Bewertung

Review: #1.08 17 Kerzen

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In dieser Folge gab es Drama über Drama und ich muss gestehen, dass ich solche Episoden liebe, in denen es emotional richtig zur Sache geht, und man als Zuschauer auch mal ein Tränchen verdrücken muss. Und das habe ich heute definitiv.

Here's a little birdie that's about to be freed!

Beginnen wir mit der einzigen Story, die mir eigentlich - bis auf das Ende - nicht gefallen hat. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man auf Grund der Ausgangslage von Autorenseite nicht in der Lage ist, Dan und Serena storymäßig Steine in den Weg zu legen, die entweder Sinn machen oder nicht wahnsinnig nervig sind. Diese Woche hat wieder beides nicht gestimmt. Erstmal muss ich sagen, dass sich Vanessa wirklich keine Freunde macht. Ihr "You didn't tell her?" war ja wieder mal der Tropfen, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt (oder so...). Allein die Art, wie sie das gesagt hat. Dann war Serenas Ausraster auch wieder total unnötig. Dan hatte selbst erst an dem Tag von der Rückkehr seiner Mutter erfahren und Vanessa war eben gerade da, wie sie es immer ist, wenn man sie nicht gebrauchen kann, und man kann doch auch nicht verlangen, dass der Freund einem alles innerhalb von 10 Minuten erzählt. Er hätte es ihr schon noch gesagt...

Insgesamt kann ich Serenas Ängste schon nachvollziehen, dass sie Angst hat, mit der besten Freundin nicht mithalten zu können, gerade da Dan ja schon einmal in Vanessa verliebt war. Allerdings hat es diese Folge nicht geschafft, mir das glaubhaft zu vermitteln. Vielmehr war ich genervt davon, dass es schon wieder so einen unnötigen Streit gibt, der wie immer sofort wieder in einer Versöhnung endet. Über letzteres bin ich ja eigentlich froh, über ersteres jedoch nicht. Vanessa und Serena schienen sich ja aber gut verstanden zu haben, vielleicht etwas zu gut. Serena macht jedenfalls Anstalten, unserer allseits beliebten Marissa Konkurrenz zu machen, was den Nervfaktor angeht...

So what will it be, Nate? Blair Waldorf's hand or your father's head?

Ich muss ja sagen, dass die Sprüche von Gossip Girl heute wieder nur genial waren, deshalb werde ich im Laufe der Review auch wieder einiges zitieren. Ich habe mich immer mehr mit diesem Voice-over angefreundet und warte mittlerweile fast darauf. Aber zur eigentlichen Story: Nate. Seine Eltern sind ja wirklich wahnsinnig... ja, wahnsinnig eben. Sie behandeln Nate wie ein kleines Kind, dabei ist er der Vernünftigste in der Familie. Und dann soll er aber auch gleichzeitig die ganze Verantwortung tragen, wofür Anne und Howie wohl nicht in der Lage sind. Dabei sollte Howie laut seines Spitznamens doch erhobenen Hauptes mit dem Schiff gemeinsam untergehen. Stattdessen schnappt er sich das Rettungsboot und beauftragt seinen Sohn damit, das Boot für ihn herunterzulassen, während seine Frau paddelt und Nate an Bord den übrigen Passagieren hilft. Wirklich zum Aufregen, diese Leute. Da kann ich schon nachvollziehen, dass es für einen 17-jährigen Jungen schwer ist, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich bin aber froh, dass Nate das geschafft hat.

Er wird mir ohnehin immer sympathischer. Jetzt sollte er nur auch, was Beziehungen angeht, endlich mal erwachsen werden. Noch lässt er sich zu viel von anderen aufdiktieren und kann keine richtigen eigenen Entscheidungen treffen. Seine Mutter sagt ihm, er solle Blair den Ring geben, schon macht er es, Jenny empfiehlt ihm, das Gegenteil zu tun, er macht es. Irgendwie vermisse ich es, mal herauszufinden, was unser Nathaniel wirklich will. Aber das weiß er wohl selbst noch nicht so genau. Und da er noch so jung ist, ist das auch zu verschmerzen.

Interessant in dem Zusammenhang Chucks Worte an Nate: "I care about three things, Nathaniel: money, the pleasures money brings me and you!" Vor einigen Folgen hätte ich ihm das noch problemlos abgenommen, obwohl er sich so widerlich verhalten hat. Doch dass er diese Worte ausgerechnet ausspricht, so kurz nachdem er mit der Freundin seines besten Freundes geschlafen hat, bewirkt schon einen bitteren Beigeschmack...

Those butterflies have got to be murdered!

Wer meine letzte Review gelesen hat, weiß natürlich, welche Story ich in dieser Folge geradezu sehnsüchtig erwartet habe. Und ich muss sagen, meine kühnsten Erwartungen wurden noch übertroffen. Da hat sich der eiskalte Chuck Bass doch tatsächlich in die ebenso kühle Blair Waldorf verliebt. Doch ich hatte schon meine Vermutungen, da Chuck zwar keine wirklichen Ansprüche bei der Partnerwahl zu haben scheint, aber ich das Gefühl hatte, dass er Blair wirklich als Person schätzt. Dann kommt natürlich noch dazu, dass sie die Ex seines besten Freundes ist. Alleine dass er im Auto sogar noch gefragt hat, ob sie sich sicher sei, weist darauf hin, dass es für ihn dieses Mal anders war. Bei seinen letzten Eroberungen hätte er sich immerhin nicht zwei Mal bitten lassen. Ich fand es doch sehr niedlich, wie er Probleme damit hatte, es zuzugeben und mit wirren Worten das beschrieb, was uns allen sicher ein Begriff ist: Die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Blairs Reaktion darauf war nur allzu köstlich. Ob sie auch etwas für Chuck empfindet, ist hier natürlich die Frage. Anzeichen dafür gibt es bisher (leider) nicht. Vielmehr scheint sie Trost zu suchen, nachdem Nate sie offenbar nicht so sehr liebt, wie sie ihn. Aber ich vermute ohnehin, dass sie bisher nicht in Nate, sondern vielmehr die Vorstellung verliebt war, ihn einmal zu heiraten und ein glückliches "Und sie lebten glücklich..."-Ende zu bekommen.

Ebenso köstlich wie die Schmetterlingskonversation war ja Blair im Beichtstuhl und der Pater: "I'm a priest not a genie!" Großartig! Was Blair angeht, war sie wirklich nur zu bemitleiden in dieser Episode. Okay, abgesehen davon, dass sie mit einem anderen geschlafen hat, obwohl sie ja ach so sehr in Nate verliebt ist. Aber ihr Stolz steht ihr immer wieder im Weg. Ich finde es schade, dass sie nicht einmal Serena erzählen konnte, dass sie und Nate sich getrennt haben.

An der Echtheit von Chucks Gefühlen habe ich allerdings keine Sekunde gezweifelt. Erstens würde er sich vor Blair nicht so entblößen (metaphorisch, nicht wörtlich zu nehmen), wenn es nicht unbedingt hätte sein müssen, und zweitens habe ich ihm sein "I really am sorry" ernsthaft abgenommen. Am Anfang hat er es noch ein wenig genossen, Blair vor den Kopf stoßen zu können, aber als er gemerkt hat, wie sehr Blair das Ganze verletzt hat, hat sie ihm wirklich Leid getan und so hat er ihr auf die einzige Art geholfen, die er kannte.

Chuck Bass wird endlich ein Mensch und ich liebe es! Und so möchte ich noch mit einem Zitat von Gossip Girl abschließen, das mich köstlich amüsiert hat, obwohl oder gerade weil es etwas fies ist: "Spotted: B turning a year older but not necessarily wiser. Guess, Chuck's the gift that keeps on giving. Blow out your candles, B, this will be better in the dark."

Fazit

Folge mit großartigen Ansätzen. Das "Match Made in Hell" wird weitergeführt und ich bin ein Fan der ersten Stunde. Mittlerweile kann ich die nächste Folge kaum erwarten, wohingegen ich am Anfang noch eher gelangweilt war. Deshalb setze ich die Ansprüche jetzt etwas höher und gebe sieben Punkte, obwohl diese Folge definitiv besser war als einige der Folgen, denen ich bisher sieben Punkte gegeben habe. Auf dass ich meine Ansprüche nicht wieder herunterschrauben muss...

Nadine Watz - myFanbase

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