Review: #1.17 Red Hood
"You're a true beauty. Something you can use to your advantage. Your appearance can be s weapon as powerful as a knife or gun."
Das Motto dieser Folge ist das allbekannte "Geld regiert die Welt". Die sogenannte Red Hood Gang stiehlt von den Reichen (der Bank) und gibt Teile dessen den Armen (den Bewohnern von Gotham). Aus diesem Grund sind die kriminellen Bankräuber bei den Anwohnern sehr beliebt und haben hohes Ansehen. Damit wurde in #1.17 Red Hood zwar interessante Bösewichte erschaffen, den man allerdings nicht so sehr hassen kann, wie die bisherigen, da sie schließlich auf verquere Art und Weise etwas Gutes tun. Doch auch wenn es dieses Mal keinen finsteren Schurken gibt, ist die Episode mehr als nur sehenswert.
Es gibt einige interessante Handlungsstränge, die den Zuschauer zum Nachdenken anregen. Man fragt sich, welches Bild sich durch diese wohl im großen Ganzen ergeben wird, da sie für die derzeitige Handlung relativ belanglos erscheinen. Dies bezieht sich vor allem auf den Versuch von Barbara sich mit Selina und Ivy anzufreunden. Im Grunde kennt sie die Straßenkinder überhaupt nicht, lässt diese trotzdem bei sich wohnen und gibt ihnen teure Kleider. Doch das Seltsamste ist die Tatsache, dass Barbara versucht Selina dazu zu ermutigen, mehr aus sich zu machen und ihre Schönheit als Waffe zu nutzen. Wozu man diese Weisheit einem so jungen Mädchen nahelegen möchte ist nicht sonderlich klar, da Cat im Grunde genommen noch ein Kind ist. Allerdings könnte dies als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl gemeint sein, da jedermann weiß, dass Catwoman eine waschechte Femme Fatal ist, die genauestens weiß, wie sie die Männer um den Verstand bringen kann. Eventuell wird also diese Aussage von Barbara Selina noch umstimmen, wodurch sie beginnen könnte sich daran ein Beispiel zu nehmen. Auch wenn sie Barbara zunächst noch abwimmelt, könnte sie doch mit deren Hilfe langsam aber sicher zu Catwoman mutieren.
Ein weiterer Aspekt, der zum Nachdenken bewegt, ist die Tatsache, dass Barbara sich komplett verändert hat, seit sie wieder in Gotham ist. Sie ist verletzt, dass Jim nun eine neue Freundin zu haben scheint, doch das ist nicht alles. Sie verhält sich überaus geheimnisvoll, als hätte sie etwas Schreckliches zu verbergen. Man könnte sogar glatt Angst vor ihr bekommen. Es tut sich also die Frage auf, was sie gemacht hat, als sie nicht in der Stadt war. Mit wem hat sie sich rumgetrieben? Was hat sie getan? Wieso ist sie nun so anders? Die Fragen um Barbara häufen sich, was ein Wunder ist, da sie zu Beginn der Serie der wohl nervigste Charakter von allen war.
Und was ist aus dem guten Oswald Cobblepot geworden? Er war die gesamte Zeit über eigentlich der absolute Zuschauerliebling, doch seine Storyline ist mittlerweile ziemlich langweilig geworden. In den vergangenen Episoden hat sich hier kaum etwas getan. Er leitet nun den ehemaligen Club von Fish Mooney und scheitert daran kläglich. Er wirkt nicht mehr so machthungrig, manipulativ und intrigant wie zu Beginn der Serie. Man kann nur hoffen, dass es sich bei ihm nicht die letzten Episoden bloß noch um diesen blöden Club drehen wird, denn ansonsten wären Hopfen und Malz verloren.
Währenddessen befindet sich Fish Mooney in einer scheinbar hoffnungslosen und misslichen Lage. Sie hat es geschafft ein Treffen mit dem Manager zu organisieren, doch möchte sie lieber mit dem Eigentümer reden – Dr. Dollmaker. Wer er ist und was genau er mit den Insassen dort im Untergrund macht wird nicht klar, da man ihn nicht zu Gesicht bekommt. Da er es aber scheinbar auf die Augen der Leute abgesehen hat, kann man sich schon ein wenig ein Bild davon machen. Ich spekuliere darauf, dass er Puppen mit menschlichen Augen herstellt, da es zu seinem Namen passen würde. Ich kenne diesen Superschurken der DC Comics allerdings nicht und weiß von daher nicht, ob an dieser Vermutung etwas dran ist. Bisher ging es in der Serie relativ gewaltfrei zu. Natürlich stirbt ab und zu jemand, wird erschossen oder Sonstiges, doch diese Szene hier mit Fish Mooney war bloß noch abstoßend. Es ist mutig von ihr sich mit einem Teelöffel (!!!) eines der Augen selbst auszustechen und anschließend draufzutreten, nur damit der Doktor es nicht für seine kranken Experimente erhält. Allerdings hätte ich persönlich mich darüber gefreut, das nicht so genau mit ansehen zu müssen, wie es dargestellt wurde. Für schwache Gemüter ist dieser Augenblick auf jeden Fall nichts.
Was mir in dieser Episode allerdings besonders ans Herz gegangen ist, ist der Handlungsstrang mit Reggie, Alfred und Bruce. Auch wenn ich Alfred und Bruce zu Beginn der Serie überhaupt nichts abgewinnen konnte, sind sie es, die sich im Laufe der vergangenen siebzehn Episoden am stärksten entwickelt haben und zwar zum Positiven hin. Die beiden haben eine so innige Beziehung zueinander gebildet, die einfach schön zu beobachten ist. Bruce benimmt sich nicht mehr wie der kleine, abgedrehte, verzogene Bengel, der Alfred wie einen Bediensteten behandelt, sondern sieht langsam in ihm eine Vaterfigur. Das konnte schon in einigen Episoden beobachtet werden, doch nicht so intensiv wie in dieser. Alfred ist alles, was der Junge noch hat und genau deshalb ist es so wichtig, dass die beiden zueinanderstehen, komme was wolle. Dass etwas an Reggie nicht ganz koscher ist, das konnte man von seinem ersten Auftreten an spüren. Als Ex-Soldat hat er gemeinsam mit Alfred gedient und steht nun ohne Vorwarnung zwanzig Jahre später vor ihm, da er in Schwierigkeiten steckt. An dieser Geschichte schien die ganze Zeit etwas faul zu sein und auch die Entwicklung dieser hat das noch deutlicher gemacht. Als Reggie seinen alten Kameraden schließlich abgestochen hat, ist mir für einen Augenblick das Herz stehen geblieben und ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gesehen habe. Auch Bruce' emotionsgeladene Reaktion darauf ist zutiefst berührend und geht einem nahe. Man weiß als Zuschauer zwar, dass Alfred mit absoluter Sicherheit nicht sterben wird, dennoch ist dies ein herzzerreißender Moment.
Die letzten Minuten der Folgen haben einige zusätzliche Fragen aufgeworfen, die vermutlich nicht in dieser Staffel geklärt werden. Schließlich dreht sich die Serie vor allem darum herauszufinden, wer die Waynes getötet hat. Dass Reggie von Wayne Enterprise dazu angestiftet worden ist, Bruce und Alfred aufzusuchen, um herauszufinden, wie es mit den Ermittlungen vorangeht, hat mich dann doch überrascht. Warum interessiert sich die Firma so dafür? Haben sie etwas mit der Ermordung der Waynes zu tun? Werden sie nun auch den unschuldigen Bruce töten wollen, wo er nicht mehr von Alfred beschützt werden kann?
Fazit
Wer hat die Waynes nun wirklich getötet und warum? Was ist mit Barbara geschehen, als sie nicht in Gotham war? Entwickelt sich Selina in nächster Zeit zu Catwoman? Was will Oswald Cobblepot wirklich? Wird Alfred überleben und was geschieht in der Zwischenzeit mit Bruce? Was wird Fishs mutige Tat für Konsequenzen haben? Fragen über Fragen, deren Antworten noch in weiter Ferne liegen, aber dennoch Lust auf mehr machen!
Sanny Binder - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Red HoodErstausstrahlung (US): 23.02.2015
Erstausstrahlung (DE): 22.09.2015
Regie: Danny Cannon
Drehbuch: Nathan Hope
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