Review: #2.16 Hals über Kopf verliebt
Da ist sie wieder, eine Episode, die genau so ist, wie ich sie mir bei der Serie vorstelle. Eine Episode voller Liebesdrama und ohne stupide Hauskämpfe oder sinnlose Wettkämpfe, sondern einfach nur mit vielfältigen Emotionen.
French Kiss
Es war eigentlich zu erwarten, dass Rusty und Jordan als Paar noch lange nicht aus der Welt sind. Dass es jetzt doch so schnell geht, habe ich dann aber doch nicht erwartet. Was mir neben der Tatsache, dass es derzeit meine beiden liebsten Charaktere sind, am meisten gefallen hat, ist die sehr bedachte Hinführung. Wie aus der freundschaftlich miteinander verbrachten Zeit völlig nachvollziehbar erste Annäherungsversuche entstanden sind, denen sich die beiden mit großen Mühen noch erwehrt haben, wurde gelungen dargestellt. Man hat den Darstellern die Emotionen und Entscheidungen ohne Widerrede abgenommen. Hier stimmt eben auch schon die Geschichte, die bereits in der letzten Episoden vorbereitet wurde und mit dieser Episode seinen vorzeitigen Höhepunkt erreicht. Schon der freundschaftliche Kuss hatte mein Herz hüpfen lassen und ich war fast enttäuscht, dass sie beide noch mal gegen ihre Gefühle wehrten. Umso schöner fand ich es, das man sogar noch in dieser Episode den nächsten Schritt gegangen ist. Nachdem ich schon damit angefüttert wurde, wollte ich nicht noch länger warten müssen. Das Happy End ist aber noch nicht erreicht. Für diese Episode bin ich voll zufrieden, aber die wirklichen Probleme kommen noch, denn Andy wird mit der Nachricht umgehen müssen oder vorerst belogen werden. Da ist noch viel Konfliktpotenzial, auf das ich mich vor allem deshalb freue, weil es insgesamt eine sehr realitätsnahe Geschichte ist, die genau die richtige Darstellung gefunden hat und an keiner Stelle überzieht oder nur vereinfacht. So darf es weiter gehen.
Same Chapter
Auch bei Max und Casey ging die Beziehung in eine entscheidende Phase, wie es eben immer so ist, wenn es in die nächste Phase geht. Max gesteht Casey endlich, dass er ihretwegen sein Stipendium hat liegen lassen. Das ist natürlich immer noch sehr romantisch, aber eben nur, wenn man das von außen betrachtet. Casey als direkt Beteiligte kann das nicht so sehen und hinterfragt ihre Beziehung lieber komplett, weil sie nicht das gleiche für Max getan hätte. Auch hier sind die Reaktionen und Emotionen nachvollziehbar, auch wenn Casey insgesamt etwas zu hysterisch wirkte. Allerdings hatte ich auch kurz befürchtet, dass Max tatsächlich einen Heiratsantrag macht und das wäre definitiv zu dick aufgetragen gewesen. Dass Casey dann aber die Kurve bekommt und mit ordentlichen Gesprächen die Ruhe bewahrt, muss man ihr hoch anrechnen. Bei dem ganzen Rumgezicke mit den anderen Mädels vergisst man, dass sie in Sachen Beziehung durchaus eine ordentliche Reife hat. Überzeugend war auch mal wieder das Bruder-Schwester-Gespräch von Rusty und Casey, was vor allem mit den Buchmetaphern zu gefallen wusste. Max und Casey haben jedenfalls vorerst noch eine Zukunft, wenn Max sich zurück hält und Casey die Möglichkeit gibt, sich in der Beziehung wohl zu fühlen, weil sie nicht in seiner Schuld steht oder weniger empfindet und daher eine Art schlechtes Gewissen haben könnte. Die Einigung war fast schon zu unspektakulär, als dass sie nicht in den nächsten Folgen schon eine größere Bedeutung spielen könnte. Vielmehr hatte man kurzzeitig das Gefühl, dass Casey hier schon die Begründung liefert, warum die Beziehung demnächst scheitern wird. So ein Ungleichgewicht ist einfach Gift.
Same Interest
Doch das waren noch nicht alle Paare, die in dieser Episode eine Rolle spielten. Die Episode wurde durch die Einbettung in die Hochzeit einer ehemaligen Verbindungsschwester mit neuen Charakteren gesegnet, die auch richtig Schwung in die Episode bringen konnten. Vor allem die ganzen Entwicklungen um Frannie und die IKIs sowie den verbundenen Streit wurden schön in die Bedeutungslosigkeit verbannt, weil die Hochzeit wichtiger war. Den Seitenhieb hätte ich schon viel früher mal gebraucht. Dass das Wiedersehen teilweise sehr "blond" war, konnte ich gerne verschmerzen. Das darf ruhig dazu gehören. Vor allem, wenn der Rest überzeugt. Der Rest ist in Bezug auf diese Episode dann vor allem Robin, Rebecca und Cappie. Letztere beschnuppern sich noch leicht, wollen sich aber gegenseitig vor allem als Mittel zum Zweck benutzen. Das hatte dadurch eine spannende Dynamik, vor allem als deutlich wurde, dass das Ziel identisch ist. Cappie als schwärmenden Jüngling, der sich nun selbstbewusst seinem Schwarm von damals zuwendet, war wirklich süß und die experimentierfreudige Rebecca, die die Lust am gleichen Geschlecht entdeckt, war auch in Ordnung. Vielleicht ist es inzwischen keine Innovation mehr, in einer Dramaserie plötzlich einen weiblichen Charakter mal mit der sexuellen Orientierung rumzuprobieren, aber im Kontext der Episode passte es gut. Außerdem kann man sich das bei Rebecca auch noch ganz gut vorstellen, weil ihre Augen so etwas neugieriges haben. Wäre Ashleigh dieser Part zugekommen, hätte ich mich gewiss nur beschwert. Es trifft also die Richtige und ich bin gespannt, was man daraus noch machen wird. Robin fand ich auch ganz sympathisch, weil sie Charme und Schlagfertigkeit gut kombiniert. Die Aussicht, sie noch ein paar Episoden erleben zu dürfen, macht ebenfalls Mut, dass vielleicht auch die nächsten Episoden mehr gutes Drama haben und näher an der Qualität dieser Episode dran sind als beispielsweise der letzten.
Fazit
Diese Episode fühlt sich wie eine Belohnung dafür an, dass man so viele mittelmäßige Episoden überstanden hat. In jeder Hinsicht hat diese Folge wichtige Entwicklungen überaus nachvollziehbar dargestellt. Bitte weiter so!
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Dearly BelovedErstausstrahlung (US): 04.05.2009
Erstausstrahlung (DE): 19.02.2012
Regie: Melanie Mayron
Drehbuch: Michael Berns
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