Review: #3.11 Schatten der Vergangenheit

Ein kleiner Zeitsprung über die Ferien bringt ein paar Überraschungen, aber wenig Neues. Auch qualitativ ändert sich nicht wirklich was, aber das war eh zu erwarten.

New pledges

Ich weiß einfach nicht, warum die Autoren so ziemlich jede Gelegenheit zu nutzen versuchen, um Rusty in eine möglichst peinliche Situation zu bringen. Aus mir unerfindlichen Gründen hat Rusty plötzlich das Selbstbewusstsein, die neuen Anwärter für Bruderschaft auszubilden, obwohl schon immer klar war, dass er zwar ein gutes Mitglied ist, aber die Verrücktheit und Leichtigkeit nie und nimmer mitbringt. Entsprechend ist es nur zu verständlich, dass Cappie ihn nicht ganz alleine machen lässt. Ein fähiger Ausbilder würde sich davon nicht beunruhigen lassen, aber da Rusty nach wie vor unsicher ist, schiebt er seine schlechte Führung auf andere. Irgendwie fehlt mir bei Rusty momentan die richtige Selbstwahrnehmung. Und hat er nicht auch mit der Uni genug zu tun, oder ist da jetzt wieder alles im Reinen, weil er bei einem Projekt aus Versehen mal eine gute Idee hatte? Naja, sein Führungsstil braucht jedenfalls eine Generalüberholung und diese bekommt er ausgerechnet von Dale, der eigentlich noch ziemlich angefressen sein müsste, weil Rusty ihm wissenschaftlich Paroli bietet. Immerhin reicht es zu ganz witziges Szenen mit Dales Gefolge und Rustys Beil, auch wenn das wieder so typisch für Rustys nicht in Gang kommende Weiterentwicklung ist. Ob man von den Anwärtern irgendjemanden hervorheben will, ist auch noch nicht klar. Ich befürchte ja, dass Rusty sich den gesamten Teil der Staffel als Ausbilder herum schlägt und die Autoren ihn dabei ständig auflaufen lassen. Eventuell ist es dabei auch mal lustig.

Ach und dann gibt es noch eine nette Anrufbeantworternachricht, wo verkündet wird, dass Rusty gewonnen hat. Natürlich. Ich habe etwas mehr Mitleid für Dale als Freude für Rusty übrig, aber allein schon die Tatsache, dass man das Ergebnis auf dem AB bekommt, lässt man Anteilnahme an dem ganzen Prozedere vollkommen gegen null gehen. Das hätte man auch schneller haben können am Ende der letzten Episode, aber vielleicht ist den Autoren auch bewusst geworden, dass sie gar nicht wussten, wohin sie wollten, und haben es somit schnell erledigt. Das ist wohl das Positive daran, auch wenn man jetzt erst mal noch abwarten muss, wie man mit Dale und Rusty im weiteren Verlauf der Staffel umgehen wird.

Dance with me

Calvin und Grant kommen derweil nun nicht mehr umhin, Grants fehlendes Outing als zu großes Problem anzusehen. Ich kann Calvin natürlich verstehen, wenn er die Beziehung nicht geheim führen will, weil man sich da doch sehr einschränken muss. Allerdings finde ich es auch schwierig, wenn man jemanden, den man liebt, zu so einer Entscheidung drängt. Es ist ja sehr offensichtlich, wie schwer Grant es fällt. Calvins Trennung ist also auch eine Art Erpressung. Manchmal muss man aber Menschen zu ihrem Glück zwingen. Auf eine wunderschöne Weise passiert dies dann beim Märchenball, als Grant Calvin zum Tanz bittet und damit allen an der Uni klar wird, was die beiden füreinander empfinden. Evan ist dann auch noch konsequent und bringt seine Verbindung dazu, ebenfalls zu tanzen, damit dieser besondere Moment ein ganz normaler wird, so wie es auch sein sollte. Das Ende der Episode deutete dann an, dass das Paar durchaus noch mit einigen Sprüchen oder Späßen rechnen muss, aber Calvin hat da die richtige Einstellung zu und wird diese sicherlich auch Grant überhelfen. Jedenfalls hat man auch hier wieder mal gezeigt (und ich weiß, dass ich mich wiederhole), dass die Serie bei Beziehungen ein gutes Händchen fürs Erzählen beweist. Aber eben leider meist nur da.

Secrets

Ein paar Geheimnisse bestimmen die Episode dann noch. Zunächst mal ist hier der doch recht nüchterne Ausgang von Fisher und Ashleigh ein Thema. Sie haben sich über die Ferien getrennt, weil Fisher erneut fremdgegangen ist. Naja, ich weiß nicht, ob ich das glaubwürdig finde, aber irgendwie muss man einen Schauspieler von seinen Verpflichtungen auch freistellen. Ich finde es nur schade, weil das für mich bedeutet, dass Ashleigh wohl wieder gar keine positiven Aspekte zu einer "Greek"-Episode beisteuern wird. Ihren Frust bringt sie dann auch gleich mal mit, um Casey wegen Cappie zu verunsichern. Auch nicht die beste Freundinnengeste, aber sie sagt am Ende immerhin die Wahrheit und entschuldigt sich. Außerdem war es auch eine Banalität, ob Casey Cappie das große Geheimnis des Hausbrandes sagen sollte oder nicht. Letzte Woche fand ich den Umgang mit den ZBZs ja erstaunlich gut. Die Heimlichtuerei war dann in dieser Episode wieder eher ernüchternd. Immerhin waren witzige Kleider und zuhöchst amüsante Serienerwähnungen dabei, sodass die Storyline insgesamt ihre Daseinsberechtigung hatte. Außerdem musste man, um Schaden abzuwenden, auch die Hoffnung aufgeben, noch der rechtmäßige Sieger beim Tanzwettbewerb zu werden. Viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen. Die ZBZs werden weiter kämpfen müssen, dass sie wieder beliebter werden, weiter hoffen, dass das Geheimnis nicht doch noch heraus kommt und Cappie und Casey geht es zum Glück auch prächtig. Ach ja, dann ist da auch noch Evan, der zu tun hat, mit Rebecca auf den richtigen Weg zu kommen. Sie ist offensichtlich bereit, doch Evan kann sich noch nicht vollends damit anfreunden und will sie offenbar nicht als Trostpreis. Ich kann zwar noch nicht absehen, in welche Richtung die Storyline gehen soll, aber ich bin erst mal glücklich, dass man das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel nicht ganz so einfach begangen hat und einfach alles so zusammenfügt, wie es gerade passt. Da sind weitere Probleme vorprogrammiert.

Fazit

Die Episode konnte mich auch wieder nicht überzeugen, was vor allem daran liegt, dass man meinen einstigen Lieblingscharakter Rusty langsam so langweilig unentwickelt lässt, dass man sich als Zuschauer eher beleidigt statt belustigt fühlt. Zum Glück gibt es immer wieder ganz gute Beziehungsstorylines.

Emil Groth – myFanbase

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