Bewertung

Review: #1.08 Die Maske

Foto: Cole Vallis & David Mazouz, Gotham
Cole Vallis & David Mazouz, Gotham

What do a dead man, a cruise ship, and emu have in common? Correct, nothing.

Nachdem es in den letzten beiden Wochen zwei sehr starke Episoden in "Gotham" gegeben hat, geht es dieses Mal wieder ein wenig bergab. Die Folge #1.08 Die Maske ist zwar alles andere als schlecht, allerdings gibt es dieses Mal wieder einige Szenen, die man getrost hätte streichen können um den Handlungsfluss nicht zu unterbrechen. Vorweg muss allerdings positiv angemerkt werden, dass man in dieser Episode einen ersten Blick auf zwei neue Batman-Bösewichte erhaschen können. Der Fokus liegt auf Black Mask, doch auch bekommt man in zwei kurzen Szenen den jungen Tommy Elliot zu sehen, der sich in seinem späteren Leben zum Fiesling Hush entwickeln wird.

In der vergangenen Woche ist die Episode #1.07 Pinguins Regenschirm fast ohne Einführungen neuer Charaktere ausgekommen, was eine erfrischende Abwechslung geboten hat. Diese Woche allerdings gibt es wieder einen Bösewicht, um den sich das restliche Geschehen dreht. Hierbei handelt es sich um Black Mask, der in der Serie auch als Richard Sionis bekannt ist. Er arrangiert illegale und vor allem gefährliche Kämpfe, um sich für einen Bewerber zu entscheiden. Die müssen bis zum Tod gegeneinander kämpfen, wenn sie ihren Traumjob oder Geld erhalten wollen. Die Grundidee ist interessant und spannend, allerdings gibt es nur einige wenige Szenen mit Sionis und man lernt ihn kaum kennen. In der Folge wird leider viel zu oft vom eigentlichen Thema abgewichen, sodass man nur schwer mit Black Mask sympathisieren kann. Die Screentime die er allerdings bekommt ist hervorragend genutzt.

Durch einen Toten werden Gordon und Bullock auf diesen Fall aufmerksam und versuchen das Mysterium zu lüften. Wieder ist es Edward Nygma, der ihnen den entscheidenden Hinweis gibt, der sie schließlich auf Sionis aufmerksam macht. Auch wenn die beiden Detectives vermutlich niemals die besten Freunde werden, hat sich zwischen ihnen langsam eine starke Partnerschaft entwickelt. Bullock entwickelt langsam eine Art von Beschützerinstinkt für Gordon, der den Ärger magnetisch anzuziehen scheint. Die beiden scheinen wirklichen Respekt füreinander zu empfinden und unterstützen sich gegenseitig. Da Gordon seit der letzten Episode nicht gerade beliebt bei seinen Kollegen des GCPD ist, schon allein deshalb, weil er sich immer wieder in katastrophale Situationen durch sein Handeln bringt, versucht Bullock ihm zu helfen sich das nötige Ansehen zurückzuerlangen. Als Gordon im Laufe der Episode bei seinen Ermittlungen von Sionis entführt wird, beginnt Bullock sich große Sorgen um seinen Partner zu machen. Er versucht von den Kollegen Hilfe zu bekommen, um Gordon zu finden, doch scheitert zunächs. Erst als Captain Essen sich auf seine Seite schlägt, kann er auch die anderen für sich gewinnen. Es ist schön mit anzusehen, wie er sich trotz der gelegentlichen Streitigkeiten zwischen ihnen für seinen Partner einsetzt und nicht möchte, dass ihm etwas zustößt. Das hängt mit Sicherheit mit seiner Vergangenheit zusammen, wo er schon einmal seinen Partner durch einen Fall verloren hat. Langsam schließe auch ich Bullock ins Herz und freue mich immer auf Szenen, in denen er so richtig glänzt.

Während die Detectives sich in Schwierigkeiten befinden, versucht Oswald Cobblepot sich bei seiner einstigen Vertrauten Fish Mooney einzuschleimen. Er stiehlt einer reichen Frau eine Brosche und bringt diese Fish als Geschenk. Auch wenn es zunächst den Anschein macht, als könne sie ihm verzeihen, dreht sich das Blatt ganz schnell als sie Oswald plötzlich ein Messer in die Hand rammt und ihm droht. Armer Pinguin! Es sieht so aus, als würde Fish endlich merken, dass es sich bei ihm um einen ernstzunehmenden Gegner handelt, den sie besser nicht unterschätzen sollte in ihrem Kampf um die Macht in Gotham. Oswald ist ein Mensch, der sich nicht so schnell unterkriegen lässt und niemand ihn von seinen geheimnisvollen Plänen abbringen kann. Er schlägt düstere und brutale Wege ein, um ans Ziel zu kommen und nimmt sich vor Fish zu vernichten, ehe sie ihm in den Weg kommen kann. Er entführt dafür einen ihrer Lakaien, um herauszufinden, wie sie gedenkt Falcone seiner Macht zu berauben. Dadurch erfährt er, dass sie einen Spion bei ihrem Feind eingeschleust hat – eine Information die für Oswald sicherlich von großer Bedeutung ist und man gespannt sein kann, wie er diese gegen Fish Mooney noch verwenden wird.

Liza soll zwar eigentlich als Waffe fungieren und wurde deshalb von Fish auserwählt, doch hat das Mädchen auch einen weichen Kern. Sie kann es nur schwer mit ihrem Gewissen vereinbaren Falcone von innen heraus zu zerstören, da sie langsam Sympathie für den machthungrigen Don entwickelt. Doch Fish wäre nicht Fish wenn sie nicht genau wüsste, wie man eine Marionetten so manipulieren kann, dass sie jede Anweisung befolgen. Sie hat keine Scheu davor dem Mädchen erfundene Märchen aufzutischen, damit die sich an den Plan hält. Liza kann einem schon irgendwie leidtun, denn auch wenn sie eine eiskalte Killerin sein mag, hat sie dennoch ein gutes Herz und scheint nicht zu ahnen in was sie hineingeraten ist. Sie spielt ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, was sie das Leben kosten kann, wenn sie nicht aufpasst. Hoffen wir mal das Beste!

Doch wie schon zuvor erwähnt, ist diese Episode trotz der positiven Aspekte wieder etwas schwächer, was erneut zum größten Teil an Barbara liegt. Es ist klar, dass sie von ihrer Entführung traumatisiert ist, allerdings hat sie sich den Ärger selbst eingeholt, da sie nicht auf Jim hören wollte. Sie trinkt und ist völlig paranoid und hat Angst davor, erneut entführt zu werden. Jim macht sich zurecht Sorgen um sie, doch schlussendlich zieht sie bei ihm aus. Eigentlich sollte man bei diesem hervorragenden Ende jubeln und darüber feiern, dass Barbara endlich geht. Allerdings bleibt zu bezweifeln, ob sie für immer von der Bildfläche verschwindet, da dieser Charakter es irgendwie immer schafft wieder aufzutauchen.

Der kleine Bruce Wayne ist in dieser Folge das erste Mal wieder in der Schule und gerät gleich an mehrere Jungen, die ihn wegen dem Tod seiner Eltern mobben. Kinder können echt grausam sein. So gerät Bruce in eine Schlägerei, die er allerdings verliert. Alfred spricht ihm daraufhin aber Mut zu und sorgt dafür, dass Tommy Elliot seine gerechte Strafe bekommt. Es ist etwas seltsam, dass ein älterer Mann ein kleines Kind dazu animiert jemanden zusammenzuschlagen. Gewalt ist keine Lösung und das sollte Bruce eigentlich beigebracht bekommen. Ganz egal, ob er gehänselt wird oder nicht, man sollte niemals jemand aus einem solchen Grund körperliche Schmerzen zufügen. Aber es ist schön, dass Alfred ihm das wirkliche Kämpfen beibringen möchte, sodass er sich wenigstens selber verteidigen kann.

Das plötzliche Auftauchen von Selina Kyle am Ende der Episode wirft wieder einige zusätzliche Fragen auf und man gespannt sein, ob man sie in der kommenden Woche endlich wieder etwas mehr zu Gesicht bekommen wird.

Fazit

Eine solide Folge, mit einer interessanten Grundidee. Oswald Cobblepot und die beiden Detectives sind erneut in Höchstform. Doch leider wurden einige unnötige Handlungsstränge eingefügt, die diese Folge eher in der Mittelmäßigkeit versinken lassen.

Sanny Binder - myFanbase

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