Review: #12.12 Mein nächstes Leben
Diese Episode #12.12 My Next Life stand ganz im Zeichen eines Neuanfangs für viele Charaktere. Gleichzeitig hat man sich aber auf den alten "Grey's Anatomy"-Stil zurückbesinnt, was nach den letzten Episoden, von denen zwei ja fast komplett auf einen bzw. zwei Charaktere konzentriert waren, auch echt nötig war. So hatte die Folge viel von dem Feeling der ersten Staffeln: Einen oder zwei spannende, emotionale Patientenfälle, viele Charaktere die mitmischen (was aber lange nicht so hektisch und überladen war wie in #12.10 All I Want Is You), und einige amüsante und vor allem leichte Szenen, die etwas von der Dramatik nehmen konnten, die den letzten Folgen angehaftet war.
"We can start over every day and leave our past behind."
Während ehemalige Patienten schon häufiger vorgekommen sind, war es doch ein außergewöhnlicher Schritt, nicht nur ein paar Jahre, sondern gleich die komplette Zeit zurückzugehen und den allerersten Fall zu nehmen. Das macht durch die lange Laufdauer der Serie natürlich was her. Außerdem war Katie Bryce nicht irgendein Fall. Sie war Merediths erste richtige Patientin und vor allem ihr erster gemeinsamer Fall mit Derek. Das bringt Erinnerungen zurück an eine Zeit, in der Meredith noch überrascht feststellen musste, dass Derek eben nicht nur irgend so ein Typ in einer Bar ist; in der sie neu am damaligen Seattle Grace Hospital war und sich noch nicht auskannte; an eine Zeit, in der sie sich erst noch beweisen musste. Genau dieser Fall mit Katie Bryce hat sie damals überzeugt, dass sie mit der Chirurgie die richtige Berufswahl getroffen hat. Von dem her ist es wohl nur passend, dass Katie jetzt wieder auftaucht, wo Meredith wieder vor großen Veränderungen steht.
Wo wir gerade von passend sprechen: Da war wieder der Song "Into The Fire" von Thirteen Senses. Der ist inzwischen zu einem meiner Lieblingslieder bei "Grey's Anatomy" geworden und wurde jetzt schon öfters eingesetzt. Am wichtigsten natürlich im Pilot #1.01 Nur 48 Stunden, als Meredith gemeinsam mit Derek Katie operiert. Diesmal wird er eingesetzt, um die Parallelen aufzuzeigen. Wieder ist Katie auf dem Weg zum OP, nur diesmal trifft sie Meredith nur auf dem Gang, die gerade Daphne das Leben retten will. Diese kurze Rückblende zu Derek, der sein typisches "Heute ist ein wunderschöner Tag um Leben zu retten" sagt, hat dann doch schmerzhaft klargemacht, wie viel sich verändert hat. Zu schade, dass Daphne am Ende gestorben ist (wobei auch das wieder zu einer klassischen "Grey's Anatomy"-Episode dazugehört). Immerhin gab es im Pilot die entscheidende Szene nach Katies OP, als Cristina auf Meredith zugeht und sich mit ihr versöhnt (und damit den Beginn ihrer Freundschaft markiert). Als ich Amelia im Gang stehen sah, hatte ich gehofft, dass sich genau das auch wiederholen würde, aber leider ist nichts daraus geworden. Trotzdem scheinen die Zeichen in die richtige Richtung zu deuten.
Ganz nebenbei wurde auch noch Nathan Riggs auf Merediths Fall angesetzt, wohl hauptsächlich, um dem Charakter ein bisschen Tiefe zu geben. Während der Arbeit mit Meredith erscheint der nämlich nach wie vor ziemlich sympathisch und nach seiner großen Enthüllung, was es mit Owens Schwester auf sich hatte, scheint auch Meredith ihm gegenüber nicht mehr ganz so voreingenommen zu sein. Endlich ist die ganze Wahrheit auf dem Tisch. Was wohl am wichtigsten an dieser traurigen Geschichte über Megans Unfall ist, ist dass sie nicht tot, sondern erstmal nur verschwunden ist. Wollen wir wetten, dass gegen Ende der Staffel als großer Cliffhanger plötzlich Megan vor der Tür steht?
"Are you as good as your brother? Are you better than him?"
Während Meredith von der guten alten Zeit verfolgt wird, hat Amelia mal wieder mit dem Genie ihres großen Bruders zu kämpfen. Kein Wunder, immerhin ist es eine schwierige OP und Meredith sitzt ihr im Nacken, mit der sie sich gerade eh nicht gut versteht. Trotzdem wagt sie die Operation und hat Erfolg. Gerade Amelia hat mir in dieser Folge sehr gut gefallen. Nach all dem Drama und den Rückschlägen der letzten Zeit hat sie es echt verdient, mal wieder glücklich zu sein. Und das scheint sie jetzt wirklich geschafft zu haben. Die Angst, als Nachfolgerin von Derek nicht gut genug zu sein, hat sie überwunden (oder zumindest ist sie auf einem guten Weg dahin). Gleichzeitig wagt sie einen Neuanfang mit Owen, was nach ihrer ewigen On-Off-Beziehung auch wirklich nötig war. Das freut mich das für die beiden sehr, denn sie sind echt nett anzuschauen. Jetzt kann man eigentlich nur hoffen, dass sich Amelia noch mit Meredith versöhnt und sie in Zukunft eine etwas positivere und optimistischere Storyline bekommt.
Die restlichen Geschichten kann ich ziemlich klar in positive und negative Lager aufteilen. Positiv und amüsant waren die Handlungen rund um Richard. Auf der einen Seite ist er mal wieder als Wingman von Arizona zu sehen. Gerade seine taktische und professionelle Einschätzung ihrer möglichen Verehrerinnen waren wirklich sehr lustig. Heute hat mir Arizona auch endlich mal wieder richtig gut gefallen. Meistens hatte sie für mich immer eher leidige Storylines, die sie mir nicht sehr sympathisch gemacht haben, umso mehr freue ich mich also über eine fröhliche und energiegeladene Arizona, die sich happy ins Singleleben stürzt. Gerne mehr davon.
"He's your father? Oh, I'm so screwed."
Parallel dazu kam DeLuca in den Genuss eines nicht ganz so unterstützenden Richards. Nach dem Gesicht, das Webber letzte Folge gemacht hat, als er herausgefunden hat, dass Maggie und DeLuca miteinander schlafen, hat man sich schon fast denken können, dass er das so nicht durchgehen lassen wird. Im Gegensatz zu Bailey, die damals Meredith ebenfalls für ihre Beziehung mit einem Oberarzt bestraft hat, scheinen hier aber eher die Verwandtschaftsbeziehungen das Hauptproblem zu sein, also stellt sich schon die Frage, inwieweit Richards Verhalten da angemessen war. Amüsant anzusehen war es auf jeden Fall, vor allem als DeLuca von Maggie erfährt, dass Richard ihr leiblicher Vater ist. Ein bisschen hat es mich dann aber schon gewundert, dass Maggie Richard da nicht mehr zur Rede gestellt hat. Vielleicht bekommen wir ja jetzt etwas mehr von ihrer Vater-Tochter-Beziehung zu sehen. Die ist bis jetzt ja kaum thematisiert worden.
Meine beiden Probleme an dieser Folge waren die Beziehungsgeschichten rund um April und Jackson und Jo und Alex. Nachdem sich die letzte Folge komplett um die Beziehung (oder besser das Beziehungs-Aus) von April und Jackson gedreht hat, hatte ich gehofft, dass mit der Unterschrift auf dem Scheidungsvertrag vielleicht endlich ein Schlussstrich unter dieses ewige Problemthema gezogen wird. Aber schon der Cliffhanger mit Aprils Schwangerschaft hat anderes verkündet. Zwar freue ich mich für April, die scheinbar tatsächlich glücklich ist, aber die ganze Sache vor Jackson zu verheimlichen erscheint mir - gute Gründe hin oder her - doch schon wieder etwas egoistisch. Ich bin mir fast sicher, dass Jackson das Ganze letztlich nicht von ihr erfahren wird, und das wird dann wahrscheinlich wieder in neuem Stress enden, wovon wir in den letzten Staffeln wirklich genug gesehen haben.
Immerhin gibt es bei April und Jackson aber zumindest eine Chance auf eine interessante Storyline, während sich die Beziehung von Jo und Alex nach wie vor sehr schleppend im Kreis dreht. Dieses ewige Gerede ob Ja oder Nein lässt mich wünschen, dass Alex Jo niemals diesen Antrag gemacht hätte. Dann müssten wir uns jetzt nämlich nicht ständig dieses unsichere Gehabe von Jo antun, was allmählich echt nervt.
Fazit
Allzu große Entwicklungen in den einzelnen Storylines haben wir zwar nicht gesehen, dafür gab es aber eine rundum angenehme und unterhaltsame Episode, die durch das große Thema Neuanfang den Start in die zweite Hälfte von Staffel 12 markiert.
Denise D. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: My Next LifeErstausstrahlung (US): 03.03.2016
Erstausstrahlung (DE): 18.05.2016
Regie: Chandra Wilson
Drehbuch: William Harper
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