Bewertung

Review: #7.22 Die Ersatz-Robin

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.
How I Met Your Mother
© 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.

Nach den äußerst unterhaltsamen Folgen der letzten beiden Male konnte die Serie in dieser Woche nicht so ganz überzeugen. Die Handlungsstränge waren eher dürftig, wirklich voran ging es auch nicht und das Einzige, was die Folge dann doch noch gerettet hat, waren die zahlreichen guten Gags.

"But if they had any idea how difficult it is - the jealousy, the insecurity - those high fives would be high fives of condolance."

Barney quält sich also immer noch mit der Tatsache, dass seine Freundin in einem Stripclub arbeitet. Dieses Mal wurde er noch deutlicher darauf aufmerksam gemacht, als die beiden auf der Straße einige ihrer Stammkunden trafen. Trotz seiner Vergangenheit kann man Barney selbstverständlich gut verstehen. Sich ständig vorzustellen, wie die eigene Freundin halbnackt vor irgendwelchen Männern tanzt, muss sehr schwer sein. Trotzdem muss ich sagen, dass mich dieser Handlungsstrang nicht wirklich fesseln konnte. Das mit Abstand Beste daran war der Running Gag mit den "Tröst-High-Fives". Ich bin eindeutig Barneys Meinung: Das ist auf jeden Fall ein existenter Move und er macht sicher großen Spaß. Mal wieder etwas, was nur jemand wie Barney ungestraft einführen kann, denn die Vorstellung, dass einem jemand ein High-Five gibt, wenn man gerade traurig ist, ist eigentlich weniger amüsant. Hier hat sich das allerdings durch die ganze Folge gezogen und war jedes Mal sehr unterhaltsam. Was Barney und Quinn angeht: Ich habe stark das Gefühl, dass die Autoren versuchen, die bevorstehende Hochzeit irgendwie zu rechtfertigen. Auch wenn die Entwicklung der beiden eigentlich Sinn ergibt, geht mir das alles einfach zu schnell. Doch da Quinn schon angedeutet hat, nur mit dem Strippen aufzuhören, sollte sie einmal heiraten, und wir kurz vor dem Staffelfinale stehen, ist dies wohl jetzt unausweichlich.

"Maybe the crisis isn't that I'm not ready to be a Dad. Maybe it's that you're not ready to be a Mom!"

Ebenfalls ein Handlungsstrang, der so für sich nicht sonderlich interessant war. Dass Marshall in der Beziehung zwischen ihm und Lily derjenige ist, der sich grundsätzlich mehr verrückt macht, wissen wir schon länger. Hier wurde das Ganze auf die Spitze getrieben, indem Lily den baldigen Geburtstermin mit stoischer Ruhe hinnimmt und das mit dem Muttersein einfach auf sich zukommen lassen will, während Marshall Tag für Tag Bücher wälzt und schon einmal Probeexperimente durchführt. Hier waren durchaus einige amüsante Momente dabei, wie die eingewickelte, schlafende Lily oder die Melone, die das Baby dargestellt hat und später auch noch von Marshall und Barney verspeist wurde. Überhaupt wurde die ganze Handlung natürlich viel spaßiger, als Barney sich einmischt. Wobei es eigentlich, was mir auch wirklich gut gefallen hat, Lilys Idee war, Marshall mal wegzuschicken und ihn runterkommen zu lassen. Hier haben wir nämlich etwas erlebt, das wir nur selten zu sehen bekommen und das dafür umso großartiger war: Einen betrunkenen Marshall, den man nur noch mit Hilfe von Untertiteln verstehen konnte und den man einfach nur gern haben konnte. Leider war der Zeitpunkt mehr als unpassend, denn genau in dem Moment, als Marshall und Barney auf dem Höhepunkt ihres Abends waren, setzten bei Lily - ganz unvorhersehbar selbstverständlich - die Wehen ein. Auch wenn mir das in dem Augenblick klar wurde, als Barney Marshall zwang, sein Handy auszuschalten, freue ich mich trotzdem auf die nächste Folge und bin gespannt, wie es nun weitergeht. Offenbar sind jetzt nämlich Ted und Robin diejenigen, die Lily begleiten und nicht Marshall.

"Come on, Ted, it's 2012. What do you expect, to meet some cute travel agent while you're reading a newspaper in a book store? None of those things exist anymore."

Apropos Robin und Ted: Ich kann gar nicht genug betonen, wie sehr mir das Ganze auf die Nerven geht. Erstens kamen Teds erneute Gefühle für Robin meiner Meinung nach viel zu plötzlich und zweitens hat er es früher auch jahrelang geschafft, damit umzugehen, weshalb ich nicht weiß, wieso das hier nun wieder so thematisiert wird. Außerdem hätte Teds erneuter Ausflug in die Welt des Online-Datings auch wesentlich lustiger umgesetzt werden können. Gut gefallen hat mir allerdings die Erkenntnis am Ende: Robin liebt Ted, auch wenn sie ihn auf eine andere Art und Weise liebt, aber sie liebt ihn. Das muss er so akzeptieren und sich darüber freuen, dass er so eine gute Freundin an seiner Seite hat. Stattdessen sollte er sich wieder auf die Suche nach der Mutter konzentrieren, dann hätten wir wenigstens alle etwas davon. Da bald allerdings nicht nur die Geburt von Lilys und Marshalls Baby, sondern auch Barneys vermeintliche Hochzeit ansteht, kann es eigentlich nicht mehr lange dauern, bis wir dahingehend mehr zu sehen bekommen. Jedenfalls hoffe ich das schwer, denn so sympathisch und lustig er auch immer ist, langsam verliere ich die Geduld mit Teds Jammereien um Robin.

Fazit

In dieser Folge konnten wirklich nur die kleinen Dinge wie Marshalls "mad at Lily-shirt", die "condolance-high-fives" oder der betrunkene Marshall überzeugen. Allerdings freue ich mich schon sehr auf das große Staffelfinale und bin gespannt, wie Lilys Entbindung ablaufen wird - das schreit geradezu nach dramatischem Spaß. In Zukunft wünsche ich mir aber bitte weniger Ted und Robin-Drama und wieder mehr zusammenhängende Handlungsstränge, die ganzheitlich unterhalten.

Klara G. - myFanbase

Die Serie "How I Met Your Mother" ansehen:


Vorherige Review:
#7.21 Punktsieg
Alle ReviewsNächste Review:
#7.23 Der Magier-Kodex (1)

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "How I Met Your Mother" über die Folge #7.22 Die Ersatz-Robin diskutieren.