Blu-ray-Rezension: House of the Dragon, Staffel 1

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Knapp drei Jahre war es her, dass das Finale von "Game of Thrones" über die Bildschirme flackerte, als die HBO-Serie "House of the Dragon" seine Premiere feierte. Durch das Spin-Off können wir noch einmal in die Welt eintauchen, die George R. R. Martin erschaffen hat und für mich war von der ersten Sekunde an klar, dass ich diese Chance ergreifen würde. Es ist eine Welt voller Abenteuer, in der Freude und Leid Hand in Hand gehen und in der hinter jede Ecke die nächste Gefahr lauert, die man mit einem Kribbeln im Bauch nur allzu gern erkunden möchte.

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Inhalt

Foto: Paddy Considine & Nova Mosé-Foueillis, House of the Dragon - Copyright: Ollie Upton / HBO
Paddy Considine & Nova Mosé-Foueillis, House of the Dragon
© Ollie Upton / HBO

"House of the Dragon" spielt ungefähr 200 Jahre vor den Ereignissen von "Game of Thrones", zu einer Zeit, als das wohl spannendste Haus der Geschichte in voller Pracht über das Land herrscht. Die Rede ist dabei natürlich von Haus Targaryen, den mächtigen Drachenreitern, die trotz ihrer untergeordneten Rolle auch schon in "Game of Thrones" eine unglaubliche Faszination ausmachten. Wir lernen hier nun also die Familie kennen, die die Grundlage für all das gelegt hat, auf dem "Game of Thrones" aufbaute.

Foto: Bethany Antonia, Harry Collett, Elliot Grihault & Phoebe Campbell, House of the Dragon - Copyright: Ollie Upton / HBO
Bethany Antonia, Harry Collett, Elliot Grihault & Phoebe Campbell, House of the Dragon
© Ollie Upton / HBO

Auf dem eisernen Thron sitzt Viserys Targaryen, der auf den Thron gewählt wurde, da sein Großvater Jaehaerys keine Söhne mehr hatte, die ihm folgen konnten. Für Viserys wurde der Thronanspruch seiner älteren Cousine Rhaenys Targaryen übergangen und nun steht Viserys vor einem großen Problem, da er selbst ebenfalls keine männlichen Nachkommen hat. Er stellt sich nun also gegen die Regeln, die ihm selbst den Thron eingebracht haben und ernannt seine Tochter Rhaenyra Targaryen zur Thronerbin. Das geht allerdings nur so lange gut, bis Viserys erneut heiratet und bis seine zweite Frau ihm mehrere Söhne schenkt. Für Viserys und Rhaenyra scheint festzustehen, dass die Frage der Thronfolge geklärt ist, doch die Anhänger Alicent Hohenturms sehen das ganz anders und als Viserys schließlich stirbt, entbrennt der Kampf um den eisernen Thron. Auf der einen Seite stehen die Schwarzen, zu denen Rhaenyra und ihre Getreuen gehören. Auf der anderen Seite befinden sich die Grünen, die den Anspruch von Alicents Kindern unterstützen. Und so beginnt der Tanz der Drachen, der das Blut vieler Targaryens fordern wird.

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Rezension

Foto: Olivia Cooke, House of the Dragon - Copyright: Liam Daniel/ HBO
Olivia Cooke, House of the Dragon
© Liam Daniel/ HBO

"House of the Dragon" beruht, genau wie die Mutterserie, auf einem Roman von George R. R. Martin, er trägt den Titel "Feuer und Blut". Den Fingerabdruck des Autors erkennt man deutlich an den komplexen Verwicklungen, den vertrackten Familiengeschichten und an den von Liebe und Rache geprägten Taten der Hauptcharaktere. Die Figuren sind vielschichtig und facettenreich. Da haben wir den friedliebenden Viserys, der ein sehr zurückhaltender König ist. Ihm gegenüber stets sein Bruder Daemon Targaryen, der viel heißblütiger ist als der König und der immer wieder für Reibereien sorgt. Daemon ist eine undurchdringliche Figur, dessen Motive man auch nach einer Staffel noch nicht ganz durchschauen kann. Er ist seiner Familie über sehr loyal, hat aber auch das große Bedürfnis sich zu beweisen und würde durchaus über Leichen gehen. Zwischen den beiden steht Rhaenyra, die den Thron erben soll und sowohl ihrem Vater gerecht werden will, als auch das Leben genießen möchte, wie Daemon es tut. Die Verbindung zwischen Rhaenyra und Daemon ist von Beginn an eine ganz besondere und spiegelt den Hang zu Inzest wider, der die Targaryens stets begleitet hat.

Foto: Ewan Mitchell & Tom Glynn-Carney, House of the Dragon - Copyright: Ollie Upton / HBO
Ewan Mitchell & Tom Glynn-Carney, House of the Dragon
© Ollie Upton / HBO

Fahrt nimmt die Geschichte so richtig auf, als Viserys Rhaenyras Freundin Alicent zur Frau nimmt und als jene dem König Söhne schenkt. Hier stellt sich beim Zuschauer sofort die Frage nach der Thronfolge. Außerdem gibt die neue Generation der Targaryens der Geschichte wieder Feuer, da man den klaffenden Riss in der Familie ganz nachdrücklich spüren kann. Wirklich gut gecastet ist Ewan Mitchell als Aemond Targaryen, der genau so heißblütig zu sein scheint wie Daemon.

Foto: Emma D'Arcy & Matt Smith, House of the Dragon - Copyright: Ollie Upton / HBO
Emma D'Arcy & Matt Smith, House of the Dragon
© Ollie Upton / HBO

Die Geschichte hat sowohl traurige, als auch lustige, erregende und erschreckende Szenen parat und bietet eine wunderbare Abwechslung. Im Gegensatz zu "Game of Thrones" wirkt die Erzählung um einiges intimer, da wir es nicht mit der Konkurrenz zwischen machtgeifernden Familien zu tun haben, sondern mit einer einzigen Familie – und zwar der mächtigsten in ganz Westeros.

Was dem ganzen zusätzlichen Pfeffer verleiht, ist die deutliche Präsenz der Drachen. Jede Episode kann mit einem packenden Drachen-Moment überzeugen, in dem die Targaryens ihre Macht zur Schau stellen können. Das Gefühl von Ehrfurcht, das uns bereits in der Mutterserie beigebracht wurde, wird dadurch viel deutlicher und man kann verstehen, weshalb gesagt wird, dass die Targaryens den Göttern näher waren als den Menschen. Die erste Staffel endet an einem sehr spannenden Punkt, der verspricht, dass die zweite Staffel ein wahres auf und ab der Gefühle werden wird.

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Specials und technische Daten

Foto: House of the Dragon (Vorläufiges Cover) - Copyright: 2022 Home Box Office, Inc.
House of the Dragon (Vorläufiges Cover)
© 2022 Home Box Office, Inc.

Die Blu-ray verfügt über zahlreiche Specials, bei denen sich vieles allerdings wiederholt. Die meisten Features umfassen Kommentare von Cast und Crew zu unterschiedlichen Szenen der Serie mit einem Lobgesang auf das, was hier erschaffen wurde. Es ist schön zu sehen, wie zufrieden die Beteiligten mit ihrer Arbeit sind, ich hätte mich aber gefreut, ein paar Blicke mehr hinter die Kulissen werfen zu können. Leider fehlt es an zusätzlichen Szenen, das einzig Neue, das man erfährt, ist der große Aufwand, der bei einigen der Sets betrieben wurde. So wurde der rote Bergfried komplett erstellt, es wurden keine Mühen gescheut, um den Dreh- und Angelplatz der Geschichte Stein auf Stein aufzubauen. Ebenfalls erwähnt wird die Veränderung am eisernen Thron, der hier um einiges mächtiger ausfällt, als in der Mutterserie.

Liste der Special-Features

  • Willkommen in Westeros
  • Neue Herrscher
  • Zurück nach Westeros
  • Before the Dance: Eine illustrierte Geschichte der Häuser und Beziehungen mit George R.R. Martin
  • Das Imperium auf dem Höhepunkt
  • Adelshäuser
  • Bekannte Orte
  • Zurück in die Sieben Königslande
  • Die Charaktere



Erscheinungstermin: 20. Dezember 2022
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 10 Stunden und 10 Minuten (10 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Englisch

Fazit

Bei Staffel 1 von "House of the Dragon" handelt es sich um ein spannendes Prequel von "Game of Thrones", das den gleichen Ton trifft wie die Mutterserie. Die verworrene und packende Geschichte des Hauses Targaryen weiß zu berühren und ich kann die nächste Staffel kaum erwarten.

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Marie Müller - myFanbase

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