Review: #9.06 Die Wahl war beschissen

Nachdem in der letzten Folge handlungstechnisch nicht viel passierte (was bei der eingeschränkten Kulisse allerdings momentan eher die Regel als die Ausnahme darstellt), wurde das Tempo in dieser Folge wieder ein bisschen angezogen. Zusammen mit wirklich humorvollen Szenen ergab das eine "How I Met Your Mother"-Folge, die großen Spaß macht.

"Your wedding weekend." - "I know. This close to finally having sex again. It's been forever." - "Oh, you and Robin have been abstene?" - "I'm talking about you, Ted."

Im Fokus standen in dieser Woche mal wieder Ted und seine – in Ermangelung anderer Worte – Verzweiflung. Dass er auf der Hochzeit seiner Ex etwas Spaß haben möchte, sei ihm gegönnt und ist auch sehr verständlich. Wirklich gut gefallen haben mir hierbei die Rollen von Barney und Robin, die Ted dabei unterstützen wollen. Barney unterstützt ihn dabei so, wie wir es von ihm kennen: Mit sexistischen Witzen und einer Fake-Geschichtsstunde. Die Indiana-Jones-Szenen waren hierbei wirklich lustig mit anzusehen. Trotzdem waren es im Allgemeinen eher die Kleinigkeiten, die mich an diesem Handlungsstrang überzeugen konnten. So ging mir der Geist (?), der Ted immer wieder kritisierte, falsch entschieden zu haben, die meiste Zeit auf die Nerven, bis ich am Ende herzlich lachen musste, als er sich selbst an seinem Spruch "she chose Wesley" in Anlehnung an die vorherigen "You chose wisely"-Sätze amüsierte. Außerdem freut es einen immer wieder, wenn "How I Met Your Mother "seine Serienkontinuität bewahrt, so dass es schön war, den schrecklich nervigen Autoalarm mal wieder erscheinen zu lassen, den wir schon bei #2.15 Wer den Penny ehrt und #6.07 Wir kümmern uns zu sehen bekamen.

Teds Flamme selbst war die meiste Zeit über ziemlich anstrengend – vor allem die Szene mit ihren Eltern war wirklich zu viel des Guten. Trotzdem gab es einige nette Überraschungen, wie z.B., dass der tote Pfarrer letztendlich ihr Onkel war oder dass ihr Wesley mit dem Mädchen ausging, das Ted sich eigentlich ausgesucht hatte. Über die nervigen Szenen kann ich allerdings großzügig hinwegsehen, da es eben doch auch viel Lustiges zu sehen gab und außerdem die Botschaft am Ende natürlich schön war: Denn letzten Endes stellte es sich als genau richtig für Ted heraus, keine andere Frau gefunden zu haben - die Mutter wartet schließlich schon auf ihn und das große Treffen. Sie und einige Millionen Zuschauer mit ihr...

"I love that you slept with over 250 women before deciding that I was your favorite." - "And I love that we just had to to keep having sex with each other even when we were dating other people." - "And I love that your marriage proposal involved a strip club, lying to me and pretending to bang the woman I hate fort wo months."

Robin und Barney waren in dieser Woche wirklich in Höchstform und es prasselte ein wahres Gagfeuerwerk auf uns herab. Ich kann mich gar nicht entscheiden, was mir hier am besten gefallen hat. Es fing schon mit dem großartigen Rollentausch an, bei dem wir zunächst Robin und Barney in der Kennenlerngeschichte von Marshall und Lily und danach das Ganze noch andersherum sahen. Lily, Robin, Marshall und Barney verkörperten einander wirklich ganz großartig komisch und ich konnte mich kaum halten vor Lachen. Wirklich vorbei war es dann allerdings bei dem "Pray five", das sich Robin und Barney gaben - wer kommt eigentlich auf solche wunderbaren Ideen? So schön die oben genannte Konversation zwischen Barney und Robin dann war – und ich finde auch, dass ihre Geschichte eine ganz besondere ist, weil es eben IHRE Geschichte ist - , so fand ich es doch etwas makaber, dass der Pfarrer tatsächlich das Geistliche gesegnet hat. Ha. Ha. Ha. So ganz habe ich noch nicht verstanden, was das nun für die Hochzeit bedeutet. Muss man nun eine neue Kirche finden? Man wird es sehen, solange es weiterhin solche humoristischen Glanzleistungen zu sehen gibt, ist es eigentlich auch völlig egal.

"In courtroom they call me 'the convincer'." - "Are they really calling you that?" - "I convinced them to call me that."

Ein ganz wichtiger Grund, warum ich dieser Folge so viele Punkte gebe, ist die Tatsache, dass es die Autoren nach sechs Folgen dieser Staffel endlich geschafft haben, dass ich mit Marshalls Begleitung auf seinem Road Trip warm werde. Während die Autoren Daphne offenbar schon von Anfang an wahnsinnig komisch fanden, konnte sie mich in dieser Folge das erste Mal begeistern. Dafür aber umso mehr! Denn zum einen fand ich es wirklich löblich von ihr, mit Marshall seine bevorstehende Diskussion mit Lily durchzuspielen. So etwas machen Freunde (?) schließlich füreinander! Im wahren Leben hat man leider nur nie diese lustigen Visualisierungen dazu - Lily mit Daphnes Stimme war wirklich herrlich komisch mit anzusehen. Zum anderen waren die Versionen allesamt wahnsinnig lustig und ich bin der Meinung, dass Daphne Lilys potentielle Reaktion ziemlich gut auf den Punkt gebracht hat. Zum ersten Mal bekam man auch zu spüren, was Marshalls Jobangebot bzw. die Annahme dessen eigentlich für Folgen haben könnte. Denn es stehen hier tatsächlich zwei Traumjobs in Konkurrenz miteinander und einer der beiden muss definitiv zurückstecken. Zum Glück wissen wir ja, dass Marshall und Lily so gut wie jede Krise meistern. Doch zunächst muss es zur Konfrontation kommen, was nicht mehr lange dauern kann, da Daphne, die sich überraschenderweise als Anwältin von Marshalls absoluter Gegenseite herausstellte, ihre Wut nicht im Zaum halten konnte und Lily eine SMS schickte. Damit hätte ich nicht gerechnet, doch ich freue mich, dass diese Handlung auch mal in Schwung kommt.

Fazit

Obwohl wir bei "How I Met Your Mother" in nun acht Jahren schon wesentlich unterhaltsamere Folgen zu sehen bekamen, haben einige langjährige Fans die Vergleichslatte mittlerweile schon etwas niedriger gelegt. Dies führt dazu, dass man zwar nicht mehr so unterhalten wird wie ganz früher, Folgen wie diese aber mit großer Freude anschaut und daher großzügig acht Punkte verteilt werden können.

Klara G. - myFanbase

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