Bewertung

Review: #4.12 Stella

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#4.12 Ask Him About Stella ist eine recht bedrückende Episode, da es in den meisten Handlungssträngen nichts zu Lachen gibt. Als Auflockerung dienen die Asher-Momente dieser Folge.

Stella

Als großer Fan von Flashbacks habe ich diese Episode sehr genossen, denn endlich einmal wieder sind wir in die Vergangenheit abgetaucht. Die Rückblenden in Isaacs Leben haben mich ein wenig an den Tod von Lila Stangard erinnert, der in der Serie zwar wesentlich mehr Raum eingenommen hat, aber auch ein Thema war, was mich als Zuschauer von Beginn an gefesselt hat. Genau so habe ich mich schon lange gefragt, wie genau es denn nun zum Tod von Stella kam und wir wurden mit einer überraschend düsteren Enthüllung konfrontiert.

Zwar war schon lange klar, dass Isaac sich die Schuld oder zumindest Teilschuld am Tod seiner Tochter zu geben scheint, ich hätte jedoch nicht damit gerechnet, dass er tatsächlich bis zum Hals in das Ableben von Stella verstrickt ist. Was man am Ende der letzten Episode noch nicht recht deuten konnte, wird nun ins richtige Licht gerückt und so erfahren wir, dass Isaac rückfällig geworden ist. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis entweder Annalise oder Isaac einen Rückfall erleiden würde und nachdem Annalise sich zuletzt so gut geschlagen hat, bin ich froh, dass die Autoren Isaac zurück in die Sucht schicken. Merkwürdig war sofort, dass Isaac sich nach dem Drogenkonsum sofort wieder zu fangen schien und auch die glücklich anmutenden Frühstücke mit Annalise ließen darauf spekulieren, dass die Szenen etwas zu rosig gezeichnet wurden und dass die Geschichte noch nicht auserzählt ist.

Es ist ein gut gewählter Zeitpunkt, dass Isaac ausgerechnet zum dritten Jahrestag seiner Tochter rückfällig wird und dass der Auslöser dafür die Anschuldigung ist, dass er Stellas Tod zu verantworten hat. Ich vermute, dass der Tod seiner Tochter drei Jahre zuvor der Knall war, durch den Isaac sich von seiner Sucht distanzierte, nun aber bewirkt die Erinnerung an seine Schuld das genaue Gegenteil. Damals gab Isaac lediglich vor clean zu sein, doch es schien seiner Tochter nicht zu entgehen, dass ihr Vater manchmal neben der Spur war, schließlich brauchte sie ja irgendeinen Grund, um nach seinen Drogen zu suchen.

An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Einblicke in Isaacs Vergangenheit gewünscht, denn es wird nicht ganz klar, weshalb Stella der Sucht ihres Vaters nachstellte und als Person ohne Drogenvergangenheit, wie sie uns ja stets beschrieben wird, dann auch noch die Tabletten ihres Vaters nahm. Auch Jaqueline hätte ich in diesem Zusammenhang gern wiedergesehen und erfahren, ob sie tatsächlich nicht ahnte, dass Isaac nicht clean war, doch leider bleibt es in dieser Episode bei wenigen Flashbacks.

Intensiv haben mich sowohl die Szene getroffen, als Isaac erkannte, dass Stella durch seine Drogen zu Tode gekommen ist und er den Tatort fingierte, um nicht auch noch den Hass von Jaqueline auf sich zu ziehen, als auch der große Showdown mit Annalise. Es gab schon einige Momente, in denen sich die beiden nah an der Grenze bewegten, da entweder Isaac oder Annalise in die Sucht abzugleiten drohte und von dem jeweils anderen dabei einen leichten Schubs zu bekommen schien. Stets konnten sie sich jedoch zusammenreißen, aber bei Isaac ist es nun nicht bei einem einmaligen Rückfall geblieben, viel mehr glaube ich, dass er die ganze Folge über high war und sich auch vor dem Essen mit Annalise ordentlich zugedröhnt hatte. Als sich die beiden an den Kopf warfen, dass sie nicht gut für einander sind, habe ich schon fast geglaubt, dass wir unerwartet mit einem weiteren Todesfall konfrontiert werden, da es für mich so aussah, als würde Isaac Annalise angreifen und sie zur Gegenwehr ausholen. Nachdem Annalise Jaqueline nun gesteckt hat, dass mehr hinter dem Tod von Stella steckt, als sie denkt, befürchte ich, dass die Abwärtsspirale für Isaac weitergehen wird und ich könnte mir gut vorstellen, dass er sich in diesem Zusammenhang das Leben nimmt.

Die Studenten

Neben der düsteren Story rund um Isaac benötigt man einen Gegenpol, damit die Episode einem auch ein Lächeln entlocken kann. Aushängeschild dafür ist Asher, der seine Backkünste erprobt und dadurch ein ungeahntes Talent an den Tag legt. An sich passen die kleinen Szenen überhaupt nicht zum Rest der Folge, doch durch Ashers ohnehin eher schrägen Humor wirkt das Ganze dann doch erheiternd.

Die Asher-Lachnummer wird zudem durch einen emotionalen Laurel-Moment ergänzt, denn endlich darf sie ihr Baby zum ersten Mal in den Armen halten und rührt damit nicht nur Annalise zu Tränen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir die beiden bereits in dieser Episode vereint sehen dürfen und empfand die Storyline dann doch als ein wenig knapp. Nur für kurze Zeit durfte Laurel ihren Sohn in den Armen halten, dem sie in Gedenken an Wes und seine Vergangenheit den Namen Christopher gegeben hat. Und nur für kurze Zeit erhaschen wir einen Blick auf Laurels Glück, denn allzu bald schließt sich die Tür wieder und Laurel muss sich von ihrem Baby verabschieden.

Ähnlich wie bei den Flashbacks hätte ich hier gern etwas länger verweilt und hätte es daher schöner gefunden, wenn man die beiden Geschichten nicht parallel, sondern in aufeinanderfolgenden Episoden erzählt hätte, damit jede etwas mehr Zeit hätte einnehmen können.

Die restlichen Studenten sind noch immer mit der Sammelklage beschäftigt und bewegen sich wie in #4.11 He's a Bad Father etwas im Hintergrund. Hängen bleibt lediglich der Wettkampf zwischen Michaela und Connor, die beide hart für Annalise arbeiten. Dieser Wettstreit hat jedoch auch ein Gutes, denn endlich erkennt Connor, dass es ein Fehler war das Jurastudium an den Nagel zu hängen. Er beschließt nun also das Studium wieder aufzunehmen und auch die Hochzeit mit Oliver ist plötzlich wieder Thema, wodurch es so wirkt, als hätte Connor seine Lebensgeister zurückerhalten.

Frank und Bonnie

Die Freundschaft zwischen Frank und Bonnie gefällt mir gut, weshalb ich es auch schön fand, dass Bonnie sich in ihrer Angst nun an Frank gewendet hat. Denn nachdem ans Licht gekommen ist, dass sie noch immer für Annalise arbeitet, könnte Bonnie sich nicht in größerer Gefahr befinden. Zwar liefern die Tonaufnahmen mit Denver ihr einen kleinen Schutz, dennoch ist darauf hauptsächlich sie zu hören und Denver bestätigt nie eine seiner illegalen Taten, weshalb ich denke, dass er nicht lange die Füße stillhalten wird.

Das Schauspiel von Liza Weil hat mir wirklich gut gefallen, da sie sich in dieser Folge von vielen Seiten zeigen konnte. Egal ob charmant, ängstlich oder offensiv, Weil zeigt die Facetten von Bonnie in einem schönen Zusammenspiel. Dennoch fürchte ich, genau wie bei Isaac, auch ein wenig um das Leben von Bonnie und bin gespannt, ob uns erneut einer der Hauptdarsteller verlassen wird.

Auch Frank ist nicht untätig und versucht Beweise dafür zu finden, dass nicht Jorge sondern Sandrine der Drahtzieher hinter allem ist, was sich allerdings schwierig gestaltet. Ich glaube, dass wir mit dieser Auslösung noch bis zum Staffelfinale warten müssen und bin gespannt, wie die Autoren das Sammelsurium aus kleinen Fakten dieses Mal mit einander verweben werden.

Crossover

Die Sammelklage von Annalise schien kurz davor zu sein, in die Tat umgesetzt zu werden, doch erneut legt man ihr Steine in den Weg. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal ein Crossover zwischen "How to Get Away with Murder" und "Scandal" geben wird, da die beiden Serie für mich bisher nicht im gleichen Serienuniversum existiert haben. Zudem bin ich sehr gespannt darauf, wie Annalise und Olivia Pope neben einander harmonieren werden, schließlich sind beide sehr dominante Frauen, die sich nicht gern reinreden lassen.

Gut gelungen war der Schriftzug "How to Survive a Scandal", der einen Appell an beide Serien darstellt und mit dem man eine nette Brücke zwischen den Shondaland-Serien schlägt. Interessant wird auf jeden Fall, wie es nun mit Nates Vater weitergeht und ob Olivia vielleicht noch ein Geheimnis ans Licht bringt, von dem wir bisher keine Ahnung hatte.

Eine Frage die sich mir in Bezug auf das Crossover stellt, ist die Figur von Liza Weil, schließlich war sie bereits in beiden Serien zu sehen und ist in "Scandal" als Amanda den Serientod gestorben. Es wäre schön, wenn man dies nicht vergessen würde, eine logische Erklärung will mir dafür jedoch nicht so recht einfallen.

Fazit

Endlich durften wir wieder ein paar Flashbacks erleben, leider fielen sie mir aber etwas zu knapp aus. Durch den großen Fokus auf Isaac sowie die Sammelklage stimmte der Gesamteindruck der Episode nicht ganz, da man für die vielen Geschichten, die man vorantreiben wollte, dann doch etwas mehr Zeit

Marie Florschütz - myFanbase

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