Bewertung

Review: #1.11 Alles ist anders

Die Semesterpause haben alle zur Erholung genutzt und bis auf Cappie und Rebecca sind alle getrennte Wege gegangen. Trotzdem haben sich die Probleme und Konflikte aus der Vergangenheit nicht in Luft aufgelöst.

Schwesternschaft

Casey ist vorläufig die Präsidentin der Schwesternschaft und muss nun damit leben, dass sie den Ärger aller anderen auf sich ziehen muss, denn der Skandal hat natürlich Auswirkungen auf den Uni-Alltag bei den Verbindungen. Casey versucht optimistisch und mit guter Laune und Ideen diesen Unmut in positive Energie umzusetzen und gibt sich damit eigentlich als gute Präsidentin. Doch sie hat auch im eigenen Hause Probleme, denn mit Lizzi treibt sich in der Schwesternschaft eine konservative Aufseherin um, die das lockerleichte Leben der Mädchen zur Hölle werden lässt. Die ausgeflippte, irre Art von Lizzi ist dabei sehr unterhaltsam und irgendwie braucht es genau diese Abwechslung auch mal, um die Geschichten in der Schwesternschaft interessant zu gestalten und von dem plumpen Zickenkriegen wegzukommen. Da hat man sich einen frischen Charakter ausgedacht, der wunderbar ins Gefüge passt. Casey zweifelt natürlich gleich an ihren Führungsqualitäten, obwohl sie das tatsächlich gut hinbekommen hat und ihr Talent beweist. Den schlechten Ruf bekommt man trotzdem nicht so schnell los, aber Caseys Ruf insgesamt ist bestimmt gut genug, um die Schwesternschaft wieder nach oben zu führen. Und mit Lizzi an ihrer Seite dürfte das noch sehr witzig und interessant werden.

Politik

Dale versucht mal wieder, aktiv zu werden und dieses Mal gegen die Studentenverbindungen zu wettern. Dafür versucht er gleich mal Calvin so gewinnen, der als Insider glaubwürdig für die Sache einstehen könnte. Doch wie immer bleibt Dale ziemlich allein auf weiter Flur. Bisher hatte man auch noch nicht den Eindruck erweckt bekommen, dass es eine richtige Mehrheit gegen die Verbindungen gibt. Unterdessen versucht Evan den ausgeschiedenen Calvin wieder zurück zu holen, stößt aber doch auf derart verfestigte, konservative Meinungen und Ängste, dass dieses Ziel wohl nicht zu erreichen ist. Diese Angst vor Homosexuellen ist immer wieder ein beliebtes Thema, dass mir jedes Mal die Fußnägel aufrollen lässt, weil die leider sehr realistischen Meinungen so engstirnig sind. Gott sei Dank denken nicht alle Omega Chi Deltas so und die Serienmacher haben hier mit den ΚΤΓs auch einen schönen Kontrast inszenieren können. Die Partyclique zeigt, wie man modern mit solchen Themen umgeht und ist von dem Outing eines Bruders überhaupt nicht geschockt. Man hatte sich über ganz andere Dinge Sorgen gemacht, denn die Sexualität interessiert die Jungs gar nicht. Auch so kann man politische Äußerungen tätigen.

Beziehungsprobleme

Casey steht zwischen ihren Männern und hat es nicht einfach. Aus Cappie und Rebecca entwickelt sich eine richtige Beziehung und Evan kommt einfach nicht über die Tatsache hinweg, dass Casey Cappie noch nachhängt. Dabei fällt es mir immer noch schwer, mit Evan zu sympathisieren. Natürlich hat Casey Fehler gemacht, aber an denen hat Evan eine sehr große Mitschuld, die er einfach nicht sehen will. Der erneute Kuss mit Cappie lag immerhin daran, dass Evan es nicht geschafft hatte, ihr trotz des Essens mit Rebecca und den Eltern ein sorgloses Gefühl zu vermitteln. Insofern finde ich auch seine jetzige Reaktion völlig überzogen. Einen Titel abzuerkennen und regelrecht die Freundschaft aufzukündigen ist ein hartes Stück, auch wenn der neuerliche Kuss zwischen Cappie und Casey mehr war, als der Stand beabsichtigte. Rebecca ist da zurecht sauer gewesen, aber Evan hat weit über das Ziel hinaus geschossen. In der Bar ärgert er sich schließlich zurecht und in meinen Kopf wimmelte es nur so von Zustimmung auf seine Frage, ob er nicht ein Riesenarsch sei. Casey und Evan werden also vorerst wohl nicht mehr zueinander finden. Es gibt definitiv Schlimmeres, aber in Bezug auf die Viererkonstellation Cappie, Rebecca, Evan und Casey verspreche ich mir schon noch ein paar Dramen.

Endgültiges Aus

Casey leidet also, aber das liegt in der Familie der Cartwrights, denn Rusty geht es mindestens genau so schlecht. Dass die Beziehung zu Jen K. in die Brüche gegangen ist, fand ich in der letzten Episode doch enorm traurig und ich habe lange überlegt, ob Rusty nicht zu viel in den Skandal gelegt hat, weil Jen aufrichtige Liebe vermuten ließ und man den Artikel da vielleicht verkraften könnte. So wirklich benutzt wurde er schließlich nicht. In dieser Episode stellt sich dann heraus, dass es wohl doch die richtige Entscheidung war. Während Rusty auch nach Wochen noch leidet, ist Jen schon einen Schritt weiter. So groß war ihre Liebe also doch nicht. Es soll vorkommen, dass Menschen nicht so schnell ein Ende einer Beziehung akzeptieren und um ihren Liebsten kämpfen. Nicht aber Jen K. Abgehakt und weiter. Rusty ist zurecht hart getroffen und es ist das Mindeste gewesen, die Haarspange wegzuwerfen. Er hätte sie auch vor ihren Augen zerbrechen können. Rusty tut mir nur leid, aber so kommt er (und wohl auch jeder Fan der Beziehung) besser über das jähe Ende hinweg, weil es jetzt größere Ärgernisse gibt. Sorgen muss man sich um Rusty auch nicht machen, denn sowohl mit Cappie, der zwar nie uneigennützig ist, als auch mit Casey, Dale oder Calvin hat er Menschen um sich, mit denen er reden kann. Gerade das Gespräch mit seiner Schwester am Ende hat mir wieder gefallen, weil diese Harmonie bei all dem Chaos beruhigend wirkt und wie eine Konstante durch die Serie führt. Das wird nicht immer so sein, passt im Moment aber richtig gut.

Fazit

Dieser ordentlichen Episode gelingt eine sinnvolle Aufarbeitung der vergangenen Ereignisse und zeigt damit, dass die Serie gute Geschichten erzählen kann. Weiter so!

Emil Groth – myFanbase

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