Bewertung

Review: #5.20 Heimvorteil

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Die Geschichte, wie Ted an das Haus gekommen ist, in dem er später glücklich mit seiner Familie lebt, seine Kinder aufwachsen sieht und eine ellenlange Geschichte vom Kennenlernen seiner Frau erzählt, ist unglaublich süß und am Ende der Episode kommt man nicht umher, ein kleines Lächeln auf den Lippen zu haben, als man sieht, was aus dieser selten dämlichen Entscheidung, eine Bruchbude zu kaufen, geworden ist.

"That's the thing about stupid decisions - we all make them, but time is funny and sometimes a little magical. It can take a stupid decision, and turn it into something else entirely."

Den Ausschlag zum Kauf des Hauses kam durch die Heirat seiner Mutter mit ihrem neuen Freund, dem Althippie Clint. Für Ted ist es ein Schlag ins Gesicht, dass seine Mutter bereits zum zweiten Mal jemanden gefunden hat, mit dem sie ihr Leben teilen will und der sie glücklich macht, während er selbst noch immer nach Mrs Right sucht. Dass ihn das zum Nachdenken bringt, ist durchaus verständlich. Er ist ein hoffnungsloser Romantiker und hatte einen Lebensplan ausgetüftelt (Frau, Haus, Kinder), den er zu erfüllen noch immer meilenweit entfernt ist. Er muss zusehen, wie die Menschen um ihn herum allmählich sesshaft werden und Menschen finden, die sie glücklich machen, während er immer verloren wirkt. Dass er in einem dunklen, einsamen Moment einem Impuls nachgeht und ein Haus kauft, weil dies das einzige ist, das er von seinem Lebensplan selbst kontrollieren kann, ist daher nicht weiter verwunderlich.

Während das Gros seiner Freunde geschockt von der Investition in die Bruchbude sind, zeigt Marshall einmal mehr, warum er Teds bester Freund ist, denn er unterstützt ihn, selbst dann, als alle ihn für verrückt halten. Ich liebe solche Momente wie am Ende der Episode, als die beiden bei einem Bier auf der Veranda sitzen und Marshall ihm Mut macht, seinen Traum vom perfekten Leben nicht aufzugeben, auch wenn es momentan nicht so rosig für ihn aussieht was die Liebe betrifft.

Natürlich ist auch schön, dass Ted am Ende seinen Ärger herunterschluckt, zu seiner Mutter fährt und ihr klar macht, dass er sie liebt und ihre Entscheidungen akzeptiert, solange sie sie glücklich machen, selbst wenn sie mit einem Mann zusammen kommt, der Gras raucht und gerne in der Öffentlichkeit über Sex singt.

Bei aller Gefühlsduselei kommt glücklicherweise der Humor in dieser Geschichte nicht zu kurz. Marshalls "Kind oder betrunken" war wirklich unheimlich witzig und auch die Tatsache, dass die Freunde in dem Spiel so aufgegangen sind, macht wirklich Spaß. Hier zeigt sich wieder die Stärke von "How I Met Your Mother" - die Balance zwischen guter Comedy und emotionalen Momenten.

Der B-Plot um Barney und Robin hingegen zündet nicht wirklich. Natürlich ist er stellenweise ganz witzig, vor allem Barneys Übertreibungen sind mal wieder zum Schießen, allerdings erschließt sich mir nicht ganz der Sinn dahinter. Warum wird eine so große Sache daraus gemacht, dass Barney auf der Hochzeit geweint hat. Er begründet es mit der Angst, öffentlich gedemütigt zu werden, doch hätte sich einer aus der Gruppe außer Robin wirklich darüber lustig gemacht? Ich finde es ja ganz süß, dass Barney kein komplett gefühlskalter Mensch ist und manchmal doch von seinen Emotionen übermannt wird, doch daraus gleich eine solche Tragödie zu stricken, dass er Robin besticht, so zu tun, als sei ihr das passiert... das führt er zu einem irritierten Kopfschütteln bei mir.

Immerhin nutzt man hier die Gelegenheit und spielt noch einmal darauf an, dass Barney und Viriginia anscheinend einmal eine kleine Liaison miteinander hatten, wenn man ihm das wirklich glauben mag. Die Rückblicke mit den beiden im Auto waren super amüsant und die ganze "American Pie"-Anspielung mit "Oh, Ted's Mom" war wirklich göttlich.

Es sind am Ende viele kleine Details, die zu überzeugen wissen. Barneys Techtelmechtel mit Virginia, Lilys Vorschlag, das Haus zu demolieren, um endlich mal alle negativen Gefühle raus zu lassen, Marshalls "drunk or kid" Spielchen oder der Auftritt des aus "Malcolm Mittendrin" bekannten Darsteller Gary Anthony Williams als Inspektor - alles wundervolle, nette Mosaiksteinchen, in einer tollen, emotionalen Episode.

Fazit

Am Ende ist nicht viel in dieser Episode passiert, aber das was wir erleben durften, hatte Witz und Herz. Diese zwei Dinge sind es, die "How I Met Your Mother" ausmachen und in der richtigen Balance großartige Episoden bieten, bei denen man sogar über kleinere Schwächen hinwegsehen kann.

Melanie Wolff - myFanbase

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