.

Auch der zweite Handlungsstrang um ein etwaiges Duett von Marnie und Desi wird thematisiert, die beiden jammen miteinander. Mehr jedoch erfährt der Zuschauer in dieser Folge von Marnie nicht (außer der etwas überraschenden Tatsache, dass sie wohl ohne zu zögern Hannah ihr Apartment überlässt).

"You look like a junkie." - "I am a junkie."

Die einzige Person, die noch weniger eigene Storyline als Marnie hat, ist mal wieder Shoshanna, deren einzige Rolle darin besteht, Jessa mit dem Umweg über Jasper zur Vernunft zu bringen. Das versucht sie mit dem ältesten, aber wohl effektivsten Trick überhaupt - aber auch dem langweiligsten für den Zuschauer: indem sie seine Tochter ausfindig macht. Nach einem eher uninteressanten Dialog in einem Restaurant, dem Jessa und Shosh schweigend beiwohnen, scheint letztere ihr Ziel erreicht zu haben: Jasper verlässt seine Gespielin Jessa, um eine Beziehung zu seiner Tochter aufzubauen. Am Ende sitzt Jessa alleine vor Shoshannas Tür. Der kleine Moment, in dem Jessa sich eingesteht, dass sie ein Drogenproblem hat, ist in seiner Verzweiflung und Hilflosigkeit mit der emotionalste der Folge. Jessa ist auf Shoshanna angewiesen, die selbst nicht weiß, wie sie ihre Cousine retten kann.

"What drama? This is just me!" - "Exactly."

Die meisten Szenen diese Woche teilen Hannah und Adam miteinander, die - wie zuvor schon mehrfach angedeutet - durch Adams Broadway-Rolle tatsächlich beginnen, auseinanderzudriften. Hannah versucht, ihr Sexleben aufzupeppen, indem sie sich als verheiratete Fremde ausgibt. Nun wäre Hannah nicht Hannah, wenn sie diese Rolle nicht total übertreiben würde, und so kippt sie Adam erst ihren Drink ins Gesicht und gibt dann auf offener Straße vor, er würde sie belästigen, bis sich Adam die Faust eines zur Hilfe eilenden Mannes einfängt. Während jeder andere Mann darüber verärgert wäre, zeigt sich hier, wie gut das Paar zusammenpasst, denn der nicht minder verrückte Adam lacht sich mit seiner Freundin scheckig. Auch in Marnies Wohnung scheint Hannahs Plan zuerst aufzugehen, doch dann nennt sie ihn einmal zu oft "school weirdo" und bricht damit einen Streit vom Zaun. Rührend ist, dass Adam Hannah erklärt, warum sich der Sex zwischen ihnen geändert hat: Er hat sich in sie verliebt. Im gleichen Atemzug aber teilt er ihr mit, dass er eine Weile bei Ray wohnen werde, um sich auf seine Rolle konzentrieren zu können, was mit Hannah um sich herum nicht funktionieren würde. Als Zuschauer nicken wir bestätigend mit dem Kopf - dennoch scheint langsam das Ende zweier "weirdos" eingeläutet zu sein. Auffällig ist, dass Adam nicht im Affekt sagt, dass er (vorübergehend) auszieht, sondern dass er schon längst mit Ray geredet hat. Hannah bleibt alleine in der fremden Wohnung zurück - halbnackt, erschüttert und verletzbar wie noch nie. Mit melancholischen Klängen von Beck endet die Folge.

Fazit

Die Folge fängt recht schwach an, gewinnt aber an Ende an Fahrt. Während die Geschichte um Marnie nicht mitreißen kann, verspricht Jessas Erkenntnis hoffentlich Neues für die finalen Folgen - andererseits ist es nicht das erste Mal, dass sie ihr Leben umkrempeln möchte. Die wirklich starke Schlussszene mit Adam und Hannah rettet diese Episode und lässt einen um die Zukunft des Paares bangen.

Isabella Caldart - myFanbase

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