Bewertung

Review: #4.01 Bambi

Wenn man das Finale der dritten Staffel gesehen und auch einige der Ereignisse rund um die Serie verfolgt hat, wusste man schon vorher, was einen in dieser ersten Folge der vierten Staffel erwartet. Es war bekannt, dass Isaiah Washington wegen des leidigen Skandals gefeuert wurde und dass Kate Walsh der Star ihrer eigenen Serie wird. Daher war es kein Geheimnis, dass Burke und Addison in dieser Episode nicht mehr dabei sein würden und auch Lexies Begegnung mit Meredith und Derek war absolut vorprogrammiert.

Die Jungen sind die Alten

Meredith, Cristina, Alex und Izzie sind nun fortgeschrittene Assistenzärzte und müssen selbst Assistenzärzte betreuen. Haben wir nun vier neue Nazis am Start, die ihre Schützlinge scheuchen? Nun, Cristina ist auf einem guten Weg dahin, denn sie macht sich nicht einmal die Mühe, die Namen ihrer Assistenzärzte zu lernen und spricht sie nur mit Nummern an. Das ist für den Anfang recht witzig, ob dies beibehalten wird, muss man abwarten.

Alex erinnert im Umgang mit seinen Schützlingen ein wenig an Mark und bringt ihnen wenig Respekt oder Interesse entgegen. Izzie versucht es mit der gegenteiligen Taktik und will sich mit ihren Assistenzärzten gut stellen, muss jedoch erkennen, dass diese die früheren Fehler ihrer Ausbilderin (das Denny-Kapitel) genau kennen. Meredith hat derweil George in ihrem Team und ist verständlicherweise sehr auf ihn fixiert.

Es ist schon ungewohnt, unsere jungen Ärzte als Ausbilder zu erleben, wenngleich sie natürlich noch nicht denselben Rang wie Bailey, Callie, Derek oder Mark bekleiden. Es stellt sich die Frage, ob Meredith, Cristina, Alex und Izzie jetzt ständig von ihren Assistenzärzten umschwirrt werden, oder ob wir nach einer Weile nur noch Lexie und George als Muster- Assistenzärzte sehen. Bis auf Lexie und George sind in dieser Episode ohnehin alle Assistenzärzte blass geblieben und waren kaum mehr als Statisten.

Schwestern

Wie erwähnt, kam die erste Begegnung von Meredith und Lexie nicht sehr überraschend, doch ich bin gespannt, wie es jetzt mit den beiden Schwestern weitergeht. Da ihre Mutter tot ist und ihr Vater sie ablehnt, hat Meredith ansonsten keine Familie mehr und es ist schön, dass es wenigstens noch eine Schwester gibt, die Merediths Nähe sucht. Bislang gab es in der Serie noch keine dauerhafte Schwesternstory, das könnte also durchaus interessant werden. Auf jeden Fall wirkt Lexie sympathisch und hat eine Chance verdient.

George, der Bigamist

Glückspilz George hat gleich zwei Frauen, die ihn lieben: Callie und Izzie. Er persönlich scheint eher zu Izzie zu tendieren, doch natürlich trifft er erst einmal keine eindeutige Entscheidung und führt seine Ehe mit Callie weiter. Diese Art von Dreiecksbeziehung ist nicht neu, wird mich aber nie wirklich begeistern. Ich finde es einfach schwach, dass George sowohl Callie als auch Izzie hängen lässt und sich nicht klar zu eine der beiden Frauen bekennt. Die ganze Angelegenheit steuert nicht gerade auf ein gutes Ende zu ...

Die Vermissten

Fällt das Fehlen von Burke und Addison in dieser Episode negativ auf? Schwer zu sagen. Ich glaube, Addison habe ich schon ein wenig vermisst. Es wäre sicher interessant und lustig gewesen zu sehen, wie sie auf unsere jungen Ärzte als Ausbilder und natürlich auch auf Dereks Konfrontation mit Lexie und Meredith reagiert hätte.

Burke hat mir nicht unbedingt gefehlt, allerdings mag ich es nicht besonders, wenn ein Charakter einfach verschwindet und man nicht genau weiß, wohin er sich verkrümelt hat. Gut, vielleicht erfahren wir zu diesem Thema in der nächsten Episode mehr, doch ein bitterer Nachgeschmack wird immer bleiben, eben weil dem Verschwinden des Charakters Burke ein reales Fehlverhalten des Schauspielers zu Grunde liegt.

Trennungssex

Meredith und Derek beschließen, sich zu trennen, reißen sich aber gleich darauf die Kleider vom Leib und nennen dies Trennungssex. Doch gibt es so etwas wie Trennungssex überhaupt? Wenn man sich endgültig trennt, schläft man eigentlich nicht mehr miteinander. Bei einer Trennung streitet man sich oder beschließt einvernehmlich, getrennte Wege zu gehen und Freunde zu bleiben, doch man treibt es nicht miteinander. Meredith und Derek sind noch irgendwas. Sie sind vielleicht kein richtiges, harmonisches Paar mehr, aber irgendwas sind sie definitiv noch. Da ist das letzte McWort noch längst nicht gesprochen.

Fazit

Ganz offensichtlich befindet sich die Serie in einem schwierigen Prozess der Neuorientierung. Was letztlich dabei herauskommt, wird sich zeigen. Die Story der Grey-Schwestern bietet sicher Potential, während die Dreiecksgeschichte um George ein Schwachpunkt darstellen könnte.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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