Bewertung
Gablé, Rebecca

Das Spiel der Könige

Ein neues historisches Epos von Rebecca Gablé: der dritte Teil der Waringham-Saga.

Foto: Copyright: Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
© Bastei Lübbe GmbH & Co. KG

Inhalt

Der dritte Band der Waringham-Saga ist zur Zeit der Rosenkriege angesiedelt, zu der es einen Machtkampf zwischen den Häusern York und Lancaster um die englische Krone gab.

Die Geschichte beginnt 1455 in England. Julian of Waringham sähe lieber einen York auf dem Thron, wodurch er Zwistigkeiten mit seiner Familie heraufbeschwört, die auf der Seite der Lancaster stehen. Dann stirbt jedoch sein Vater und er muss seine Prioritäten neu festlegen.

Auch Julians Schwester Blanche geht es nicht besser. Nachdem sie ihrem Mann die Hand abgehackt hat, begibt sie sich auf die Flucht vor dem Gesetz und begegnet auf diesem Wege Jasper Tudor, mit dem sie bald eine Affäre beginnt. Diese ist jedoch gegen alle gesellschaftlichen Konventionen, da die beiden nicht verheiratet sind.

Dann brechen die Rosenkriege aus, nachdem Edward IV. aus dem Hause York den Thron besteigt, und Blanche und Julian müssen gleichermaßen für ihre Überzeugungen einstehen...

Kritik

Es ist nicht leicht, über dieses (Hör)Buch eine Zusammenfassung zu schreiben, die nicht zuviel von der Story verrät. Die Rosenkriege selbst sind sehr kompliziert und es ist ein Wunder, dass Rebecca Gablé sich daran gewagt hat, über diese Zeit einen historischen Roman zu schreiben.

Wer "Das Lächeln der Fortuna" und "Die Hüter der Rose" kennt, kommt natürlich kaum um dieses Buch herum, da man ja wissen möchte, wie die Geschichte der Waringhams weiter geht. Tatsächlich ähnelt dieses Buch seinen Vorgängern vom Stil her wieder sehr, auch die Handlungsverläufe kommen einem bekannt vor, sind aber deshalb nicht langweilig oder uninteressant.

Man merkt der Geschichte definitiv die gute Recherche der Autorin an. Die Charaktere erscheinen realistisch, sie haben – wie immer bei Rebecca Gablé – ihre guten und schlechten Seiten, jeder hat auch seine Fehler. Selbst die Handlungsweise der Bösewichte kann man nachvollziehen, denn auch sie sind nicht nur böse, sondern werden mit ihren Beweggründen realistisch dargestellt.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört. Zunächst schreckt die Anzahl der CDs schon etwas ab, denn es sind 18 Stück. Doch am Ende ist man froh, dass der Roman so lange dauert und man hat auch nicht das Gefühl, es könnte übermäßig viel von der Buchausgabe weggekürzt worden sein. Auch bleibt die Handlung spannend und das Hörbuch ist auf keinen Fall zu lang.

Beim Anhören sind die Zeitsprünge teilweise verwirrend und schlecht nachvollziehbar. Sehr hilfreich sind aber die dem Hörbuch beigefügten (und im Buch abgedruckten) Karten und Familienstammbäume, die helfen, den Überblick zu behalten. Trotzdem wird man während des Hörens leicht verwirrt, die Geschichte beinhaltet einfach unheimlich viele handelnde Personen und man kommt dadurch leicht aus dem Konzept.

Gelesen wird das Hörbuch von Detlef Bierstedt und Rebecca Gablé. Bierstedt dürfte vielen als die deutsche Stimme von George Clooney bekannt sein und er macht seine Sache wirklich gut. Es ist natürlich interessant, dass die Autorin selbst hier erstmals zu Wort kommt. Doch man merkt schon, dass sie keine ausgebildete Sprecherin ist, ihre Stimme ist leider manchmal etwas monoton. Dass sie ihre Sache schlecht macht, kann man aber trotzdem nicht behaupten. Schade ist es allerdings schon ein bisschen, dass Martin May, der die anderen beiden Bücher gesprochen hatte, hier nicht zu Wort kommt. Das wäre ein schöner roter Faden gewesen.

Fazit

"Das Spiel der Könige" ist eine sehr schöne Geschichte, die nur selten langatmig ist und ein etwas zu schnelles Ende hat. Wer die anderen Bände um die Waringhams gelesen hat, wird um dieses kaum herum kommen.

Zur Rezension von Band 2 "Die Hüter der Rose"

Sabrina Brendel - myFanbase
02.06.2008

Diskussion zu diesem Buch