Bewertung
Novak, Brenda

Totgeglaubt

Der zweite Teil der Stillwater-Trilogie.

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Inhalt

Die Bürger der Kleinstadt Stillwater haben das Verschwinden des beliebten Reverends Lee Barker auch nach über einem Jahrzehnt noch nicht verwunden. Barkers Stiefsohn Clay Montgomery ist für viele Einwohner der Teufel in Person, auf dessen Farm sie Barkers Leiche vermuten. Doch Clay ist nicht der schlechte Mensch, für den seine Feinde ihn halten, und Barker war nicht der Heilige, als der er den Menschen von Stillwater in Erinnerung geblieben ist.

Um das Geheimnis seiner Familie zu schützen, bewacht Clay die Farm und erlaubt sich kein privates Glück, bis Allie, die Tochter des Sheriffs von Stillwater, in die Kleinstadt zurückkehrt. Als Expertin für ungelöste Kriminalfälle will sie das Verschwinden von Lee Barker endlich aufklären, doch obwohl Clay der Hauptverdächtige ist, kommen die beiden sich näher.

Kritik

Nach "Totgeschwiegen" folgt nun mit "Totgeglaubt" der zweite Teil der Stillwater-Trilogie von Brenda Novak. Während im ersten Band Grace Montgomery im Fokus stand, wird in der Fortsetzung ihr Bruder Clay, der die Hauptlast bei der Bewahrung des Familiengeheimnisses trägt, zur Hauptfigur. Die Parallelen zwischen dem ersten und dem zweiten Band sind sehr ausgeprägt. So wie sich Grace im ersten Teil in den Sohn einer der angesehensten Familien des Ortes Stillwater, in dem die Montgomerys so verhasst sind, verliebt, bandelt ihr Bruder Clay mit der Tochter einer gleichsam sehr geschätzten Familie der Kleinstadt an.

Wie schon im ersten Band stellt sich auch in diesem zweiten Teil die Situation in dem Ort Stillwater sehr faszinierend dar. Die Menschen sind seit fast fünfzehn Jahren davon überzeugt, dass die Montgomerys den so geschätzten und bewunderten Reverend Lee Barker ermordet und seine Leiche auf ihrer Farm verscharrt haben, ohne zu ahnen, wie falsch sie in vielen und wie richtig in anderen Annahmen liegen. Ausgerechnet Barkers leibliche Tochter Madeline gehört zu den sehr wenigen Menschen, die zu Clay, Grace, deren Mutter Irene sowie der jüngsten Tochter Molly, die nicht mehr in Stillwater lebt, halten. Als Leser steht man so fest auf der Seite der Montgomerys, das einem jede Aktion der voreingenommenen Polizisten und Politiker von Stillwater Nahe geht. Man ist gepackt und empfindet sehr oft Wut und Mitleid beim Lesen. Das Interesse daran herauszufinden, wie es mit dieser leidgeprüften Familie weitergeht, ist ausgesprochen groß.

Die Romanze zwischen Clay und Allie konnte mich dagegen nicht so faszinieren wie die von Grace und Kennedy im ersten Band, vermutlich auch, weil sich das Schema so eindeutig wiederholt. Zudem wird etwas zu sehr auf den körperlichen Aspekt der Beziehung und auf Clays äußerliche Attraktivität eingegangen, so dass die emotionale Tiefe manchmal ein wenig verloren geht.

Es ist definitiv zu empfehlen, erst den ersten Band zu lesen, bevor man sich an den zweiten wagt, da die Bänder sehr stark aufeinander aufbauen.

Fazit

Auch im zweiten Band der Stillwater-Trilogie überzeugen das dunkle Geheimnis der Familie Montgomery und ihr Kampf gegen eine ganze Stadt, doch die Liebesgeschichte erinnert etwas zu sehr an die aus dem ersten Band und erscheint gleichzeitig emotional weniger ausgereift.

Maret Hosemann - myFanbase
13.08.2009

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