Bewertung

Review: #2.10 Im Pärchen-Koma

Foto: Wayne Brady & Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother - Copyright: 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Robert Voets/CBS
Wayne Brady & Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother
© 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Robert Voets/CBS

Nach all dem Drama rund um Lily und Marshall und die Enthüllung von Robins spannender Vergangenheit in der letzten Folge konzentriert sich diese Folge nach längerer Zeit mal wieder auf den Womanizer Barney. Und wie das immer so bei Barney-zentrierten Folgen ist – sie sind für einige Überraschungen gut.

It has been forever since I have been around anyone even remotely fun – yes, offense!

In dieser Folge lernen wir nämlich Barneys Bruder James kennen. Barneys schwulen, schwarzen Bruder James, wohlgemerkt. Bisher hatte man eigentlich nicht allzu viele Gedanken an Barneys Familie verschwendet, – er wirkte eben immer mehr wie ein kleiner Einzelgänger – sodass es nun wirklich überraschend war, seinen Bruder auf einmal aus dem Nichts auftauchen zu sehen. Mit seinem Erscheinen kamen auch einige sehr unterhaltsame Flashbacks aus alten Zeiten von ihm und Barney, doch das Lustigste an der ganzen Geschichte waren natürlich die verrückten Erklärungen, die von der Mutter der beiden für ihre unterschiedliche Hautfarbe gegeben wurden.

Wie sich dann herausstellt, ist Ted keineswegs der erste "Wingman", den Barney in seinem Repertoire zu bieten hat, denn sein Bruder James macht diesen Job – eigentlich ja sogar im Gegensatz zu Ted – mehr als großartig. So bekamen wir einige herrliche Ausfrisstechniken der beiden zu sehen, bei denen sie die "wir sind ein hetero/homosexuelles Bruderpaar"-Karte mehr als gekonnt ausspielten. Mein absoluter Favorit, gerade weil nur allzu naheliegend und einfach: "The hero and the pig".

Es hat wirklich riesigen Spaß gemacht, den beiden zuzusehen und so eine schwule Barney-Version, die auch leicht ins Überzeichnete, Alberne hätte abrutschen können, hat wirklich gut funktioniert. Es gab nur wenige Momente, in denen mir die Parallelen zwischen den beiden zu übertrieben vorkamen und James’ Charakter überzeichnet wirkte, meistens war es einfach nur aüsant.

"I don’t support this." "Gay marriage?" "No, not gay marriage. Marriage!"

Doch Barneys Freude über den einen Menschen, der seinen Lebensstil so gänzlich unterstützt und sogar teilt, währt nicht lange. Denn es stellt sich doch tatsächlich heraus, dass James nicht nur in einer Beziehung, sondern sogar verlobt ist. Spätestens, als die Freunde James doch tatsächlich beim SMS schreiben erwischten, – was ja, wie man weiß, DER Hinweis für eine Beziehung schlechthin ist – war die Sache klar, und sie versuchten, Barney diese Tatsache irgendwie schonend beizubringen. Doch so schonend sie es auch versucht haben, das Ergebnis blieb für Barney zunächst das Gleiche: Sein Bruder hat ihn verraten! Zunächst ist es mehr als unterhaltsam mit anzusehen, wie Barney alles versucht, um James wieder umzustimmen. So sind seine Aktionen im Schwulenclub, bei denen er unter anderem den Käfig als "Symbol" für James' Commitment bezeichnet und versucht, einige hübsche Kerle auf James loszulassen, zwar nicht übermäßig originell, dafür aber umso lustiger umgesetzt.

Nach einiger Zeit merkt man, dass Barney nicht nur oberflächlich genervt von der Tatsache ist, dass James nun ein ganz anderes Leben führt als er; nein, er ist wirklich verletzt. Das wirft natürlich die Frage auf, ob das nur die Verletzung eines sturen Kindes ist, dass sein Spiel jetzt alleine weiterspielen muss, oder ob James’ Entscheidung dazu führt, dass auch Barney beginnt, seinen Lebensstil zu hinterfragen. Noch sieht es nicht so aus, aber vielleicht ist das ja schon ein winziger Schritt in diese Richtung.

Zum Glück verfliegt Barneys Wut auf seinen Bruder in dem Moment, in dem er erfährt, dass James und sein Freund Tom ein Baby adoptieren. Barneys Reaktion darauf, Onkel zu sein, war unglaublich süß und die Szenen zwischen ihm und dem Baby im Flash Forward waren witzig und natürlich unfassbar niedlich. So hat das Ganze für Barney irgendwie doch auch jetzt schon einen Sinn, und wer weiß, vielleicht versteht er den Sinn hinter dem Konzept "Beziehung" ja auch irgendwann..

"You guys have no idea what it’s like to be on the receiving end."

"Oh, poor me. I’m a pretty girl and everybody everywhere wants to buy me drinks and have sex with me."

So als kleine Nebenunterhaltung kommt außerdem rund um das große Grauen, das wir Frauen beim Feiern stets erleiden müssen: Das ständige Angebaggert werden. In dieser Folge wir dies mal umgedreht, denn im Schwulenclub erleben Ted und Marshall, wie das denn so ist. Und als kleine nette Moral stellt sich am Ende heraus, dass doch alle so am zufriedensten sind, wie es ist: Während Lily und Robin es zunächst unglaublich genießen, sich ohne Anzüglichkeiten in einem Club bewegen zu können und Marshall und Ted geradezu in den Komplimenten von den schwulen Männern baden, sehen die vier dies am Ende alle wieder anders: Lily und Robin vermissen ihren hübsche Frauen-Luxus-Status und Marshall und Ted bemerken in einer unglaublich witzigen Szene, dass das Angemachtwerden ja doch nicht so großen Spaß macht, seien es schließlich immer die schmierigen und nervigen Kerle und würden sie einen doch nie in Ruhe lassen. Tja Männer, da könnt ihr mal sehen, wie das so ist!

Auch lustig war die Darstellung von Pärchen im Allgemeinen und Ted und Robin bzw. Lily und Marshall im Besonderen: Laut HIMYM kommen Paare irgendwann in eine solche Gemütlichkeit, dass ihnen Rausgehen, BHs und spät ins Bett gehen schon viel zu anstrengend sind. Auch diese Thematik wurde sehr witzig dargestellt und nahm sich selbst auch nicht allzu ernst – so kann man also davon ausgehen, dass wir schon in der nächsten Folge die Freunde alle wieder in der Bar vereint sehen können.

Fazit

Eine sehr unterhaltsame Folge, die nicht allzu viel Handlung beinhaltete, aber dafür sehr witzig war. Barneys Bruder war ein Gewinn für die Folge und die meiste Zeit unglaublich komisch. Ab und zu wirkte das Ganze allerdings ein bisschen übertrieben; dies und auch die mangelnde Handlung führen zu einem kleinen Punktabzug.

Klara G. - myFanbase

Die Serie "How I Met Your Mother" ansehen:


Vorherige Review:
#2.09 Schlag auf Schlag
Alle ReviewsNächste Review:
#2.11 Wie Lily Weihnachten gestohlen hat

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "How I Met Your Mother" über die Folge #2.10 Im Pärchen-Koma diskutieren.