Review: #5.09 Klapsgiving 2 - Die Rache der Ohrfeige
Endlich war wieder Thanksgiving - ein Fest, das ich sonst ungern in Serien sehe, aber auf das ich mich in dieser Serie nach der letzten großartigen Thanksgivingfolge schon gefreut habe. Ich wurde auch nicht enttäuscht, an #3.09 Slapsgiving kommt es für mich jedoch nicht ganz heran.
The "You're dead to me"-Look
Diesmal wurde Barneys Zitterpartie um die vierte Ohrfeige seiner Slap-Bet mit Marshall in eine Familienstory eingebettet, die mich nicht zu 100 Prozent überzeugen konnte. Alles war irgendwie doch vorhersehbar und in der Form nicht wirklich nachvollziehbar. Wir bekommen mal so eben Lilys Vater präsentiert, von dem sie sich angeblich vor drei Jahren entfremdet hat, und machen dann innerhalb von weniger als 20 Minuten das ganze Spektrum von abgrundtiefer Verachtung bis zu aufrichtiger Vergebung durch. Ich verstehe ja, wie wichtig den Amerikanern ihr Thanksgiving ist, aber sind die berühmten Wunder nicht eigentlich die Sache des Weihnachtsmannes?
Das Drumherum war ja ganz nett: der Vater, der völlig absurde Spiele erfindet, Marshall mit einer Webcam bei seinen Familienessen, sowie Marshalls weiches Herz, für das ich ihn ohnehin liebe, dann die chinesische Bleifarbe, die Marshalls perfekten Truthahn zerstört, und die "You're dead to me"-Blicke. Das Desinteresse von Lilys Vater war jedoch wirklich bedenklich und die Auflösung kurz darauf gefiel mir nicht wirklich. Muss man denn seinen Eltern wirklich alles sofort vergeben, nur weil sie auch mal irgendwann sterben könnten? Es wäre ja noch etwas Anderes gewesen, wenn man von Seiten Lilys Vaters ein wenig mehr Reue und Wunsch nach Vergebung gesehen hätte, aber vielleicht ist das von einer Sitcom auch einfach zu viel erwartet. Mir war das jedenfalls alles etwas zu unnötig kitschig. Hätte man ein anderes Ende für diese Story gefunden, hätte das die Episode in meinen Augen um einiges aufgewertet.
I've never slapped Barney... above the waist.
Voll überzeugt hat mich dagegen die Story um Barneys vierte Ohrfeige. Ich habe allerdings nicht wirklich verstanden, warum Barney zu Beginn so panisch war. Dadurch dass er doch sowieso erst auf den Stuhl gesetzt werden sollte, bevor es losgehen würde, hatte es doch für ihn eigentlich ein gewisses Maß an Vorhersehbarkeit. Ansonsten gefiel mir eigentlich alles, von Barneys gelungenen Manipulationsversuchen ("But what you couldn't tell your team mates, what you couldn't even tell yourself, was that all you really wanted was that pretty white dress in that pretty white chapel, and at the end of that center aisle strewn with pretty white flowers: a man. To do all your slapping for you!") über die Streits und auch Versöhnungen zwischen Robin und Ted. Lediglich etwas seltsam ist es für mich immer noch, dass die Beziehung zwischen Robin und Barney so schnell und abrupt beendet und nun irgendwie unter den Tisch gekehrt wurde. Da war ich froh, dass man zum Ende hin zumindest noch einmal Bezug darauf nahm. Aber sehr Sitcom-like ist das schon und auf eine Art und Weise, die mir nicht unbedingt zusagt. Manchmal wirken die Episoden untereinander einfach zu abgehackt und ungebunden und da war diese Folge leider keine Ausnahme. Solange man das jedoch durch gute Gags und Storys wieder ausgleichen kann, bin ich zumindest zufrieden.
Kurz den Atem anhalten musste ich dann doch, als Ted behauptete, er sei noch in Robin verliebt, nur damit die ihm aus schlechtem Gewissen heraus die Ohrfeige überlassen würde. Glücklicherweise wurde relativ schnell klar, dass es sich dabei nur um eben jene Manipulation handelte. Besonders gut gefiel mir der Dialog der beiden, als sie sich das erste Mal darüber einigen wollen, wer nun die Ehre der "Revenge of the Slap" haben werde:
Ted: "Wait a minute, wait a minute. The slap was supposed to be wonderful thing, a gift, and look, it's turned us against each other."
Robin: "My God, you're right. This once pure fruit has turned into a poisoned slapple."
Auch sonst fand ich die Wortspiele sehr lustig und am Ende wurde dann auch recht bald klar, dass eben doch Marshall derjenige sein sollte, der die Ehre hat. Zwar fand ich es vorhersehbar, dass Barney nicht einfach so davonkommen würde, doch war es umso lustiger, als der sich in Sicherheit wog, nur um wieder eine äußerst geniale Ohrfeige verpasst zu bekommen, die, wie Neil Patrick Harris kürzlich in einer Talkshow zugab, genauso echt sind, wie sie aussehen.
Fazit
Bravo, "How I Met Your Mother", für einen gelungenen Fernsehabend und eine weitere gute Thanksgivingfolge. Ich hoffe, es wird noch eine Trilogie daraus gemacht und wir können die dritte Ohrfeige dann im nächsten Jahr schon sehen. Hätte man sich eine andere Rahmenhandlung ausgesucht oder die verwendete etwas ausgegorener gestaltet, hätte die Folge sicher noch... wait for it... legendary werden können. Wo wir gerade dabei sind, warum haben wir das eigentlich so lange nicht mehr gehört?
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Slapsgiving 2: Revenge of the SlapErstausstrahlung (US): 23.11.2009
Erstausstrahlung (DE): 26.01.2011
Regie: Pamela Fryman
Drehbuch: Jamie Rhonheimer
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