Review: #1.07 Nichts zu verbergen

Viele der Heroes erreichen nun einen Punkt, an dem sie ihre Geheimnisse nicht mehr vor allen Menschen verbergen können. Heutzutage reicht es eben nicht mehr, seine Brille abzusetzen und ein Superheldenkostüm anzuziehen, um unerkannt die Welt zu retten.

"Meine Schwester ist ein Monster"

Claires Bruder Lyle, dem bisher eher wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde, findet das Videoband, auf dem Claires Selbstmord-Experimente zu sehen sind, und kennt nun das Geheimnis seiner Schwester. Obwohl Lyle verspricht, dicht zu halten, erscheint er mir nicht sehr vertrauensvoll. Er ist ein Teenager, fast noch ein Kind, und strahlt wenig Reife oder Selbstbewusstsein aus. Zudem hat man den Eindruck, dass er innerhalb der Familie eher in Claires Schatten steht und ihr Geheimnis deshalb möglicherweise gegen sie verwendet. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass Lyle selbst über eine Gabe verfügt, die er nur noch nicht entdeckt hat. In dieser Familie ist das alles andere als unwahrscheinlich.

Auf jeden Fall sollten Claire und Zack so langsam auf den Trichter kommen, dass es vielleicht besser wäre, das Videoband zu vernichten oder aber es sicher zu verstecken bzw. wegzuschließen. Sonst landet es tatsächlich noch irgendwann bei YouTube.

"Deine Mum ist gerade nicht hier"

Sagt Hallo zu Jessica! Endlich kennen wir den Namen von Nikis zweiter Persönlichkeit, die sich in dieser Episode nicht nur wieder zeigt, sondern scheinbar dauerhaft das Kommando übernommen hat, um Micah zu finden und D.L. zu töten. Mir gefällt diese Storyline nach wie vor sehr gut. Jessica ist herrlich unberechenbar und Niki ist hin– und hergerissen zwischen ihrer Abneigung gegen die gewalttätige Jessica und dem Gefühl, Jessica zu brauchen. Da wir nun wissen, dass auch Micah eine Fähigkeit hat, nämlich die Kontrolle über technische Geräte, dürfen wir uns sicher noch auf spannende Storys aus dieser ungewöhnlichen Familie freuen.

Familienpolitik

Wir erhalten weitere Einblicke in die Familie Petrelli und lernen endlich Nathans Ehefrau kennen, die seit einem Autounfall im Rollstuhl sitzt. Dass die Petrellis einen Familienbrunch veranstalten, um sich gegenüber einem Journalisten als perfekte Familie zu präsentieren, ist typisch amerikanisch. Ebenso typisch ist es, dass man das schwarze Schaf der Familie zwar nicht informiert, aber auch keine Maßnahmen trifft, um zu verhindern, dass er oder sie plötzlich uneingeladen reinplatzt.

Insgesamt wirkt Nathan in dieser Folge wieder weit unsympathischer als zuletzt, dennoch hat er im Gegensatz zu Peter eine sehr realistische Sicht der Dinge. Nathan ist sich bewusst, dass die meisten Menschen es nicht einfach akzeptieren werden, wenn eine kleine Minderheit plötzlich Superkräfte entwickelt. Viele Leute würden darauf mit Angst, Wut und Hass reagieren. Zudem stimme ich mit Nathan darin überein, dass man mit einer einzelnen Fähigkeit wie das Fliegen auf den ersten Blick nicht unbedingt dazu geeignet scheint, die Welt zu retten.

Radioaktiv

Kennt jemand unter den "Heroes"-Zuschauern die "Simpsons"? Gut, wer kennt die gelbe Cartoon-Familie nicht, doch wer über die "Simpsons" etwas besser Bescheid weiß, dem ist bekannt, dass der beliebteste Comic-Held in der "Simpsons"-Welt der "Radioactive Man" ist. Das kam mir spontan in den Sinn, als wir in dieser Episode Theodore Sprague kennen lernen, der radioaktive Strahlung abgibt. Offenbar ist auch er ein Hero, wenngleich er sich verständlicherweise nicht so fühlt, denn mit seiner Gabe hat er versehentlich seine Frau getötet und deren Arzt zu einem knusprigen Kohlebrikett verarbeitet. Da wir wissen, dass auf New York eine Atomkatastrophe zukommt, liegt natürlich der Verdache nahe, dass Theodore etwas damit zu tun hat, andererseits könnte es sich dabei aber auch um eine falsche Fährte handeln, denn immerhin befinden wir uns noch ziemlich am Anfang der Staffel.

Maret Hosemann - myFanbase

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