Bewertung
Profijt, Jutta

Im Kühlfach nebenan

Pascha – Die vorlaute Stimme aus dem Jenseits ist wieder da!

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Inhalt

Der verstorbene Kleinganove Pascha hat den Weg ins Jenseits immer noch nicht gefunden und treibt als Geist in Köln sein Unwesen. Unerwartet findet er jedoch eine Gefährtin: die Nonne Marlene spukt nach ihrem Tod ebenfalls noch auf der Erde herum. Bald wird klar, dass der Brand, in dem Marlene ums Leben kam, mit Absicht gelegt wurde. Doch wer sollte absichtlich ein Feuer in einem Kloster legen und ein Interesse am Tod einer Nonne haben? Pascha und Marlene nehmen die Nachbarschaft des Klosters unter die Lupe und stoßen auf unerwartete Abgründe. Um Marlenes Mörder zu stellen und die anderen Nonnen zu beschützen, brauchen die beiden Geister jedoch einen lebenden Detektiv. So wird Gerichtsmediziner Dr. Martin Gänsewein, der einzige Mensch, mit dem Pascha kommunizieren kann, wieder zum Hobbyschnüffler.

Kritik

Nachdem mir der witzige Geisterkrimi "Kühlfach 4" kurzweilige Unterhaltung geboten hat, wollte ich mir auch die Fortsetzung "Im Kühlfach nebenan" nicht entgehen lassen.

Während im ersten Roman der kulturelle Zusammenstoß des frechen, chaotischen und toten Autodiebs Pascha mit dem bodenständigen, biederen und lebenden Akademiker Martin im Vordergrund stand, spielt diese ungewöhnliche Freundschaft in der Fortsetzung eine weniger bedeutsame Rolle. Durch die tote Nonne Marlene lernt Pascha wieder eine ganz neue Welt kennen. Als Atheist, der Zeit seines Lebens den Großteil der zehn Gebote schon vor dem Frühstück gebrochen hat, kann er mit der frommen und tugendhaften Marlene nicht allzu viel anfangen und kommentiert ihre Ansichten und Gewohnheiten mit viel Ironie. Dabei hat er durchaus gute Argumente auf seiner Seite, schließlich ist Marlene trotz ihrer Gläubigkeit nicht geradewegs in den Himmel gefahren, sondern sitzt zusammen mit ihm körperlos auf der Erde fest. Als es darauf ankommt, bilden Pascha und Marlene jedoch ein gutes Team.

Der Humor ist das Herzstück dieses Romans. Paschas freche, schnoddrige Art, die mit Marlenes Religiosität kollidiert, seine Methoden, sich auch als Geist ohne Körper die Zeit zu vertreiben, und seine Einmischung in Martins Leben, zu dem mittlerweile auch eine Frau gehört, unterhalten sehr gut. Vereinzelt flackert allerdings schon das Gefühl auf, dass die Autorin Jutta Profijt ihrem Geisterhelden Pascha die eine oder andere Vulgärvokabel zuviel in den (nicht vorhandenen) Mund legt, zumal er ja durch Martin einiges über gepflegte Ausdrucksweise gelernt hat.

Der Kriminalfall ist nicht übermäßig spannend konzipiert. Es gibt zwar eine Reihe von Verdächtigen, die jedoch trotz offensichtlicher Sünden nicht ernsthaft als Täter in Frage kommen. Das Ende von "Im Kühlfach nebenan" deutet an, dass die Autorin noch weitere Bände um den kölnischen Geist Pascha plant.

Fazit

Wie schon der erste Band "Kühlfach 4" bietet auch die Fortsetzung "Im Kühlfach nebenan" kurzweilige Unterhaltung mit viel Humor. Die 288 Seiten lassen sich ohne Längen oder Hänger in einem Rutsch lesen.

Maret Hosemann - myFanbase
29.12.2009

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