Bewertung

Review: #1.18 Leichen im Keller

Foto: Nicholle Tom & Donal Logue, Gotham - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Jessica Miglio/FOX
Nicholle Tom & Donal Logue, Gotham
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Jessica Miglio/FOX

"I'm just like the phoenix. I'll just rise again and again and again. "

Es hätte mich ehrlich gesagt sehr gewundert, wenn die Serie weiterhin auf einem so hohen Niveau geblieben wäre. Zwar kann man #1.18 Leichen im Keller keinesfalls eine schlechte Episode nennen, allerdings schwächelt diese im Gegensatz zu den vorherigen doch etwas mehr. Die Hauptstory ist nicht wirklich mitreißend und auch die Nebengeschehnisse liefern noch immer nicht die Aufklärungen, die man sich nun endlich wünschen würde. Zudem hat man seit einigen Folgen schon nicht mehr allzu viel von Maroni und Falcone gesehen, was gerade jetzt, wo die erste Staffel sich dem Ende neigt, unvorteilhaft ist. Man sollte sich so langsam daran machen alle Charaktere wieder vor die Linse zu bekommen, damit dem Zuschauer etwas geliefert werden kann und man ein paar Antworten erhält. Stattdessen scheinen diese Figuren warum auch immer, immer mehr in den Hintergrund zu wandern.

Dass Selina und Bruce nun endlich wieder aufeinandertreffen, ist ein angenehmes Widersehen. Sie hat durch Ivy Pepper erfahren, dass Alfred im Krankenhaus liegt und will ihrem kleinen Freund ihr Beileid aussprechen. Auch wenn sie Bruce schon mehrfach gesagt hat, dass er ihr gehörig auf die Nerven geht, so merkt man an dieser Stelle doch, dass sie etwas für ihn übrig hat. Er erzählt ihr, was geschehen ist und dass er sich auf die Suche nach Antworten begeben wird, da er das was Alfred angetan wurde, nicht ungestraft lassen kann. Es ist sehr mutig von Selina, dass sie Bruce ihre Hilfe anbietet, obwohl sie weiß, wie gefährlich seine Pläne sind. Damit beweist sie schließlich, dass er ihr nicht so egal ist, wie sie immer tut. Ein kleiner Moment, in dem sie ihre Fassade mal fallen lässt. An dieser Stelle wird auch ziemlich deutlich, dass es sich bei Bruce um einen außerordentlich intelligenten Jungen handelt. Bisher hatte ich das Gefühl, dass er immer mit dem Kopf durch die Wand rennt, ohne nachzudenken. Allerdings hat er eins und eins zusammengezählt und selber herausgefunden, dass Reggie es auf seine Akten abgesehen hat, wodurch er vermutet, dass dieser ihn für Wayne Enterprise ausspionieren sollte. Ziemlich gerissen für einen Zehnjährigen.

Im Krankenhaus spielt sich auch eine Szene ab, in der ich endlich mal glücklich darüber war, dass Bruce seinen Butler Alfred so rumkommandiert. Alfred hört darauf, was Bruce ihm sagt und dieser befiehlt ihm im Bett liegen zu bleiben und das, obwohl Alfred eigentlich Reggie zur Strecke bringen möchte. Hier wird noch einmal deutlich, wie sehr Bruce unter dem Vorfall wirklich leidet, da er beinahe den letzten Menschen in seinem Leben verloren hätte.

Was die Hauptstory betrifft, so ist diese doch etwas lahm. Commissioner Loeb hat gegen zahlreiche Polizisten etwas in der Hand, sodass die dazu verpflichtet sind, nach seiner Pfeife zu tanzen. So ist es ihm gelungen, Detektive Flass von seinen Morden freizusprechen - Bullock wurde bestochen und musste eine Falschaussage machen. Was hier etwas merkwürdig ist, ist die Tatsache, dass Jim sich darüber wundert, dass sein Partner in der Vergangenheit einige Dummheiten getan hat. Es ist von Anfang an klar gewesen, dass Bullock schon öfter das Gesetz gebrochen hat und der Meinung ist, dass es in einer Stadt wie Gotham keinen anderen Weg gibt. Weshalb ist Jim also so verwundert darüber, dass Loeb auch etwas gegen Bullock in der Hand hat? Die Auflösung des Ganzen, dass auch Loeb eine unschöne Vergangenheit hat, ist ziemlich vorhersehbar. Schon am Anfang der Folge kommt der Tod seiner Frau zu sprechen und irgendwie ist es auch klar gewesen, dass er sie zwar nicht getötet hat, aber jemanden schützt, der es getan hat. Dadurch, dass man diese Vermutung schon ziemlich zu Beginn hat, kommt nicht wirklich Spannung auf, was die Episode ziemlich langatmig macht.

Dass Jim wieder einmal Oswald Cobblepot um Hilfe bittet, da er bei seinem Fall nicht weiterkommt, ist auch keine große Überraschung. Was den Pinguin allerdings betrifft, so wird man absolut nicht schlau aus ihm. Indem er Jim geholfen hat, hat er so gesehen Falcone betrogen. Was aber die größte Frage ist, ist was er mit den beiden älteren Leuten vorhatte. Wozu hat er die beiden gefangen genommen und mit angesehen, wie Marge ihren Mann Jude getötet hat, nur damit er sie dann erschießen kann? Vielleicht ist das an mir komplett verbeigezogen, was Cobblepot damit bezwecken wollte oder es wurde einfach nicht ersichtlich. Ich für meinen Teil habe ein großes Fragezeichen über meinem Kopf diesbezüglich.

Ebenfalls wenig überzeugend ist der Handlungsstrang von Fish Mooney und Dr. Dulmacher. In der letzten Episode hat sie sich auf abstoßendste Art und Weise ihr Auge ausgestochen und muss nun feststellen, dass der Doktor ihr ein neues verpasst hat, dazu noch ein eisblaues. Man lernt nun auch, was dieser merkwürdige Arzt macht (nicht wie ich vermutet hatte Puppen) – er beschafft reichen, privilegierten Menschen neue Organe, wenn sie genug dafür hinblättern. Zudem scheint er einen ziemlich kranken Experimentier-Fetisch zu haben. Wie kann es jemandem Freude bereiten, einen Menschen zu verstümmeln und Körperteile von anderen anzunähen? Nur weil dieser einem Befehl des Doktors nicht zu hundert Prozent folgegeleistet hat. Die Drohung, dass auch Fish so enden wird, sollte sie ihn enttäuschen, scheint zu wirken. Doch ob sie nun für ihre Gefolgsleute im Untergrund arbeitet oder für Dr. Dulmacher steht noch in den Sternen. Schließlich hat er ihr gezeigt, dass eine Flucht unmöglich ist, da sie sich auf einer einsamen Insel mitten im Meer befinden. Einen Weg dort rauszufinden sollte selbst für Fish ziemlich unmöglich sein. Auf jeden Fall hoffe ich, dass ihre Geschichte sich bald einem Ende zuneigt, da diese nicht sonderlich spannend ist, und es von Anfang an nicht war.

Statt dieser etwas langweiligen Handlungsstränge sollte man sich gerade jetzt wieder mehr auf die eigentliche Handlung der Staffel konzentrieren. Das sind zum einen der Mord an der Familie Wayne und zum anderen die Gier nach Macht des Pinguins. Schließlich gibt es nur noch vier Folgen der ersten Staffel und wenigstens ein paar Antworten sollte man liefern!

Fazit

Eine ziemlich lahme und langatmige Episode, die nicht an die vorherigen Folgen anschließen kann. Es fehlt hier eindeutig an Spannung und einem Hoffnungsschimmer, endlich den Antworten näher zu kommen. Schade, nachdem gerade die letzten paar Episoden so überzeugend gewesen sind!

Sanny Binder - myFanbase

Die Serie "Gotham" ansehen:


Vorherige Review:
#1.17 Red Hood
Alle ReviewsNächste Review:
#1.19 Raubtiere

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Gotham" über die Folge #1.18 Leichen im Keller diskutieren.