"When I get sad, I stop being sad and be awesome instead." - Review Staffel 2

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Foto: Jason Segel & Alyson Hannigan, How I Met Your Mother - Copyright: 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Monty Brinton/CBS
Jason Segel & Alyson Hannigan, How I Met Your Mother
© 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Monty Brinton/CBS

Die zweite Staffel einer Serie hat es immer schwer – besonders, wenn die erste Staffel so verdammt gut war. Fans haben nun gewisse Erwartungen, die es zu erfüllen gilt, und ein erster Block an Geschichten wurde bereits erzählt, sodass es mehr Kreativität und Einfallsreichtum bedarf. Wie die Zuschauer vor den Fernseher locken, wie zum Lachen bringen, ohne sich zu wiederholen? Die zweite Season von "How I Met Your Mother" löst dieses Dilemma bravourös, knüpft qualitativ direkt an die erste Season an und verbreitet awesomeness in sämtlichen Facetten.

Carter Bays und Craig Thomas erweitern zu Beginn der Staffel geschickt ihren kreativen Spielraum, indem sie uns zunächst eine völlig ungewohnte Situation bieten: Ted und Robin haben endlich eine Beziehung, während Marshall und Lily das erste Mal seit neun Jahren Single sind. Diese neuen Konstellationen bieten viele neue Möglichkeiten, um bislang unbekannte Seiten an den Protagonisten zu präsentieren. Marshalls kontinuierliches Scheitern als Single, sei es als komplett unfähiger Wingman von Barney oder bei dem Versuch, mit Brad eine Art "Bromance" aufzubauen, ist einfach nur köstlich. Gleichermaßen amüsant sind Lilys ständige Zweifel, ihr schlechtes Gewissen und schließlich ihre Aktion, Marshall wieder zurückzubekommen. Sonst etwas außen vor gelassene Charakter-Kombinationen wie Marshall und Barney, Lily und Barney (genial: #2.05 Das ideale Paar) oder Ted und Lily sorgen zudem für fantastische Momente und ermöglichen es vor allem, den Figuren mehr Komplexität zu geben. So taucht die zweite Staffel tiefer ein in das Leben der Charaktere und macht sie dadurch, soweit es im Rahmen einer Sitcom eben möglich ist, mehrdimensionaler.

Foto: Cobie Smulders & Josh Radnor, How I Met Your Mother - Copyright: 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Monty Brinton/CBS
Cobie Smulders & Josh Radnor, How I Met Your Mother
© 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Monty Brinton/CBS

So sehen wir Ted als auch Robin erstmals in einer funktionierenden Beziehung, was einerseits (vor allem für Shipper) schön mitzuverfolgen ist, andererseits aber auch immer wieder dazu hergenommen wird, Pärchenklischees und -probleme auf die Schippe zu nehmen und mit ihnen aufzuräumen. Thematisiert werden so zum Beispiel der erste Streit und die daraus resultierende Vertrauenskrise (#2.04), das Phänomen des langweiligen Stubenhockerpaars (#2.10), die altbekannte "Ich liebe Dich"-Krise (#2.12), der komplizierte Punkt Ex-Freund/in (#2.16) oder auch das Problem verschiedener Lebensvorstellungen (#2.22). Sowohl für Ted als auch für Robin bedeutet die Beziehung jedoch vor allem eines, nämlich eine Weiterentwicklung. Robin lernt die Dynamik einer Beziehung kennen, lernt es, sich auf jemanden einzustellen und Kompromisse zu schließen. Ted hingegen sieht am Ende ein, dass er nicht so versessen nach der großen Liebe suchen darf und es manchmal einfach nicht klappt, obwohl man glaubt, die Frau fürs Leben gefunden zu haben.

Auch Marshall lernt in seiner Singlezeit einiges dazu, wird sich aber vor allem einem mehr denn je bewusst: Ohne Lily funktioniert er nicht. Genau dasselbe muss Lily feststellen und so endet die Singlezeit der beiden zum Glück auch recht schnell wieder. Generell bieten die zwei immer wieder tolle Szenen und etablieren sich trotz ihrer zeitweiligen Trennung direkt wieder als das Pärchen #1 der Serie. Die Fast-Hochzeit in Atlantic City sowie natürlich die richtige(n) Hochzeit(en) im Staffelfinale sorgen für großartige Momente, ganz zu schweigen von dem zu Lachtränen rührenden Gute-Nacht-Lied von Marshall für Lily. Aber auch die Fokussierung auf die Charaktere unabhängig voneinander klappt wunderbar, wie etwa die Story rund um Lilys kurzweiligen Einzug bei Barney oder um Marshalls Fiero beweisen. Klar ist jedoch: Mr. und Mrs. Awesome gehören einfach zusammen und es wird definitiv lustig werden, wenn man in Staffel 3 die zu bewältigenden Aufgaben ihres Ehelebens zeigen wird.

Foto: Wayne Brady & Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother - Copyright: 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Robert Voets/CBS
Wayne Brady & Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother
© 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Robert Voets/CBS

Und dann wäre da natürlich noch Barney – denn was wäre "How I Met Your Mother" ohne Barney? Mit derselben Energie, demselben uneingeschränkten Selbstbewusstsein und denselben grandiosen Dialogzeilen sorgt Barney auch in Staffel 2 für viele Lacher, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Ganz im Gegenteil, Barneys Stories werden immer, egal ob sie nun im Zentrum einer Episode stehen oder nur einen Subplot bilden, organisch in das Gesamtgefüge eingebaut und sind unwahrscheinlich unterhaltsam. Man kann die Autoren aber auch wirklich nur immer wieder loben für ihre einmaligen Ideen, wie etwa Barneys auf One-Night-Stands ausgerichtetes Apartment, seine anstrengende Affäre mit Marshalls Rechtsprofessorin, seinen afro-amerikanischen schwulen Bruder, die Aktbild-Geschichte, oder seine Vermutung, dass Bob Barker von "Der Preis ist heiß" sein wirklicher Vater ist. Doch so übertrieben Barney gelegentlich auch ist, so genial ist er doch und kann so auch in einigen bewegenden Szenen punkten, wie etwa als herauskommt, dass er Lily und Marshall indirekt wieder zusammenbrachte, oder als er bei deren Vermählung vor lauter Rührung keinen Satz mehr rausbekommt.

Insgesamt tut die zweite Staffel von "How I Met Your Mother" also genau das, was sie tun soll: Sie bringt einen immer wieder zu schallendem Gelächter, bietet abwechslungsreiche und oft überraschende Storylines, und zeichnet dabei ein detaillierteres Charakterbild der fünf Protagonisten. Dabei kommen so einige legendäre Episoden zustande, die diese Staffel auszeichnen und schlichtweg zu einem, wie Barney sagen würde, Produkt reinster awesomeness machen.

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Technische Details der DVD

Veröffentlichung: 22. Mai 2009
Laufzeit: ca. 450 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Bildformat: 16:9
Sprache (Tonformat): Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby 2.0 Surround), Italienisch (Dolby 2.0 Surround), Spanisch (Dolby 2.0 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch

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Maria Gruber - myFanbase