Bewertung

Review: #5.07 Puppenspieler

Foto: Jacob Artist, Glee - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX
Jacob Artist, Glee
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Adam Rose/FOX

"Glee" ist inzwischen dafür bekannt, dass die Serie skurrile Ideen umsetzt und letztlich alles probiert, was auch nur im Entferntesten im Bereich des Möglichen liegt. Das kann aber auch mal nach hinten losgehen, wie diese Episode #5.07 Puppet Master zeigt.

"They might thing you're a control freak or a puppet master."

Blaine steht unter enormen Druck, weil er versucht alles unter einen Hut zu bekommen. Das letzte Schuljahr, seine eventuelle Führungsposition bei den New Directions, die Beziehung zu Kurt, die er ja mit einem Heiratsantrag auf eine neue Ebene gehoben hat, und die Entfernung zu einigen seiner Freunde. Gekoppelt mit einem Gasleck dreht Blaine quasi durch und sieht Puppen, die eine Art Unterbewusstsein darstellen sollen. Mal davon abgesehen, dass die Puppen ganz witzig aussahen, fand ich diese Idee eigentlich vollkommen daneben. Vielmehr hatte ich die gesamte Zeit den Eindruck, dass man hier nur eine Art Merchandise – Idee umsetzen wolle. Gibt es jemanden, der so eine Puppe kaufen würde? Naja, ist auch egal. Immerhin kann man Blaines inneren Konflikt nachvollziehen und man setzt eine wichtige Charakterentwicklung um, nur die Art und Weise fand ich eher lächerlich und hat mich wirklich nicht berührt. Höhepunkt der Lächerlichkeit war für mich dann der Song am Ende der Episode. Irgendwie ist das wohl ein Hit in den USA gewesen, aber das darf man trotzdem auch mal hinterfragen. Hoffentlich hat es den Darstellern Spaß gemacht, dann hat es immerhin diesen Zweck erfüllt.

"So we're back to the whole Madonna thing."

In New York geht es ausschließlich um Kurts neue Band "Pamela Landsbury", für die Kurt den ersten Auftritt gebucht hat. Die Rest der Gruppe ist nicht überzeugt, weil sie glauben, dass der Erfolg der Band von diesem Start abhängt und sie sich da mehr Gedanken machen sollten. Der Gig wird dann eigentlich auch ein totaler Reinfall, weil nur ein Gast vor Ort ist und der was anderes erwartet hat. Aber "Glee" wäre nicht "Glee", wenn sich aus dieser ersten Enttäuschung nicht doch noch ein Happy End entwickelt. Leider sehen wir den Auftritt nicht (der Madonna-Song war eher fad), aber er ist wahrscheinlich der Knaller, weil diese frustrierende Situation eine riesige Chance eröffnet für den zweiten Auftritt. Auf den darf man sich gewiss freuen, denn die Band ist schon eine wahnsinnig gute Kombination. Musikalisch erhoffe ich mir also sehr viel von Pamela Landsbury.

"Why do you wanna be a principle?"

In der McKinleigh High steht die endgültige Entscheidung darüber an, ob Sue dauerhaft Schulleiterin sein darf. Entsprechend legt sie noch mal einen Gang zu, um den Schulrat zu überzeugen. Es war ganz amüsant im Rückblick zu sehen, wie Sue als Lehrerin war, als sie gerade angefangen hat. Auch musikalisch wurde die Wandlung dann schön unterlegt. Das waren gelungen Szenen. Ansonsten ist Sue natürlich in ihrem Element und immer am längeren Hebel. Figgins Versuche waren zum Scheitern verurteilt. Allerdings wurde dann mit der Liebesgeschichte etwas zu viel gewollt. Der Makeover war etwas too much und ihre spontanen Versuche, besonders weiblich zu wirken, um einen Mann für sich zu gewinnen, gab es auch schon an anderer Stelle. Das hätte man nicht mehr in diese Episode hineinpressen müssen. Trotzdem war das insgesamt in Ordnung.

"Oh my god, her too?"

Jake hat sich gegen Marley entschieden und nimmt jetzt quasi alles mit, was Cheerleaderklamotten anhat und seinem Lächeln nicht entkommt. Diese Wandlung ist zuhöchst unsympathisch und es finde es auch schade, dass er Marley eigentlich bewusst verletzt. Dass Bree so einen Aufstand macht, ist erst mal etwas unlogisch, weil ich nicht wirklich den Eindruck hatte, dass sie Jake wirklich mag, sondern auch einfach gerne mit den Reizen spielt und Jake ja in diese Richtung getrieben hatte. Nun glaubt sie, schwanger zu sein, und beobachtet Jake unter einem neuen Blickwinkel. Gott sei Dank ist es ein Fehlalarm, weil es sonst eine enorm nervige Kopie der ersten Staffel geworden wäre. So nimmt man einen anderen Weg ein und lässt Jake eigentlich recht plump wieder zur Besinnung kommen. Die Fast-Vaterschaft hat ihm gezeigt, wie sorglos er agiert und das vielleicht nicht richtig ist. Eigentlich hätte ich mir gewünscht, dass man das Thema Verhütung doch mal etwas ausführlicher betrachtet, aber diesem Thema widmet man sich fast gar nicht. Eher sagt man, dass man nicht gleich in Panik verfallen sollte, weil der Rhythmus auch unregelmäßig sein könnte. Naja, ganz überzeugt war ich bis dahin nicht, auch wenn das Mash-Up Stil hatte. Pluspunkte konnte dann Marley in der Geschichte verbuchen, weil sie sich schweren Herzens nicht von Jake weichkochen lässt. Das macht aus diesem Teil die beste Story der Episode, weil Jake sehr einsichtig ist, aber dennoch die gerechte Strafe bekommt für sein unsensibles Verhalten. Da hätte er vielleicht früher mal nachdenken sollen, was er wirklich will. Man kann nun gespannt sein, ob er es wirklich ernst gemeint hat, und um Marley kämpft, oder sich dann doch weiter mit den Cheerleadern vergnügt.

Fazit

Die Storylines waren größtenteils in Ordnung und eher arm an Highlights. Musikalisch war es ebenfalls in der Summe eher durchwachsen. Und da mit die Idee mit den Puppen auch gar nicht gefallen hat, bleiben unter dem Strich nur vier Punkte übrig.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Glee" ansehen:


Vorherige Review:
#5.06 Aufbruch
Alle ReviewsNächste Review:
#5.08 Zuvor nicht gezeigte Weihnachtsepisode

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Glee" über die Folge #5.07 Puppenspieler diskutieren.