Kolumne: Ausstiege bei Grey's Anatomy - Teil 2
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2005 ging "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" beim US-Sender ABC auf Sendung und läuft noch immer. Mit 21 Staffeln gab es ein gehöriges Kommen und Gehen im Haupt- aber auch Nebencast. Einige Rückkehrer und Rückkehrerinnen gab es da auch. Es wird also höchste Zeit, im zweiten Teil dieser Kolumne mal einen Blick darauf zu werfen. Die Aus- und Wiedereinstiege sind nach Staffeln bzw. Ausstiegszeitpunkten sortiert.
Beachtet dabei bitte auch, dass diese Kolumne nicht objektiv ist, sondern unsere Autorin auch ihre persönliche Meinung zu den jeweiligen Ausstiegen und Rückkehren niedergeschrieben hat.
Dr. Leah Murphy gespielt von Tessa Ferrer (Staffel 10 im Hauptcast, Staffel 9 und 13 im Nebencast)
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© 2013 ABC Studios
Bei Leah musste ich tatsächlich überlegen, wie sie ausgestiegen ist. Ich bin jetzt nicht so vergesslich, aber es heißt dann wohl, dass dieser Charakter nicht so wichtig gewesen sein kann. Ich weiß aber noch, dass sie was mit Arizona hatte und dass sie gehen musste, weil sie nicht fähig genug war, als praktizierende Ärztin zu arbeiten. Ehrlich gesagt hat man aus diesem Charakter ebenso wenig gemacht wie bei Shane Ross. Deswegen fand ich auch ihre Rückkehr in Staffel 13 eher uninteressant, weil es in meinen Augen sowieso nur darum ging, Eliza Minnick und ihre Methode einzuführen.
Dr. Cristina Yang gespielt von Sandra Oh (Staffel 1 bis 10 im Hauptcast)
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© 2014 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; ABC/Kelsey McNeal
Ich muss zugeben, meine Liebe für Cristina hat sich echt spät entwickelt, dabei war sie ein Charakter, der mir eigentlich von Anfang an hätte gefallen müssen. Ihren Sarkasmus und die Ironie dazu waren einfach herrlich und sie hat einfach das ausgesprochen, was ich öfters mal gedacht habe. Leider habe ich es wirklich zu spät entdeckt bzw. vielmehr realisiert. Ich mochte aber ihre berufliche Beziehung zu Teddy Altman unglaublich gerne, weil sie ein unschlagbares Team waren. Aber als Cristina ihren anderen Mentor Craig Thomas kennenlernte und sie sich gewandelt hat, zu jemanden, der erkannt hat, wie sie sich weiterentwickelt hat, da fing ich auch an, sie zu lieben. Ich finde auch, Sandra Oh hatte einen unglaublich toll durchdachten Ausstieg und hat Meredith Grey die wichtigste Botschaft mit auf den Weg gegeben, an der auch sie wachsen konnte und obwohl Cristina nicht mehr da ist, ist sie es noch immer.
Dr. Derek Shepherd gespielt von Patrick Dempsey (Staffel 1 bis 11 im Hauptcast, Staffel 15 und 17 im Nebencast)
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© 2016 ABC Studios; ABC/Adam Taylor
Ich war nicht der größte Fan von Derek und war eher wie Addison Montgomery: Ich mochte McSexy viel viel lieber. Derek fand ich immer wieder anstrengend, altklug, besserwisserisch und er konnte sich einfach nicht entscheiden, dabei wussten eigentlich alle schon, dass er Meredith liebte und Addison nur eine Hinhaltetaktik war. Wie Adele Webber sagte: Das ist nicht die, nach der er gefragt hat. Dereks Art ging mir manchmal gewaltig auf den Senkel, auch wenn ich zugeben muss, dass ich für alles Verständnis hatte, aber der Ton macht die Musik und gerade gegenüber seiner Schwester Amelia Shepherd in seiner finalen Staffel passte es überhaupt nicht. Dereks Tod hat mich zwar überrascht, hat mich aber nicht zu Tränen gerührt. Die Art und Weise, wie er gestorben ist, hat mir allerdings nicht gefallen. Da hatte man schon das Gefühl, man wolle ihn nur so schnell wie möglich loswerden. Mir hat sein Erscheinen am Strand sehr viel besser gefallen und ich muss auch sagen, ab diesem Zeitpunkt musste ich mir doch eingestehen, McDreamy doch irgendwie zu vermissen.
Dr. Callie Torres gespielt von Sara Ramirez (Staffel 3 bis 12 im Hauptcast, Staffel 2 im Nebencast)
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© 2017 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth
Ich habe Callie nicht gehasst, war aber auch kein allzu großer Fan von ihr. Man kann also sagen, für mich war sie ein Okay-Charakter. Sie war halt da und mehr gab es eigentlich nicht. Ich mochte sie in der Verbindung mit Mark, Arizona Robbins und später dann auch mit Meredith oder Owen Hunt. Ich kann auch gar nicht sagen, dass ich ihr Entwicklung groß mitverfolgt habe. In den ersten Staffeln fand ich sie sogar mehr als nur anstrengend, was vielleicht auch an ihrer Beziehung mit George O'Malley lag und wer sich alles eingemischt hat. Interessanter wurde für mich ihr Charakter, als sie mehr mit Mark zu tun hatte und auch ihre Beziehung zu Arizona war toll und auch authentischer, wie ich fand. Allerdings gab es da auch Höhen und Tiefen, die mir nicht alle gefallen haben. Nach der Geburt von Sofia Robbins Sloan Torres und vor allem als sie sich auf Penny Blake eingelassen hat, das empfand ich schon als anstrengend und ich denke auch die Autoren wussten, dass sie damit nicht gut verfahren sind. Daher war die kleine Andeutung für ein möglicher Comeback von Calzona ganz in Ordnung. Den Ausstieg von Sara Ramirez fand ich dann doch überraschend.
Dr. Stephanie Edwards gespielt von Jerrika Hinton (Staffel 10 bis 13 im Hauptcast, Staffel 9 im Nebencast)
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© 2017 ABC Studios
Anfangs fand ich Stephanie auch eher unscheinbar. Sie war zwar kein Mitläufer, sie war aber auch niemand, der wirklich in Erscheinung trat. Ihre Beziehung zu Jackson Avery war auch eher nichts Halbes und nichts Ganzes. Erst als sie mit Amelia zu hatte, stach sie mir ins Auge, als ob sie richtig aus sich raus käme und aufblühte. Sie war echt cool und es war irgendwie schade, dass sie gegangen ist, aber das 'Wie' fand ich interessant. Es war zwar tragisch, dass sie in ein Verbrennungscenter gebracht werden musste, aber die Option auf eine Rückkehr wäre somit nicht ausgeschlossen und wer weiß, was sie über all die Jahre dazu gelernt hat.
Dr. Nathan Riggs gespielt von Martin Henderson (Staffel 12 bis 14 im Hauptcast)
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© 2016 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; ABC/Kelsey McNeal
Riggs ist jemand, den muss man einfach vom ersten Moment an mögen muss. Ich kann es gar nicht genau sagen, warum Riggs so toll ist. Es ist sein ganzes Erscheinen und die gewisse Coolness, die er ausstrahlt. Mir war aber leider schon klar, als seine Verbindung zu Owen und dessen Schwester Megan Hunt bekannt wurde, wie es enden würde. Dabei mochte ich ihn wirklich an der Seite von Meredith. Ich kann zwar Ellen Pompeos Ansicht dazu verstehen, dass Meredith Dereks Tod zu diesem Zeitpunkt noch nicht verarbeitet hatte, um sich auf etwas Neues einzulassen, aber ich fand es wirklich schade um Martin Henderson und hätte ihn gerne länger in der Rolle gesehen. Hoffentlich schreibt man doch noch eine tolle Handlung, damit er zurückkommt, wie er sich kürzlich selbst dazu äußerte.
Dr. Arizona Robbins gespielt von Jessica Capshaw (Staffel 6 bis 14 im Hauptcast, Staffel 5 und 20 im Nebencast)
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© Disney/Anne Marie Fox
Ich mochte Arizona immer, aber natürlich hat sie auch ein paar Dinge getan, die mir nicht gefallen haben, aber das hat irgendwie hin und wieder jeder Charaktere dieser Serie. Arizona ist wie ein Sonnenschein und ich denke, das war es auch, was Callie letztlich so anziehend fand. Ich mochte auch die Beziehung und Ehe der beiden, außer zum Ende hin. Das war etwas, was man nicht gebraucht hätte und was die Charaktere auch ein bisschen kaputt geschrieben hat. Aber Arizonas andere Beziehungen waren toll. Besonders sie und Nicole Herman waren ein sehr ungewöhnliches, aber großartiges berufliches Paar. Es hat unglaublichen Spaß gemacht, den beiden dabei zuzusehen, wie sie agieren und zusammenwachsen. Ähnlich auch Arizona und Karev. Was Nicole für sie war, war sie für Karev und sie war eine tolle Freundin für Teddy. Umso schockierter war ich und bedauerte ich es, als die Meldung kam, Jessica Capshaw würde mit dem Ende von Staffel 14 aussteigen. Für mich gab es keinen ersichtlichen Grund, wenn ich auch die Handlung dafür nachvollziehbar fand und die Hoffnung auf eine Reunion von Calzona auch angedeutet wurde. Aber gepaart mit der schwangeren Teddy, die in dieser schwierigen Zeit eine Freundin gebracht hätte, verstand ich diese kreative Entscheidung noch weniger. Auch Capshaws Gastauftritt in Staffel 20 war nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
Dr. April Kepner gespielt von Sarah Drew (Staffel 7 bis 14 im Hauptcast, Staffel 6 im Nebencast, Staffel 17 und 18 Gastauftritte)
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© 2014 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Oh man, hat mich April anfangs genervt. Ich mochte sie einfach nicht. Sie war mir zu vorsichtig, zu ängstlich und anfangs zu besserwisserisch. Demnach war ich auch über die damalige Beförderung nicht froh. Es dauerte lange, bis ich April wirklich mochte und so furchtbar es vielleicht auch klingen mag, aber es war dann tatsächlich die elfte Staffel und der Verlust ihres Kindes, was mir gezeigt hat, wie liebenswert April eigentlich ist. Sie hat immer an Gott geglaubt und immer in seinem Sinne gehandelt und dann wurde sie von ihm im Stich gelassen. April hat das verändert und in meinen Augen zu einer besseren und durchsetzungsfähigen Ärztin gemacht. Ich war zwar nie ein besonders großer Fan von April und Jackson, aber dass man sie getrennt hat, konnte ich aus mancherlei Hinsicht nicht verstehen. Genauso wenig wie den Ausstieg von Sarah Drew am Ende von Staffel 14. Vor allem hat man uns hier erst einmal auf eine falsche Fährte geschickt. Ich dachte nämlich, dass April sterben würde, nachdem sie mit Matthew Taylor diesen Unfall hatte. Die anschließende Hochzeit konnte ich zwar verstehen, fand es dennoch seltsam, weil ich immer das Gefühl hatte, man brauchte schnell einen Grund, um Drew herauszuschreiben und letztlich kam es mit ihr und Jackson ja doch nochmal ganz anders.
Dr. Ben Warren gespielt von Jason George (Staffel 9 bis 14 sowie ab Staffel 21 Hauptcast, Staffel 6 bis 8 sowie 15 bis 20 Nebencast)
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© ABC Studios
Ben kann man allerdings nicht wirklich als Aussteiger bezeichnen. Zwar ist er mit dem Ende von Staffel 14 aus dem Hauptcast ausgeschieden, um eine Hauptrolle in "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" zu übernehmen, durch seine Ehe mit Miranda Bailey war er dennoch immer wieder bei der Mutterserie zu sehen. Ich mochte Ben anfangs, als er mit Bailey zu tun hatte und ich finde auch ihre Ehe intakt, aber sein ständiges Hin und Her im Job hat mich doch etwas genervt, weswegen ich auch nicht sonderlich begeistert davon bin, dass er in Staffel 21 von "Grey's Anatomy" wieder zum festen Cast gehört. Zumal ich finde, dass er bisher nicht wirklich viel zu tun hatte, aber vielleicht kommt das ja noch.
Dr. Alex Karev gespielt von Justin Chambers (Staffel 1 bis 16 im Hauptcast)
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© ABC Studios
Knapp fünf Jahre ist es her, seit Justin Chambers die Serie verlassen hat und die Ankündigung seines überraschenden Ausstiegs hat mich noch mehr schockiert, als die Ausstiege von Jessica Capshaw und Sarah Drew. Wenn ich dann auch noch dran denke, wie man ihn raus geschrieben hat, wird mir noch immer anders. Mir ist klar, dass es schnell gehen musste und halbwegs plausibel, dennoch finde ich noch heute, dass es nicht ganz zu Alex passt. Ich streite gar nicht ab, dass er noch immer Gefühle für Izzie Stevens hatte, was mir spätestens nach der Episode mit den 'Doppelgängern' klar wurde. Ich finde es auch logisch, dass er für seine Kinder da sein will, gerade weil er selbst nicht die beste Kindheit hatte. Aber wie er Jo verlassen hat, seine Frau, die er so sehr liebt und mit einem Brief bzw. mit Briefen, die für mich nicht nachvollziehbar sind, damit hat man für mich die ganze positive Entwicklung von Alex kaputt gemacht und ich denke, man hätte einen anderen Weg finden können.
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Dem Ausstieg welches Charakters trauert ihr bis heute nach oder bei wem wart ihr richtig froh, dass er oder sie endlich weg war? Diskutiert gerne mit uns in den Kommentaren!
Zum ersten Teil der Ausstiege bei "Grey's Anatomy"
Zum dritten Teil der Ausstiege bei "Grey's Anatomy"
Daniela S. - myFanbase
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